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Gustav Gumpel (Bankier)

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Gustav Gumpel (geboren 8. September 1889 in Lindhorst; gestorben nach 1937) war ein deutscher Jurist, Bankier und Industrieller.[1]

Leben

Gustav Gumpel wurde in der Gründerzeit des Deutschen Kaiserreichs in dem kleinen Ort Lindhorst als ein Sohn von Hermann Gumpel,[1] dem späteren hannoverschen Bankier und Bergbau-Industriellen, geboren.[2]

Er studierte Rechtswissenschaften an Universitäten in Deutschland und Frankreich, wurde 1912 Referendar und promovierte im Jahr 1914 zum Dr. jur.[1] in Heidelberg an der Ruprecht-Karls-Universität zum Thema Geld. Das Geld im bürgerlichen Rechte.[3]

Als Teilnehmer des Ersten Weltkrieges stieg Gumpel bis zum Oberstleutnant der Königsulanen auf, wurde mit dem Eisernen Kreuz Erster und Zweiter Klasse dekoriert sowie mit dem Offizierskreuz des Fürstlich Lippischen Hausordens und dem Verdienstorden Schaumburg-Lippe ausgezeichnet.[1]

Zur Zeit der Weimarer Republik wurde Gustav Gumpel anfangs bei verschiedenen Banken in Berlin und schließlich im eigenen Familienunternehmen Bankhaus Z. H. Gumpel tätig, für das er Einzelprokura erhielt und in dem er 1925 Teilhaber wurde. In den folgenden Jahren war er sowohl Leiter als auch Mitverwalter der Gumpelschen Bankbeteiligungen auf den Gebieten der Kali-, Zement-, Asphalt-, Gummi-, Maschinen- und Verkehrsindustrie. Zudem saß er als Mitglied in zahlreichen Aufsichtsräten verschiedener Aktiengesellschaften, aber auch in wirtschaftlichen und kulturellen Vereinigungen und Verbänden.[1]

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten kam es bereits im August 1933 zu ersten Attacken gegen die Bankhäuser Z. H. Gumpel und Ephraim Meyer & Sohn, die seit 1926 von der Familie Gumpel geleitet wurden. Ohne Angabe von Gründen führte ein Aufgebot der SS Hausdurchsuchungen sowohl in den Privatwohnungen als auch in den Geschäftshäusern der Familie durch. Dabei wurden Gustav Gumpel und sein Onkel und Seniorchef des Meyerschen Bankhauses, Julius Gumpel, verhaftet, während der zu dem Zeitpunkt im Ausland befindliche Kurt Gumpel „[…] aufgrund der gegen ihn ausgesprochenen Drohungen nicht mehr nach Deutschland zurück[kehrte], da er um sein Leben fürchten musste“.[4] Im Zuge der sogenannten „Arisierungenemigrierte Gustav Gumpel im Februar 1937 in die Schweiz.[1]

Gustav Gumpel war mit Lilli Freudenheim (geboren 1903) verheiratet, die ihm 1924 die Tochter Gerda und 1926 den Sohn Heinz gebar. Alle drei emigrierten ebenfalls in die Schweiz.[1]

Schriften

  • Geld. Das Geld im bürgerlichen Rechte. Juristische Dissertation 1914 an der Universität Heidelberg, Heidelberg 1914

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Werner Röder, Herbert A. Strauss (Ges.-Ltg.), Sybille Claus, Beatrix Schmidt (Red.), Jan Foitzik, Louise Forsyth, Lea Honigwachs, Waltraud Ireland, Hartmut Mehringer, Egon Radvany, Hanns G. Reissner, Werner Röder, Dieter Marc Schneider, Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 (= International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945). Bd. 1.: Politik, Wirtschaft, öffentliches Leben. Hrsg. vom Institut für Zeitgeschichte und von der Research Foundation for Jewish Immigration, Inc., K. G. Saur Verlag, München/New York/London/Paris 1980, ISBN 0-89664-101-5, S. 253 (online über Google-Bücher).
  2. Peter Schulze: Gumpel, (1) Hermann. In: Hannoversches Biographisches Lexikon. 2002, S. 141 (online über Google-Bücher).
  3. Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek nebst Querverweisen.
  4. Ingo Köhler: Die „Arisierung“ der Privatbanken im Dritten Reich. Verdrängung, Ausschaltung und die Frage der Wiedergutmachung (= Schriftenreihe zur Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, Bd. 14). 2. Auflage. Zugleich Dissertation 2003 an der Universität Bochum. Verlag C. H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-53200-9 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gustav Gumpel (Bankier) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.