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Gurt (Bauteil)

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Ein aus einem Steg und zwei Gurten (hier im Stahlbau auch „Flanschen“) zusammengesetzter (genieteter) Stahlträger. In dieser Form häufig auf älteren Bahnhöfen zu sehen.

Als Gurte werden im Bauwesen allgemein Teile eines Trägers mit „I-“, bzw. „Doppel-T-förmigem“ Querschnitt oder eines Fachwerkträgers bezeichnet. Im Bezug auf Profilstahl ist im Stahlbau auch der Begriff Flansch gebräuchlich.

Träger mit einem I- oder Doppel-T-Querschnitt bestehen aus zwei flach oder kompakt geformten Gurten und einem länglichen Steg, der beide Gurte verbindet. Die anschaulichen und gebräuchlichen Bezeichnungen der Querschnitte deuten die Form an, wobei die Serifen des Buchstabens I, bzw. der Querstrich des Buchstabens T die Gurte und die senkrechten Striche der Buchstaben der Steg sind. Doppel-T-Profile sind das beste und einfachste Beispiel für den Einsatz von Gurten als Bauelement. Im weiteren Sinne werden z.B. auch bei Hohlkästen im Brückenbau die Wandungen, die die Kräfte aus Biegung aufnehmen, als Gurte bezeichnet.

Entsprechend der Lage eines Gurtes wird zwischen Ober- und Untergurt unterschieden. Je nach Belastung wird zudem von Zug- oder Druckgurt gesprochen.

Tragverhalten und Bemessung

Die Gurte nehmen vor allem die Belastung aus Biegung auf. Bei Belastung eines Trägers auf zwei Stützen von Oben führt die Durchbiegung dazu, dass der Untergurt durch Zugkräfte gedehnt wird, weshalb in diesem Fall der Untergurt als Zuggurt bezeichnet wird. Analog wird der Obergurt durch Druckkräfte gestaucht, in diesem Fall ist der Obergurt deshalb ein Druckgurt. Dieses Tragverhalten ist nicht auf einen Werkstoff beschränkt. Aus Gurten und Stegen zusammengesetzte Träger gibt es deshalb aus Metall (z.B. Profilstahl), Stahl-, bzw. Spannbeton oder Holz (z.B. Schalungsträger).

Für die Bemessung eines Profils werden mit Hilfe der Schnittgrößen Biegemoment, Querkraft und Normalkraft über den Abstand der Gurte vom Schwerpunkt des Profils die Zug-, bzw. Druckkräfte in den Gurten berechnet. Bei vorhandener Normalkraft nehmen die Gurte anteilig auch diese Kraft auf. Lediglich die Querkraft wird, idealisiert, nur durch den Steg abgetragen. Ein Träger mit Gurten bietet den Vorteil, dass mit den Gurten eine vergleichsweise große Querschnittsfläche in einem großen Abstand zum Profilschwerpunkt steht. Das dadurch entstehende große Widerstandsmoment führt zu einer großen Belastbarkeit des Trägers. Theoretisch ist ein Träger umso tragfähiger, je weiter die Gurte auseinander liegen. In der Praxis sind allerdings Effekte wie das Biegedrillknicken zu berücksichtigen.

Literatur

  • Ulrich Smoltczyk:Grundbau-Taschenbuch. Teil 3, 6. Auflage, Wilhelm Ernst & SWohn, Berlin 2001, ISBN 3-433-01447-7.
  • Gottfried C O Lohmeyer:Stahlbetonbau. Bemessung - Konstruktion - Ausführung, 5. Auflage, B. G. Teubner Verlag, Wiesbaden 1994, ISBN 978-3-663-01540-6.

Weblinks

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