Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Hahnsche Buchhandlung

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Verlagssitz (bis 2013) mit rekonstruiertem Eingang zum ehemaligen Laden
Türsims mit Hahn und Schreibfedern

Die Hahnsche Buchhandlung ist ein 1792 gegründeter Verlag in Hannover, der vor allem geschichtswissenschaftliche Publikationen verlegte. Der Sitz des Stammhauses befand sich seither bis 2013 in der hannoverschen Altstadt in der Leinstraße schräg gegenüber dem Eingang zum Leineschloss. Das Unternehmen war ehemals auch Hof-Buchhandlung.[1] 2013 zog das Unternehmen nach Peine um.[2]

Verlagsprogramm

Heute ist zwar die Buchhandlung eingestellt, der Verlag – am Sitz des Stammhauses (bis 2013) und im Besitz der Familie Schütz zu Holzhausen – veröffentlichte jedoch nach wie vor vor allem geschichtswissenschaftliche Werke, darunter die Hannoverschen Geschichtsblätter und die Monumenta Germaniae Historica (für die MGH bis Ende 2014, neuere Publikationen erscheinen im Harrassowitz Verlag).[3]

Geschichte

Anfang Oktober 1792 eröffnete Heinrich Wilhelm Hahn d. Ä. seine Hahnsche Buchhandlung als Sortiments- und Verlagsbuchhandlung in der Leinstraße. Nach dem Eintritt des Bruders Bernhard Dietrich Hahn († 1818) firmierte der Betrieb zeitweise als Gebrüder Hahn und vergrößerte sich durch umfangreiche Buchbestände aus dem 18. Jahrhundert und früher, die aus anderen Buchhandlungen übernommen wurden:

  • 1803 aus der Rittersche Buchhandlung in Hannover;[1] im selben Jahr wurde auch Friedrich Bernhard Culemann für Hahn tätig;[4]
  • 1806 aus der Trampesche Buchhandlung in Halle,[1]
  • 1810 aus der Buchhandlung Caspar Fritsch in Leipzig. In Leipzig wurde auch ein zusätzlicher Firmensitz eingerichtet
Vor 1858: Die Hof-Buchhandlung (ganz links im Bild) gegenüber dem Leineschloss, Stahlstich nach Georg Osterwald

Ab 1815 veröffentlichte die Firma die neue Luther-Bibel der Hannoverschen Bibelgesellschaft und konnte sich seit 1818 "Hof-Buchhandlung" nennen. Im selben Jahr – Bernhard Dietrich Hahn starb 1818 – trat Heinrich Wilhelm Hahn der Jüngere in die Hof-Buchhandlung ein. Er leitete ab 1831 zunächst nur das Stammhaus in Hannover. Nachdem er jedoch die Firma in Leipzig von seinem jüngeren Bruder Heinrich Bernhard Hahn (1797–1846, leitete zuvor den Leipziger Betrieb) aufgekauft hatte, konnte er ab 1843 das gesamte Unternehmen leiten.

Zuvor erlangte die Firma ab 1826 überregionale Bedeutung durch die Herausgabe der Sammlung mittelalterlicher Quellen, der Monumenta Germaniae Historica (MGH). Diese wurde von Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein begründet und redaktionell geleitet von Georg Heinrich Pertz. Pertz wurde dann ebenfalls Redaktionsleiter für die von der Buchhandlung 1832/33 herausgegebene Hannoversche Zeitung.

Nach dem Tod von Hahn d. J. übernahmen der Schwiegersohn Carl von Thielen (* 22. November 1822 in Hannover, † 3. Januar 1905 in Rosenthal bei Peine, Rittmeister) und dessen Sohn Herbert Adolf Wilhelm von Thielen (* 10. Februar 1855) das Unternehmen. Ab 1886 lag die verlegerische Leitung beim Enkel von Hahn d. J., der diese 1911 dem neu gewonnenen Teilhaber Georg Schmidt (* 28. August 1863 in Potsdam) übertrug. Der Leipziger Firmenteil war schon zuvor 1893 an Franz Wagner verkauft worden. Anfang des 20. Jahrhunderts reduzierte man das Verlagsgeschäft.

Das hannoversche Stammhaus wurde während der Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg 1943 zerstört; unter der alten Adresse Leinstraße 32 baute man nach 1945 Buchhandlung und Verlag wieder auf.

2013 vollzog die derzeitige Verlagsinhaberin, Elisabeth Freifrau von Schütz zu Holzhausen, den Umzug des Verlags nach Peine, gleichzeitig wurde der damaligen dreiköpfigen Belegschaft gekündigt. Ebenso wurden die bestehenden Verträge mit zwei wichtigen Auftraggebern gekündigt: mit der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen sowie mit den Monumenta Germaniae Historica.[5]

Literatur

  • Lexikon des gesamten Buchwesens, 2. Aufl., hrsg. v. S. Corsten u.a., Bd. 3, 1991, S. 329f.
  • Hugo Thielen: 125 Jahre des Geschäftshauses Hahnsche Buchhandlung in Hannover, 1917 (inklusive Verzeichnis der Mitarbeiter, Stammtafeln und Verlagskatalog)
  • Hugo Thielen: Hahnsche Buchhandlung, in: Stadtlexikon Hannover, S. 249 f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Hugo Thielen: Hahnsche Buchhandlung (siehe Literatur)
  2. Simon Benne: Traditionsfirma zieht nach Peine: Nach 221 Jahren verlässt der Verlag Hahnsehe Buchhandlung Hannover - und entlässt seine Mitarbeiter. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 25. April 2013 (online).
  3. MGH.de
  4. Hugo Thielen: CULEMANN, (1) Friedrich Bernhard, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 88
  5. Simon Benne: Traditionsfirma zieht nach Peine: Nach 221 Jahren verlässt der Verlag Hahnsehe Buchhandlung Hannover – und entlässt seine Mitarbeiter. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 25. April 2013 (online).
52.371089.7331
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hahnsche Buchhandlung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.