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Grete Unrein

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Grete Unrein (geb. 18. November 1872 in Jena; gest. 5. November 1945 ebenda) war eine deutsche Politikerin in der Zeit der Weimarer Republik und vor allem auf dem Gebiet der Sozialfürsorge tätig. Sie war die älteste Tochter von Ernst Abbe und mit Prof. Otto Unrein, dem ersten Rektor des 1912 eröffneten Jenaer Lyzeums (heute Integrierte Gesamtschule „Grete Unrein“ Jena) verheiratet.

Leben

Seit der Gründung der Jenaer Kinderklinik war Grete Unrein um die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage dieser Einrichtung bemüht, war Vorsteherin des Jenaer Mutterheims, Vorstandsmitglied und jahrelang 1. Vorsitzende des patriotischen Instituts der Frauenvereine vom Roten Kreuz (kurz Haupt-Frauenverein genannt), Förderin und Vorstandsmitglied des Lesehallenvereins. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben sah sie darin, für Mädchen und junge Frauen gleiche Chancen in der Ausbildung für und in der Ausführung eines eigenen Berufs zu schaffen. Dem unermüdlichen Wirken Grete Unreins ist es zu verdanken, dass die Stadt dieser Aufgabe nachkam und beschloss, eine 'höhere Mädchenschule', das Lyzeum, bauen zu lassen. Dank des Wirkens des Ehepaars Unrein wurde der Ausbau des Lyzeums bis zum Abitur erreicht.

1919 kandidierte sie als Mitglied der DDP für den Jenaer Stadtrat, wurde gewählt und gehörte insbesondere als aktives Mitglied des Jugendamtes diesem politischen Gremium bis 1933 an. 1932 wählte man sie zur 2. Vorsitzenden des Stadtrates. Im selben Jahr beschloss die Stadt, ihr "...in Würdigung ihrer Verdienste um das Allgemeinwohl, insbesondere auf dem Gebiet der Wohlfahrtspflege, an ihrem 60. Geburtstag das Ehrenbürgerrecht zu verleihen" (Protokoll der Stadtratssitzung). An der Stadtratssitzung vom 9. März 1933, auf der die NSDAPen die Herrschaft in der Jenaer Stadtverwaltung an sich riss, nahm sie, wie die Stadträte der SPD und KPD, aus Protest nicht teil. In den Jahren der nationalsozialistischen Diktatur musste sie sich oft politischen und persönlichen Anfeindungen erwehren. Sie setzte sich in diesen Jahren für jüdische Bürgerinnen und Bürger und vom Naziregime Verfolgte ein, leistete moralische und finanzielle Hilfe.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges half sie im Alter beim demokratischen Neuanfang. So gehörte sie zu den ersten Mitgliedern der neu gegründeten Liberaldemokratischen Partei (LDP, Nachfolgerin der DDP). Ihre angegriffene Gesundheit bewirkten ein Nachlassen der Kräfte. Am 5. November 1945 verstarb sie in ihrem Haus in der Johann-Friedrich-Straße 3 in Jena. Sie wurde auf dem Jenaer Nordfriedhof, Grabfeld UH II, Grab 69, bestattet.

Grete-Unrein-Preis

Seit 2005 vergeben die Jenaer Jungen Liberalen jährlich den Grete-Unrein-Preis für „besonderes ehrenamtliches Engagement im Bereich der Jugendarbeit“. Der Preis ist mit insgesamt 700 € dotiert und verteilt sich auf einen ersten und zwei zweite Plätze.

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Grete Unrein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.