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Guido Weiss (Journalist)

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Guido Weiss (geb. 18. August 1822 in Neumarkt (Schlesien); gest. 15. Januar 1899 in Frankfurt am Main) war ein demokratisch orientierter Publizist.

Leben

Er stammte aus einer jüdischen Familie. Der Vater war ein damals bekannter Arzt. Auch Guido Weiss studierte in Breslau und Heidelberg Medizin und promovierte in Berlin zum Dr. med. Weil er revolutionärer Umtriebe verdächtigt wurde, wurde er inhaftiert. Dies beendete seine medizinische Karriere.

Nach der Revolution von 1848/49 wandte er sich dem Journalismus zu. In der Reaktionsära war er parlamentarischer Berichterstatter für die Vossische Zeitung. In der Zeit des preußischen Verfassungskonflikts war er Chefredakteur der oppositionellen „Berliner Reform“. Im Jahr 1866 wechselte er in derselben Funktion zur Frankfurter Zeitung. Kurze Zeit später kehrte er nach Berlin zurück und übernahm die neue Zeitung „Die Zukunft“. Diese wollte er zu einer überregional bedeutenden demokratisch-liberalen Tageszeitung machen. In dieser Zeit hat Franz Mehring das journalistische Handwerk bei Weiss gelernt. Später beschrieb Mehring die Zukunft als das ehrlichste und geistreichste, aber auch als das am wenigsten gelesene bürgerliche Blatt. Daher musste die Zeitung auch eingestellt werden.

Nach 1870 war er für die Aussenpolitik in der Frankfurter Zeitung zuständig. Auch politisch stand er dem Herausgeber des Blattes Leopold Sonnemann nahe. Seit 1883 war er dann Chefredakteur der Wochenzeitung „Die Wage“. Wegen Preßvergehens saß er mehrfach in Haft. Später lebte er als freier Schriftsteller in Frankfurt am Main. Er schrieb unter anderem für den politischen Teil und das Feuilleton der Frankfurter Zeitung.

Politisch stand er seinem Freund Johann Jacoby nahe, Zwischen 1869 und 1870 war er für Frankfurt am Main Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses. Er wurde als Vertreter der antipreußischen demokratischen Partei in der Stadt gewählt, wurde aber bei den Wahlen im November 1870 wieder abgewählt, weil Teile des Besitzbürgertums sich Preußen annäherten.

In seinen letzten Jahren war er erblindet. Einen Großteil seiner Bibliothek kaufte nach seinem Tod die Frankfurter Stadt- und Universitätsbibliothek an.

Literatur

  • Ernest Hamburger: Juden im öffentlichen Leben Deutschland. Tübingen, 1968 S. 229f.
  • Nachruf In: Frankfurter Jahrbuch 1899 S. 141f. Digitalisat
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Guido Weiss (Journalist) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.