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Große Synagoge (Luzk)
Große Synagoge von Luzk | |
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Große Synagoge von Luzk | |
Baujahr: | 1628 |
Lage: | 50° 44′ 9″ N, 25° 19′ 7″ O50.73595925.318699Koordinaten: 50° 44′ 9″ N, 25° 19′ 7″ O |
Anschrift: | Daniel-Halytsch-Straße, 33 Ukraine |
Zweck: | Judentum Synagoge |
Die Große Synagoge von Luzk in der Ukraine ist eine alte ehemalige Renaissancesynagoge mit einem Geschützturm; das nationale Baudenkmal, das auf der Daniel-Halytsch-Straße 33 liegt. Die Synagoge wurde in den 1620er Jahren im Zentrum des Schtetls Shydiwschtschyna gebaut. Lange Zeit diente sie als das Religions-, Bildungs- und Gesellschaftszentrum von Luzker Juden. Außerdem erfüllte das Gebäude die Verteidigungsfunktion.
Der Tempel wurde im Jahre 1942 und in den nächsten Jahrzehnten teilweise zerstört. In den 1970er Jahren wurde er erneuert. Heute dient das Gebäude einem Sportverein als Klubhaus.
Geschichte
Die ersten Erinnerungen an Luzker Juden wurden noch im Jahre 1388 angegeben, als Vytautas der Große der Großfürst von Litauen allen Juden des Fürstentums das Vorrecht gewährte. In der Regel nahmen die Juden Steuern ein, führten den Handel, hatten Bierbrauereien und verschiedene Zünfte in Verfügung. Die Stadt (insbesondere das jüdische Stadtviertel) wurde 1617 nach dem Angriff der Tataren samt Synagoge zerstört. Die Forschung geht vom Neubau in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts an dem Platz der Vorgängersynagoge aus.
Am 5. Mai 1626 räumte König Sigismund III. Waza den Luzker Juden das Recht auf den Bau der Mauersynagoge und der neuen Schule ein. Zwar beklagten die Dominikaner, deren Kloster mit der Kirche in einem benachbarten katholischen Stadtviertel lag, die größere Höhe der Synagoge, was die Kompositionsstruktur des südlichen Stadtteils verletzten könnte, aber der König bekräftigte 1628 erneut das Privileg und die jüdische Gemeinde gewann den Prozess. Das Gericht stellte fest, dass die Höhe der Synagoge das Kloster nicht beeinträchtigt.
Der Hauptraum war die würfelförmige Gebetshalle nach dem Stil der italienisch-polnischen Renaissance mit der Wandstärke von 1,5 Meter, der noch zwei einstöckige Nebengebäude (für die Frauen und die Schule) hatte. An der südlichen Ecke der Gebetshalle wurde auf Verlangen des Königs der Geschützturm mit Schießscharte und Waffenlager gebaut. In der neuen Synagoge wurde Jeschiwa gegründet, so dass sie als Verteidigungs-, Städtebau-, Religions- und Bildungszentrum diente.
1869 wurde die Synagoge Opfer eines Brandes. Infolge einiger Besonderheiten im Wirtschafts- und Rechtssystem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts veränderte sich die judische Gesellschaftsordnung. Es entstanden neue Schtetl und Synagogen. Territorien und Gemeinden zersplitterten. In dem alten Schtetl Shydiwschtschyna, in dessen Mitte die Schutzsynagoge lag, wohnten arme Juden in einer dichten Bebauung meist aus Holz und schlechten Lebensbedingungen. Bald verlor die Hauptsynagoge ihre Rolle als Zentrum des judischen Lebens.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Synagoge durch Beschießungen beschädigt. Im Jahr 1936 renovierte man das Gebäude mit der materiellen Unterstützung von Woiwodenregierung. Im Jahr 1942 besetzte die Wehrmacht die Stadt. Die Deutschen bildeten drei judische Gettos. Auch Gebäude und Anlagen des jüdischen Viertels wurden beschädigt und vernichtet. Im August und September 1942 wurden etwa 17000 Gettohäftlinge beschossen. Dann warf man Sprengstoff in die Hauptsynagoge. In den Jahren 1976 und 1977 wurde die Synagoge teilweise neuaufgebaut.
Erinnerung
Um die Luzker Große Synagoge haben sich ausländische Forscher und Museen verdient gemacht. Ein Modell, das die Synagoge in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zeigt, ist im Nahum-Goldmann-Museum der jüdischen Diaspora Beit Hatefutsot in der Universität Tel Aviv aufbewahrt. Es zeigt inzwischen verloren gegangene Elemente. Im Zentrum der jüdischen Kunst der Hebräischen Universität von Jerusalem befindet sich ein elektronisches 3D-Modell der Außen- und Innenausstattung.
Am 30. Mai 1995 wurde an der Mauer der ehemaligen Synagoge das Gedenkzeichen für die ermordeten Juden von Luzk eingebaut, wo auch der Synagogenbau erwähnt wird.
Ansichten
Literatur
- Метельницький Р.: Деякі сторінки єврейської забудови Луцька, К.: Дух і літера, 2001, S. 85–133, ISBN 966-72-73-16-4.
- Mieczysław Orłowicz: Ilustrowany przewodnik po Wołyniu. Łuck 1929.
- Grzegorz Rąkowski: Przewodnik po Zachodniej Ukrainie. Część I, Wołyń.
- Adam Wojnicz: Łuck na Wołyniu. Łuck, 1922, S. 39–42.
- Łuck w Słowniku geograficznym Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich, t. 1, pod red. F. Sulimirskiego, B. Chlebowskiego, W. Walewskiego, t. 5, 1884, s. 778—792
- Stecki T. Łuck starożytny i dziesiejszy. Kraków, 1876, S. 219.
- Majer Bałaban. Karaici w Polsce. V. Łuck //Nowe Życie, Warszawa, 1924, Nr. 3, S. 323.
- Zbigniew Rewski. Z zabytków Wołynia // Znicz, 1936, Nr. 6, S. 85–86.
- Kraszyńska Fanny. Żydzi Łuccy do końca XVII w. // Rocznik Wołyński. T. VII. Równe, 1938, S. 139–178.
- Małuszyński Marian. Łuck w wiekach srednich. 1939. Машинопис. ЛДІКЗ.
Weblinks
- The Great Synagogue of Lutsk by Haim F. Ghiuzeli
- The Center of Jewish Art
- CJA-Dokumentation der Synagoge in Lutsk, Ukraine
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Große Synagoge (Luzk) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |