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Höhr-Grenzhausen

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Höhr-Grenzhausen
Höhr-Grenzhausen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Höhr-Grenzhausen hervorgehoben
50.4357.6711111111111250
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Westerwaldkreis
Verbandsgemeinde: Höhr-Grenzhausen
Höhe: 250 m ü. NN
Fläche: 15,89 km²
Einwohner:

9.191 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 578 Einwohner je km²
Postleitzahl: 56203
Vorwahl: 02624
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 07 1 43 032
Stadtgliederung: 3 Stadtteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 48
Höhr-Grenzhausen
Webpräsenz: www.hoehr-grenzhausen.de
Stadtbürgermeister: Michael Thiesen
Lage der Stadt Höhr-Grenzhausen im Westerwaldkreis
Karte

Höhr-Grenzhausen ist eine Stadt im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie ist ein Mittelpunkt der keramischen Industrie im Kannenbäckerland mit der Fachhochschule für Keramik oder Schule für Keramische Gestaltung, daher auch der Beiname „Kannenbäckerstadt“.

Höhr-Grenzhausen, Luftaufnahme (2014)

Die Stadt gehört der gleichnamigen Verbandsgemeinde an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt hat. Höhr-Grenzhausen ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort und gemäß Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen.[2]

Geschichte

Die Stadt Höhr-Grenzhausen wurde am 1. April 1936 aus den vorher eigenständigen Gemeinden Höhr, Grenzhausen und Grenzau gebildet. Gleichzeitig wurde die neue Gemeinde zur Stadt erhoben.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Höhr-Grenzhausen bezogen auf das heutige Stadtgebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2][1]

Jahr Einwohner
1815 1.902
1835 2.523
1871 3.213
1905 5.537
1939 5.936
1950 7.026
Jahr Einwohner
1961 8.402
1970 8.430
1987 8.199
1997 10.064
2005 9.790
2010 9.191

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat in Höhr-Grenzhausen besteht aus 24 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.

Die Sitzverteilung im Stadtrat:[3]

Wahl SPD CDU Grüne FDP FWG Gesamt
2014 5 7 3 9 24 Sitze
2009 6 8 2 1 7 24 Sitze
2004 5 10 2 1 6 24 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Kannenbäckerland e. V.

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: „Das Wappen zeigt in Silber drei blaue Frankfurter Kannen“.

Städtepartnerschaften

Höhr-Grenzhausen unterhält Städtepartnerschaften mit der italienischen Stadt Laigueglia/Riviera (seit 1972) und der französischen Stadt Semur-en-Auxois/Burgund (seit 1987).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

In der Stadt befinden sich das Keramikmuseum Westerwald mit einer Sammlung historischer und zeitgenössischer, moderner Keramik, und ein Museum für Stadtgeschichte. Ferner gibt es das private Keramikmuseum im Kannenofen („Töpferei und Museum im Kannenofen“[4]) in einem der letzten erhaltenen Brennofengebäude (technisches Denkmal) für das ehemals im offenen Holzfeuer bei 1250°C gebrannte typische, blau-graue, salzglasierte Westerwälder Steinzeug.

Bauwerke

→ Hauptartikel Kleinkastell Ferbach.

Sport

Im Stadtteil Grenzau von Höhr-Grenzhausen ist der Tischtennis-Bundesligist TTC Zugbrücke Grenzau zu Hause, auch der rheinland-pfälzische Olympiastützpunkt Tischtennis befindet sich dort.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Der größte Arbeitgeber in Höhr-Grenzhausen ist die Firma Steuler Holding GmbH mit ca. 600 Mitarbeitern am Standort Höhr-Grenzhausen (ca. 2500 Mitarbeiter weltweit). Die Steuler-Gruppe produziert insbesondere Spezialkeramiken für den Einsatz in Industrie und Anlagenbau. Neben Steuler sind noch ungefähr 20 kleinere Keramikbetriebe, meist in Familienhand, in Höhr-Grenzhausen ansässig, die sich überwiegend auf künstlerische Keramik spezialisiert haben. Einmal im Jahr (Juni) findet in Höhr-Grenzhausen einer der größten Keramikmärkte in Deutschland statt.

Der Verband der Feuerfest-Industrie e. V. wird von Bonn in einen Neubau nahe der Fachhochschule in Höhr-Grenzhausen ziehen.[5]

Weiterhin sind in Höhr-Grenzhausen die RASTAL GmbH & Co. KG (500 Beschäftigte in Höhr-Grenzhausen) und die SAHM GmbH + Co. KG (ca. 250 Mitarbeiter im Stammwerk in Höhr-Grenzhausen) ansässig. Beide Unternehmen sind als Hersteller dekorierter Trinkgefäße, vor allem Biergläser, tätig.

Außerdem ist in Höhr-Grenzhausen das Softwareunternehmen IBS mit 175 Mitarbeitern am Standort ansässig. Weiterhin im Stadtteil Höhr ansässig ist der Verlag Linus Wittich. Er gibt in ganz Rheinland-Pfalz sowie Deutschland Amts- und Mitteilungsblätter heraus. In der Verlagsgruppe sind etwa 900 Mitarbeiter beschäftigt.

Tourismus

Höhr-Grenzhausen verfügt über zwei große Vier-Sterne-Superior Hotels, die es zusammen mit weiteren Privatzimmern und Ferienwohnungen auf über 110.000 Übernachtungen im Jahr bringen. Die meisten Touristen besuchen Höhr-Grenzhausen wegen der Keramikbetriebe, des Keramikmuseums oder der zahlreichen Wander-/Rad- und Nordic-Walking-Wege in der Umgebung.[6]

Radwanderwege

Durch Höhr-Grenzhausen führt der Deutsche Limes-Radweg. Dieser folgt dem Obergermanisch-Raetischen Limes über 818 km von Bad Hönningen am Rhein nach Regensburg an der Donau.

Verkehr

Der Bahnhof Höhr-Grenzhausen lag an einem Zweig der Bahnstrecke Engers–Au.

Bildung

Hochschulen

In Höhr-Grenzhausen befindet sich ein Campus der Hochschule Koblenz, der sich speziell auf die Fachbereiche Künstlerische Keramik sowie Werkstofftechnik Glas und Keramik spezialisiert hat und zukünftige Bachelors bzw. Masters of Engineering ausbildet.[7][8]

Schulen

Höhr-Grenzhausen verfügt mit der Goethe-Schule über eine Grundschule. Darüber hinaus gibt es ein Schulzentrum mit der Ernst-Barlach-Realschule plus und dem Gymnasium im Kannenbäckerland. Außerdem gibt es eine Fachschule für Keramiktechnik und Keramikgestaltung. Es befindet sich ebenfalls eine Berufsschule der BBS Montabaur im Bereich Keramik dort. Die Schillerschule ist eine Förderschule für Kinder mit Lernbehinderung.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Friedrich Held (1801–1878), Amtmann und Landtagsabgeordneter
  • Hermann Geisen (1899–1943), Kommunist, Spanienkämpfer und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus[9]
  • Hermann Hoffmann (1922–2010), Designer und Landwirt
  • Wendelin Stahl (1922-2000), Keramiker
  • Paul Zimmerling (1927–2006), Künstler (Keramik)
  • Karlheinz Zöller (1928–2005), Flötist
  • Manfred Reimann (* 1928), Politiker (SPD)
  • Heiner Balzar (* 1937), Keramiker
  • Klaus Budewig (* 1941), Präsident des Sächsischen Verfassungsgerichtshofs
  • Vera Vehring (* 1944), Künstlerin (Keramik)
  • Anke Maggauer-Kirsche (* 1948), deutsche Lyrikerin und Aphoristikerin
  • Ulrich Mäurer (* 1951), Jurist und Politiker (SPD)
  • Klaus Norbert Steuler , bis Januar 2011 leitete Klaus Norbert Steuler 23 Jahre die Steuler Industriewerke als Geschäftsführer
  • Georg Steuler , gründete 1908 das Familienunternehmen Steuler Industriewerke. Er erfand weltweit den ersten säurebeständigen Glaskitt. Im Jahr 1910 begann Steuler mit der Produktion von säurefesten und feuerfesten Steinqualitäten in Höhr-Grenzhausen, wo der Hauptsitz der Firma noch heute ist.

Literatur

  • Heribert Fries: Kurrimurri : Erinnerungen an die Kannenbäcker in Höhr-Grenzhausen. Stadt Höhr-Grenzhausen, Höhr-Grenzhausen 1993, ISBN 3-9801311-3-0.
  • Heribert Fries: Alt- Höhr- Grenzhausen, Hrsg.: Stadt Höhr-Grenzhausen, Höhr-Grenzhausen 1986
  • Werner Baumann, Angelika Mischler-Hoffmann: Euler, Hrsg.: Stadt Höhr-Grenzhausen, 1983
  • Angelika Mischler-Hoffmann: Die Fachsprache der Euler im Kannenbäckerland, Staatsexamensarbeit Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz 1979

Bilder

Weblinks

 Commons: Höhr-Grenzhausen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Höhr-Grenzhausen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.