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Großkönig

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Ein Großkönig (gr.: ὁ μέγας βασιλεύς ho megas basileus bzw. häufiger βασιλεύς, ohne Artikel; lateinisch: „Rex Regum“) ist ein König, der über mehrere andere Könige gebietet.

Schon die Herrscher von Akkad ließen sich als „Großkönig“ oder „König der Könige“ titulieren, wie auch die Könige der Hethiter und von Assyrien (Šarru rabû šarru). Selbst die Herrscher kleinerer Königreiche, wie des späthethitischen Tabal oder von Urartu, nannten sich Großkönig, wenn sie über mehrere andere Fürsten geboten.

Unter den Achämeniden wurde der Titel charakteristisch für die Herrscher des Perserreichs. Später bezeichneten sich neben den Herrschern Armeniens und des Pontos vor allem die Arsakiden, das parthische Herrscherhaus, als Großkönige, während unter ihren Nachfolgern, den neupersischen Sassaniden, wieder der Titel „König der Könige“ (Schahanschah) üblicher war; der Titel „Großkönig“ wurde in dieser Zeit offenbar in der Regel für die Thronfolger gebraucht. Dennoch ist es in der althistorischen Forschung üblich, auch den sassanidischen Herrscher als „Großkönig“ zu bezeichnen. Höchstwahrscheinlich besteht auch ein Bezug zwischen dem vom Seleukidenkönig Antiochos III geführten, inschriftlich belegten Titel "der Große" bzw. "der große König" und dem orientalischen Großkönigstitel.

Im Römischen Reich nannten sich der Fürst von Palmyra Odaenathus und dessen Söhne Herodianus und Vaballathus rex regum. Später soll Konstantin der Große diesen Titel seinem Neffen Hannibalianus verliehen haben (der auf Münzen allerdings nur als rex erscheint). In beiden Fällen dürfte die Titulatur symbolisch gegen Territorialansprüche des sassanidischen Großkönigs an der Ostgrenze des Imperiums in Syrien bzw. Armenien gerichtet gewesen sein.

Der Kaiser von Äthiopien führte ebenfalls den Titel eines „Königs der Könige“, die Bezeichnung war Neguse Negest.

Muammar al-Gaddafi wurde 2008 von über 200 afrikanischen Königen und traditionellen Stammesherrschern zum König der Könige von Afrika ausgerufen.[1]

Literatur

  • Iris Colditz: Altorientalische und Avesta-Traditionen in der Herrschertitulatur des vorislamischen Iran. In: Carlo G. Cereti, Mauro Maggi, Elio Provasi (Hrsg.): Religious themes and texts of Pre-Islamic Iran and Central Asia. Studies in honour of Professor Gherardo Gnoli on the occasion of his 65th birthday on 6th Dezember 2002 (= Beiträge zur Iranistik. Bd. 24). Reichert, Wiesbaden 2003, ISBN 3-89500-329-8, S. 61–78.
  • John G. Griffiths: βασιλεὺς βασιλέων: Remarks on the History of a Title. In: Classical Philology. Jg. 48, Nr. 3, 1953, ISSN 0009-837X, S. 145–154, online.
  • David Engels: Überlegungen zur Funktion der Titel „Großkönig“ und „König der Könige“ vom 3. zum 1. Jh. v.Chr. In: Victor Cojocaru, Altay Coşkun, Mădălina Dana (Hrsg.): Interconnectivity in the Mediterranean and Pontic World during the Hellenistic and the Roman Periods (= Pontica et Mediterranea. Bd. 3). (Actes du colloque international, Constanţa, 8 – 12 juillet 2013). Mega, Cluj-Napoca 2014, ISBN 978-606-543-526-1, 333–362.

Einzelnachweise

  1. Gaddafi: Africa's ‘king of kings’ auf BBC online, 29.August 2008
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Großkönig aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.