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Gutenzell-Hürbel

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Wappen Deutschlandkarte
Die Gemeinde Gutenzell-Hürbel führt kein Wappen
Gutenzell-Hürbel
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Gutenzell-Hürbel hervorgehoben
48.1219444444449.9772222222222581
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Biberach
Höhe: 581 m ü. NN
Einwohner:

1.851 (31. Dez. 2012)[1]

Postleitzahl: 88484
Vorwahlen: 07352, 07353
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 08 4 26 135
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchberger Straße 8
88484 Gutenzell-Hürbel
Webpräsenz: www.gutenzell-huerbel.de
Bürgermeisterin: Monika Wieland
Lage der Gemeinde Gutenzell-Hürbel im Landkreis Biberach
Karte

Gutenzell-Hürbel ist eine Gemeinde im oberschwäbischen Landkreis Biberach in Baden-Württemberg.

Geographie

Geographische Lage

Gutenzell-Hürbel liegt in Oberschwaben zentral zwischen Biberach an der Riß, Ulm und Memmingen etwa sechs Kilometer nord-nordöstlich von Ochsenhausen und befindet sich in den Nachbartälern von Rot und Rottum.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus Gutenzell mit den Weilern Bollsberg, Dissenhausen, Niedernzell und Weitenbühl und den Häusern Gottesackerkapelle und Hardtacker. Zu Hürbel gehören das Dorf Hürbel, die Weiler Allmethofen, Freyberg, Simmisweiler und Zillishausen, das Gehöft Mittelweiler und die Häuser Mahlmühle, Reinhard und Sägmühle.

Geschichte

Gutenzell

Die Reichsabtei Gutenzell (Zisterzienserinnen-Kloster) wurde 1237 gegründet. Dabei handelte es sich um die Wiedergründung eines früher bestehenden Klosters unbekannter Ordenszugehörigkeit, das 1238 von Eberhard von Rohrdorf der Reichsabtei Salem unterstellt wurde.

Im 15. Jahrhundert wurde das Kloster reichsunmittelbar. Um das Kloster bildete sich das Dorf Gutenzell. 1803 wurde die Abtei im Zuge der Säkularisation aufgelöst und Eigentum der Grafen von Toerring, um bereits 1806 zum Königreich Württemberg zu gelangen. Dort wurde es dem Oberamt Biberach unterstellt. 1864 wurde der leerstehende Konvent bis auf wenige Reste abgerissen.
siehe auch Burg Gutenzell

Hürbel

Hürbel wurde erstmals 1083 urkundlich erwähnt. Im 13. Jahrhundert gelangte das Dorf an die Herren von Freyberg, die aus Graubünden stammten und 1521 das noch heute bestehende Schloss erbauten. 1806 fiel auch Hürbel an das Königreich Württemberg. 1816 erwarb der Graf Reuttner von Weyl das Schloss und Rittergut in Hürbel, bevor es 1840 württembergisches Staatsgut wurde.


Gemeindefusion

Die Gemeinde Gutenzell-Hürbel entstand am 1. Januar 1975 im Zuge der Gemeindereform aus den ehemals selbständigen Gemeinden Gutenzell und Hürbel.[2]

Politik

Gemeinderat

In Gutenzell-Hürbel wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis[3]. Die Wahlbeteiligung betrug 71,5 % (2014: 64,4 %).

Partei Stimmen Sitze Ergebnis 2014
Freie Wähler 62,0 % 8 6 Sitze
CDU/Unabhängige Bürger 38,0 % 5 5 Sitze
Offensive Oberschwaben 0 % 0 1 Sitz

Wappen

Wappen der Ortsteile, links Gutenzell, rechts Hürbel

Die Gemeinde Gutenzell-Hürbel führt als eine von drei Gemeinden in Baden-Württemberg kein eigenes Wappen. Stattdessen werden die ehemaligen Gemeindewappen der beiden Ortsteile (links Gutenzell, rechts Hürbel) nebeneinander verwendet.

Bildungseinrichtungen

Die Gemeinde verfügt über eine eigene Grundschule in Gutenzell und je einen römisch-katholischen Kindergarten in Gutenzell und Hürbel.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Gutenzell-Hürbel liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße und an der Mühlenstraße Oberschwaben.

Gutenzell

Pfarrkirche St. Kosmas und Damian

Pfarrkirche St. Kosmas und Damian
Kirchenschiff von Norden
Innenansicht der Pfarrkirche

Die Klosterkirche der ehemaligen Reichsabtei Gutenzell und heutige Pfarrkirche St. Kosmas und Damian in Gutenzell ist im Kern mittelalterlich und wurde bis in die Barockzeit stetig umgebaut und neu ausgestattet. Der letzte größere Umbau von 1755 bis 1756 wurde von dem Wessobrunner Stuckateur Franz Xaver Feuchtmayer der Ältere ausgeführt, unter Einbeziehung von Plänen Dominikus Zimmermanns, dessen Tochter Maria Alexandra zur damaligen Zeit Priorin und 1759–1776 Äbtissin des Klosters war. Die Fresken der Kirche führte Johann Georg Dieffenbrunner aus, die Kanzel (1756) stammt von Stephan Luidl. Luidl fertigte auch den Hochaltar (1762), wohl nach Entwürfen Dominikus Zimmermanns.

Barocke Weihnachtskrippe

Alljährlich, von Weihnachten bis Mariä Lichtmess (2. Februar), wird in der Kirche eine große barocke Weihnachtskrippe ausgestellt, die 1704–1750 von den Zisterzienserinnen hergestellt wurde. Die etwa 200 Figuren umfassende Krippe zeigt sieben Szenen: Die Geburt Christi mit Anbetung der Hirten, Zug und Ankunft der Weisen aus dem Morgenland, Flucht nach Ägypten, Der Bethlemitische Kindermord, Jesu Darstellung im Tempel, Die Heilige Familie im Haus Nazareth und Die Hochzeit zu Kana.[4]

Mühle

Im ehemaligen Klosterbezirk steht ein Mühlenbau von 1715.

Wendelinusritt

Seit 1947 findet jährlich an jedem dritten Sonntag im September der Wendelinusritt von der Pfarrkirche in Gutenzell nach Niedernzell, zur dortigen Wendelinuskapelle statt. Ein Flurritt zu den vier Kreuzen im Ösch ist seit dem 17. Jahrhundert belegt, seit 1747 wurde der Ritt zur Wendelinuskapelle in Niedernzell geführt. Nach der Säkularisation geriet der Brauch in Vergessenheit. Ortspfarrer Erwin Sontag belebte 1947 aus Anlass des 200-jährigen Weihejubiläums der Wendelinuskapelle diese Tradition wieder.[5]

Hürbel

  • Altes Schloss aus dem Jahre 1521
  • Kirche St. Alban
  • Alte Ziegelei
  • Historische Sägmühle Eiberle in Zillishausen mit Wasserrad an der Rottum von 1845. Eine der wenigen voll funktionsfähigen restaurierten Sägemühlen dieser Art in Oberschwaben und Station der Mühlenstraße Oberschwaben.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Otto Beck, Ludwig Haas (Hrsg.): Gutenzell. Geschichte und Kunstwerke. Festschrift zur 750-Jahrfeier der einstigen Frauenzisterze. 1238–1988. (= Große Kunstführer; Bd. 155). Schnell und Steiner, München und Zürich 1988, ISBN 3-7954-0679-X.
  • Otto Beck: Gutenzell. (= Kunstführer; Bd. 627). 3. Auflage. Schnell und Steiner, München und Zürich 1992.
  • Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837 (Volltext bei Wikisource).

Weblinks

 Commons: Gutenzell-Hürbel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt – Gemeinden in Deutschland mit Bevölkerung am 31.12.2012 (XLS-Datei; 4,0 MB) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu)
  2. Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz, ISBN 3-17-003263-1, S. 545.
  3. Vorläufiges Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019 beim Statistischen Landesamt
  4. Pöllmann Ludwig: Höhepunkt jahrhundertelanger Verehrung – Die Gutenzeller Barock-Krippe in Heimatkundliche Blätter für den Kreis Biberach (Memento vom 24. Dezember 2013 im Internet Archive); auf S. 49; abgerufen am 23. Dezember 2013
  5. Wendelinusritt (Memento vom 25. Dezember 2013 im Internet Archive) auf der Internetseite der Seelsorgeeinheit St. Scholastika Reinstetten, Gutenzell, Hürbel, Laubach; abgerufen am 16. November 2012.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gutenzell-Hürbel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.