Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Gustav Peichl

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gustav Peichl, 2013

Gustav Peichl (* 18. März 1928 in Wien, Österreich; † 17. November 2019 ebenda[1]) war ein österreichischer Architekt und Autor. Unter dem Pseudonym Ironimus zeichnete er Karikaturen für Die Presse, die Süddeutsche Zeitung und den ORF.

Leben

Peichl besuchte ab 1938 die Oberschule für Jungen in Mährisch-Trübau und kehrte nach dem Besuch der Bundesgewerbeschule in Wien-Mödling, Abt. Hochbau (1943–1944) zurück und war bis 1947 technischer Zeichner am Stadtbauamt in Mährisch-Trübau. Dann war er an der Staatlichen Gewerbeschule Linz, die er 1949 mit Matura abschloss.

Peichl studierte bis 1953 Architektur an der Akademie der bildenden Künste in Wien; er war Schüler von Clemens Holzmeister. Von 1952 bis 1954 war Peichl Mitarbeiter im Atelier von Roland Rainer. 1955 eröffnete er ein eigenes Architekturbüro; 1991 erfolgte die Gründung des Ateliers Peichl & Partner und 2002 die Neugründung Peichl & Partner ZT mit Rudolf Weber.

1964 gründete Peichl die Zeitschrift Bau – Schrift für Architektur und Städtebau mit Hans Hollein, Walter Pichler und Oswald Oberhuber. Auch der Weltausstellungspavillon für die Weltausstellung im Jahr 1964 wird von ihm entworfen.[2] Von 1973 bis 1996 war er Professor an der Akademie der bildenden Künste Wien und Leiter der Meisterschule sowie ab 1987 einige Jahre lang als Rektor tätig war.

ORF-Landesstudio Burgenland (2010)
Bundeskunsthalle (2014)

Als Architekt wurde er durch den Bau von sechs Studios für den ORF bekannt, die alle nach dem gleichen architektonischen Prinzip gebaut sind: Die Räume sind um einen Zentralraum in Form von Kreissegmenten angeordnet, weshalb der Spitzname Peichl-Torte[3][4] entstanden ist. In Deutschland sind die Bundeskunsthalle in Bonn und die Kindertagesstätte in Berlin nahe dem Reichstagsgebäude seine prominentesten Werke. Charakteristisch für Peichls Bauten ist die Verwendung von Sichtbeton.

Als politischer Karikaturist trat Peichl unter dem Pseudonym Ironimus 1954 erstmals in der Tageszeitung Die Presse mit Julius Raab träumt vom Staatsvertrag auf. Laut Eigenaussage wählte er dieses zum Eigenschutz, da er sonst in der sowjetischen Besatzungszone unter seinem Realnamen keine Karikaturen über sowjetische Offiziere veröffentlichen konnte. Seit 1964 zeichnete Peichl unter diesem Pseudonym auch für die Süddeutsche Zeitung. Zwischen 1971 und 1996 gestaltete er zu Silvester im ORF einen Jahresrückblick. Er hat eine permanente Ausstellung gemeinsam mit Manfred Deix im Karikaturmuseum in Krems an der Donau.

Peichl wohnte in einem von ihm selbst entworfenen Haus im 19. Bezirk (Himmelstraße) in Wien. Er war verheiratet (seine Frau starb 2013) und hat zwei Söhne, Markus (Journalist, 2003–2007 Redaktionsleiter der Talkshow von Reinhold Beckmann) und Sebastian (Diplomkommunikationswirt, ehemaliger Vorstand der Designagentur ART+COM, Berlin) sowie eine Tochter, Ina, die als Bühnenbildnerin und Kostümbildnerin tätig ist.

Der Künstler war Mitglied des Künstlerhauses Wien und gehörte ab dem Ende der 1960er-Jahre der Künstlervereinigung MAERZ an.

Werke (als Architekt)

Landesstudio Vorarlberg in Dornbirn (2007)
Lichtschächte der Bonner Kunsthalle (2003)

Ehrungen und Auszeichnungen

Werke

Ausstellungen

  • als Ironimus: Weltcircus: Zeitgeschehen in Karikaturen, Molden, Wien / München / Zürich / Innsbruck 1977, ISBN 3-217-00871-5.

Literatur

Weblinks

 Commons: Gustav Peichl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stararchitekt Gustav Peichl verstorben. In: wien.orf.at. 18. November 2019, abgerufen am 18. November 2019.
  2. Eintrag über Gustav Peichl im: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz - online  (Biographie) abgerufen am 15. Dezember 2011
  3. Peichl-Torte – Gebäude der ORF-Landesstudios in Ostaricchi.org
  4. 40 Jahre Funkhaus: Alles Gute, Peichltorte!, ORF Vorarlberg am 20. Oktober 2012
  5. Konvent der Dominikanerinnen Realisierung 1964–1966 eines Internatsgebäudes für die Schulen
  6. Peichl&Partner (Link nicht mehr abrufbar) Realisierung Haus der Barmherzigkeit Tokiostrasse 2003–2006
  7. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)
  8. Christoph Leitl verleiht Julius Raab-Ehrenmedaille an Hugo Portisch, Gustav Peichl und Helmut Krätzl. APA-Meldung vom 26. Jänner 2012, abgerufen am 19. März 2015.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gustav Peichl aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.