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Gustav-Elias Forstenzer

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Stolperstein Lützowstraße 6
Datei:Braunschweig Brunswick A Frank (1899).jpg
Kaufhaus Adolf Frank (Schuhstraße 28, Ecke Stephanstraße 1), um 1899.

Gustav-Elias Forstenzer (geb. 1888 in Berlin[1]; gest. 30. Oktober 1970 in New York[2]) war ein deutscher Jurist und Kaufmann jüdischen Glaubens in Braunschweig.

Leben

Forstenzer war Handelsrichter in Braunschweig, 1922/24 sowie 1931/32 Präsident der Leopold Zunz-Loge[3] und im Vorstand der Jüdischen Gemeinde tätig. Durch Heirat mit Lucie-Sara Frank (1893–1988), einer Tochter des jüdischen Warenhausbesitzers Adolf Frank (1863–1924), wurde er nach dem Tode seines Schwiegervaters zusammen mit dessen Sohn Herbert Inhaber des Kaufhauses Frank[1], das zu den größten im Herzogtum Braunschweig gehörte und sich Schuhstraße 28, Ecke Stephanstraße 1 befand.

Während den von den Nationalsozialisten lancierten Novemberpogromen vom 9. auf den 10. November 1938, wurde Forstenzer in den frühen Morgenstunden zusammen mit seinen Zwillingssöhnen Martin (1921–2008[4]) und Peter (*1921) verhaftet und in das KZ Buchenwald gebracht. Seine Wohnung Lützowstraße 6 wurde verwüstet.

Die am 12. November in Kraft getretene Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben bildete anschließend die Grundlage für die „Arisierung“ des Warenhauses Adolf Frank, das Forstenzer und Frank im selben Jahr noch an das NSDAP-Mitglied Karl Stöber[5] verkaufen mussten.

Nach seiner überraschenden Freilassung aus dem KZ Anfang Dezember wanderte die gesamte Familie Forstenzer (inkl. des ältesten Sohnes Claus, * 1919) am 9. Dezember 1938 in die USA aus. Fünf Tage später emigrierte auch Familie Frank.[1]

Literatur

  • Reinhard Bein: Juden in Braunschweig 1900–1945. 2. Auflage, Braunschweig 1988.
  • Bert Bilzer und Richard Moderhack (Hrsg.): BRUNSVICENSIA JUDAICA. Gedenkbuch für die jüdischen Mitbürger der Stadt Braunschweig 1933–1945. in: Braunschweiger Werkstücke. Band 35, Braunschweig 1966.
  • Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon – Ergänzungsband. Braunschweig 1996, ISBN 3-926701-30-7.
  • Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert. Hannover 1996.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Bert Bilzer und Richard Moderhack (Hrsg.): BRUNSVICENSIA JUDAICA. Gedenkbuch für die jüdischen Mitbürger der Stadt Braunschweig 1933–1945., in: Braunschweiger Werkstücke. Band 35, Braunschweig 1966, S. 165.
  2. Reinhard Bein: Ewiges Haus. Braunschweig 2004, S. 211.
  3. Reinhard Bein: Ewiges Haus. Braunschweig 2004, S. 81.
  4. Todesanzeige in der New York Times vom Januar 2008
  5. Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon – Ergänzungsband. Braunschweig 1996, S. 47.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gustav-Elias Forstenzer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.