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Große Trommel

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Große Trommel bei einer Parade des Oranier-Ordens am 12. Juli, dem Jahrestag der Schlacht am Boyne von 1690.

Datei:Bass drum.ogg

Die Große Trommel, Bass Drum (Englisch: bass drum [ˈbeɪsˌdɹʌm]) oder Gran Cassa (Italienisch) ist ein großes Schlaginstrument, das als Bestandteil des stationären Schlagzeugs, als portables Instrument beim Marschieren, und ebenso im klassischen Orchester – in einem Ständer befestigt – zum Einsatz kommt. Durch den massiven Korpus ist das Instrument in der Lage sehr niedrigfrequente Klänge zu produzieren,

Der deutsche Begriff wird eher in der klassischen Musik, der Volks- und Marschmusik verwendet, der englische eher in Rockmusik und Jazz. Beim Schlagzeug wird hier häufig auch von der "Kickdrum" gesprochen.

Die ab dem 14. Jahrhundert auf dem Balkan in Abbildungen erkennbare Zylindertrommel war in Europa selten, bis sie im 18. Jahrhundert durch die türkische Janitscharenmusik populär wurde.

Einsatz in verschiedenen Musikbereichen

In der Orchestermusik steht die Zylindertrommel üblicherweise senkrecht, schräg oder auch waagerecht auf einem Ständer. Sie wird in der Regel mit großen, mit Fell oder Filz umwickelten Schlägeln gespielt. Sie misst 50 bis 80 cm im Durchmesser und um 40 cm in der Tiefe und ist meistens mit einem Naturfell (oft Kalbshaut) bespannt. Das längere Nachschwingen wird, wenn kompositorisch verlangt, durch Abdämpfen per Hand verhindert. Mitunter sind auch Paarbecken (Tschinellen) an der Oberseite der Trommel befestigt.

In Blasmusik-Kapellen und Marching Bands, dort häufig fälschlich als Pauke bezeichnet, wird die große Trommel mit Schultergurten vor der Brust getragen. Zur Gewichtsersparnis werden große Trommeln für Marschkapellen meistens eigens aus dünnerem Holz hergestellt als Orchestertrommeln.

Bassdrum

Bei einem gängigen Schlagzeug ist die Bassdrum das rhythmische, aber auch visuelle Grundelement des Aufbaus. Sie hat in der Regel einen Durchmesser von 18 bis 24 Zoll, eine Tiefe von 14 bis 18 Zoll und wird mit einem an einem Pedal befestigten Schlägel (Fußmaschine) gespielt. An der Oberseite besitzt sie meistens eine Halterosette zur Befestigung von Tomtoms.

In der Metal- und Rock-Musik werden mitunter zwei Bassdrums eingesetzt, so dass der Schlagzeuger zum Spiel sehr schneller rhythmischer Figuren beide Füße einsetzen kann. Eine preisgünstigere und komfortablere Möglichkeit der Anwendung der Doublebass-Technik besteht darin, eine einzelne Bassdrum mit einer Doppelfußmaschine zu spielen. In beiden Fällen muss dabei auf das gleichzeitige Hi-Hat-Spiel mit dem Fuß verzichtet werden.

Seit den 1980er Jahren ist es üblich (besonders in der elektronischen Tanzmusik), die „natürliche“ Bassdrum wie auch andere Percussion-Sounds durch synthetisch-elektronisch erzeugte Klänge zu ersetzen (siehe elektronisches Schlagzeug).

Akustische Eigenschaften

Eine Bassdrum hat einen Frequenzgang mit tiefer Grundfrequenz (etwa 50 Hz) und mit einem kaum über 5 kHz hinausreichenden Obertonspektrum bei maximalem Schalldruck. Ihr Klang wird bei vielen Musikstilen als Grundgerüst des Rhythmus eingesetzt. Besonders tragend ist ihre Rolle in der modernen Tanzmusik und im Techno, wobei ihr Klang dort meistens elektronisch mit Samplern oder Drumcomputern erzeugt wird, und zwar über eine anfänglich mittelfrequente Sinus- oder Rechteckkurve, die innerhalb weniger Millisekunden auf unter 20 Hz fällt und ausklingt.

Aufbau

Kessel

Die Kessel werden in verschiedener Bauweise gefertigt, dünne Kessel mit Verstärkungsringen (bis in die 1970er Jahre üblich) oder aus 6- bis 10-fach kreuzverleimtem Holz. Oft findet Ahorn- oder Birkenholz Verwendung, aber auch andere Holzarten werden zur Erzeugung von Bassdrums herangezogen. In den 1960er Jahren waren beispielsweise Buchenkessel sehr verbreitet und bei Oberklassetrommeln wurde manchmal sogar Tropenholz verwendet (Beispiel: Sonor Signature).

Spannschrauben und Spannringe

Die Spannreifen an höherwertigen Bassdrums sind in der Regel aus Holz und werden mit zehn bis zwölf Stimmschrauben befestigt. In der Kategorie bis zu den Mittelklasse-Schlagzeugen sind lediglich acht Spannschrauben angebracht. Ältere Bassdrums, bis etwa zu den 1970er Jahren, in der Größe 20″ verfügen lediglich über sechs Spannschrauben. Auch fernöstliche Billigstangebote sind häufig nur mit weniger Spannschrauben ausgestattet, was problematisch ist, wenn es sich um größere Trommeln handelt (beispielsweise 22″), weil dann eine ausreichende Stimmung der Fellbereiche nicht erfolgen kann.

Felle

Die Felle sind heutzutage nahezu ausschließlich aus ein- oder doppellagiger Kunststofffolie. Das Resonanzfell hat oftmals ein Loch, was eine Mikrofonierung im Inneren des Kessels erlaubt. Hierbei nimmt man allerdings einen nicht zu vernachlässigenden Verlust an Schalldruck und somit auch Resonanz in Kauf, was dazu führt, dass die Trommel weit weniger prägnant und „knackig“ klingt. Besonders in den 1970er Jahren war es recht verbreitet, ohne Resonanzfelle zu spielen.

Dämmung

Mit Kissen oder speziellen Dämpfungsringen kann ein mitunter als störend empfundenes Nachschwingen bedämpft werden. Mit diesen Dämmungen erreicht man einen dumpferen, bassigeren, trockeneren Klang. Bis zu den 1970er Jahren rüsteten viele Hersteller ihre Trommeln mit großen eingebauten Dämpfern aus (siehe Premier), oder mit Filztuchstreifendämpfern, wie beispielsweise Ludwig oder Sonor, die zwischen Fell und Kessel eingespannt wurden.

Hardware

Die Trommel steht auf Füßen, deren Metallspitzen oder Gummifüße heute ein Wegrutschen verhindern, bis in die 1970er Jahre war dieses allerdings ein Problem.

Als Bassdrum Rosette wird die Halterung bezeichnet, die zur Montage von Becken und Toms auf der Bassdrum benötigt wird. Die Bassdrum-Rosette wird meistens mit ein oder zwei Aufnahmelöchern angeboten und ist in der Regel im Lieferumfang der Bassdrum enthalten. In diese Aufnahmelöcher werden die Tom-Haltegelenke bzw. die für Beckenanbringungen versenkt. Mitunter wird jedoch bewusst auf das Anbringen einer Rosette verzichtet, man nennt dieses ungebohrte Kessel, damit das Instrument, vom Gewicht der Toms und/oder Becken unbehindert, freier schwingen kann. In diesem Fall werden Toms und Becken ausschließlich an Ständern oder einem Drumrack aufgehängt.

Bis zu den 1970er Jahren befanden sich meistens an Bassdrums neben der Tom-Aufnahme, die teilweise auch leicht seitlich angebracht war, zusätzlich noch Aufnahmen für einen separaten Beckenhalter. Als Spannböckchen bezeichnet man die Aufnahmen, in die die Spannschrauben versenkt werden.

Siehe auch

  • Taiko, japanische große Trommeln
  • Dunun, afrikanische Basstrommeln

Weblinks

 Commons: Große Trommeln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Große Trommel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.