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Grödig

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Grödig
Wappen von Grödig
Grödig (Österreich)
Grödig
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Salzburg
Politischer Bezirk: Salzburg-Umgebung
Kfz-Kennzeichen: SL
Fläche: 23,02 km²
Koordinaten: 47° 44′ N, 13° 2′ O47.73333333333313.033333333333446Koordinaten: 47° 44′ 0″ N, 13° 2′ 0″ O
Höhe: 446 m ü. A.
Einwohner: 7.262 (1. Jän. 2018)
Bevölkerungsdichte: 315 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 5082 und 5083
Vorwahl: 06246
Gemeindekennziffer: 5 03 14
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dr.-Richard-Hartmann-Straße 1
5082 und 5083 Grödig
Website: www.groedig.gv.at
Politik
Bürgermeister: Richard Hemetsberger (VP + Pf)
Gemeinderat: (2014)
(25 Mitglieder)
15 VP+Pf, 6 SPÖ, 2 FPÖ, 2 GABL
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Grödig ist eine Marktgemeinde im Salzburger Land im Bezirk Salzburg-Umgebung in Österreich mit 7262 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2018).

Geografie

Innerhalb des Salzburger Lands liegt Grödig im Flachgau am südwestlichen Rand des Salzburger Beckens. Es befindet sich am Fuß des Untersbergs, an der Tauernautobahn­anschlussstelle Salzburg-Süd.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 31. Oktober 2011[1]):

  • Eichet (284)
  • Glanegg (2138)
  • Grödig (3474)
  • Sankt Leonhard (1090)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Glanegg und Grödig.

Nachbargemeinden

Wals-Siezenheim Salzburg (Statutarstadt)
Großgmain Nachbargemeinden Anif
Bischofswiesen (Lkr. Berchtesgd.Ld., BYDE) Schellenberger Forst (Gemfr. Geb., BYDE) Hallein (Bez. Hallein)
Staatsforst, daran anschließend Marktschellenberg, Lkr. Berchtesgd.Ld.

Geschichte

Namensherkunft

Bei der Namensherkunft – Ersterwähnung ad crethica [ecllesia] (Notitia arnonis 790) – gibt es zwei gängige Möglichkeiten: Friaulisch cret bedeutet „der Fels“, italienisch crett bedeutet „der Riss, die Spalte, die Felsspalte“ (Verbindung mit dem Untersberg und seinem Bergbau liegt nahe); der Name dürfte also in die Römerzeit Iuvavums datieren.

  • St. Leonhard: Die Kirche ist dem Heiligen Leonhard von Limoges geweiht (Patron der Tiere). (Lt. Koch-Sternfeld waren die ursprünglichen Namen für „das stille Tal von St. Leonhard“ Tuval und Grafengaden.)[2]
  • Eichet: Eichenwälder im Moor der Glan, die Bauern mussten im Mittelalter Eicheln als Lehen abgeben, der Name ist in der Nachbarschaft häufiger (z. B. Eichet bei Loig)
  • Glanegg: Nach der Glan, keltisch glann „Wasser“, egg „rein“ (hier kann aber auch nur Bezug zum Schloss Glanegg vorliegen, egg „Eck, Felsen, Landmarke“ oder Umdeutung)
  • Fürstenbrunn: Fürsterzbischöfe bezogen ihr Wasser aus dem Brunnen dieses Ortsteils

Frühe Geschichte

  • Steinzeit: Keine Funde bis auf einige Speerspitzen; keine Anzeichen für eine Siedlung
  • Bronzezeit: Erste große Siedlung im Süden von Grödig, Grabhügel in der Nähe des Friedhofes: Diese wurden 1941 und 1953 erforscht. Man fand Waffen, Gefäße und Schmuck.
  • Eisenzeit: Keine Funde; Verlagerung des Siedlungsraumes in Richtung Hallein wegen Salzabbau
  • Römerzeit: Grödig besonders wichtig aufgrund des Untersberger Marmors. Funde: Gräber, Münzen, Waffen, Römerstein in der Friedhofsmauer (202 n. Chr. aufgestellt).
  • 482: Tod des Heiligen Severin, Baiuwareneinfälle, Evakuierung der römischen Bürger durch Odoaker, jedoch blieben viele Einwohner in Grödig. Die Gräber aus dieser Zeit hatten keine Grabbeigaben mehr.
  • 6. und 7. Jahrhundert: Grödig wird wichtig für die Baiuwaren (2. Lautverschiebung: Diese wurde nur in Gebieten mit einer hohen Anzahl an Baiuwaren durchgesetzt, vergl. Adnet, Kuchl)

Ortsgeschichte

  • 790: Erste urkundliche Erwähnung in der Notitia arnonis. Bischof Arno zählt in diesem Schriftstück die Besitzungen der Salzburger Kirche auf. Dabei wird Grödig unter ad crethica ecllesia cum territorio aufgezählt.
  • Mittelalter: Wenig bekannt. Grödig wurde der Abtei St. Peter unterstellt und von derselben verwaltet.
  • 1136: Stollen durch den Mönchsberg, Beginn der Arbeiten am Almkanal, der Wasser für die Stadt Salzburg liefern sollte, unter Meister Albert
  • 1143: Fertigstellung des ersten Teilstücks des Almkanals
  • 1150: Grödig wird zur Pfarre
  • 1260: Durchstichstrecke von Grödig bis zum Almkanal
  • 1525: Bauernaufstände: Obwohl sich einige Bauern formierten, blieben die Aufstände in Grödig eher unbeachtet.
  • 1645: Umbau des Schlosses Glanegg unter Erzbischof Marcus Sitticus
  • 1809: Pater Joachim Haspinger (neben Andreas Hofer Anführer der Bauernaufstände in Tirol) dringt bis Grödig vor. Im Nachbarort formieren sich allerdings bayerische Truppen, Rückzug der Bauernscharen
  • 1848: Grödig wird eine Gemeinde
  • 1869: Der Almkanal dient als Energiespender für viele Betriebe und Fabriken: 13 Firmen
  • 1886: Eröffnung der Lokalbahn Salzburg–Hangender Stein, die anfangs als Dampfstraßenbahn betrieben wurde und zunächst an der Station St. Leonhard-Drachenloch endete. Weitere Haltestellen im Gemeindegebiet waren Grödig und St. Leonhard-Gartenau. Später wurde die Strecke elektrifiziert und meist als Rote Elektrische bezeichnet. Außerdem erfolgte die Verlängerung bis Berchtesgaden.
  • 1907/08: Weiterbau nach Hangender Stein, in Jahr darauf Verknüpfung mit der Lokalbahn Berchtesgaden–Hangender Stein, der sogenannten Grünen Elektrischen
  • Erster Weltkrieg: Eines der größten Kriegsgefangenenlager in Österreich-Ungarn entsteht in Grödig, ca. 40.000 (zumeist russische) Gefangene. Heute erinnert der Russenfriedhof an das Lager.
  • Zwischenkriegszeit: Notgeld; da der Staat zu viel Papiergeld in Umlauf brachte, horteten viele Menschen ihr Münzgeld. Um diesen Mangel zu beheben, bekamen viele Gemeinden „ihr eigenes Geld“.
  • NS-Regime und Zweiter Weltkrieg: 17. November 1944 Bombenangriff: 65 Todesopfer
  • 1953: Endgültige Einstellung der Straßenbahn, Abriss des Bahnhofs
  • 1959–1961 Bau der Untersbergbahn, seinerzeit eine technische Meisterleistung

Politik

Gemeindevertretung

15
6
2
2
15 
zur Vorlage
Von 25 Sitzen entfallen auf:

Die Gemeindevertretung von Grödig hat 25 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeindevertretungswahl 2014 wie folgt zusammen:

Direkt gewählter Bürgermeister ist Richard Hemetsberger (VP+Pf).

Wappen

Wappen at groedig.png

Das Wappen der Gemeinde ist beschrieben:

Rot über Silber geteilt, darin oben ein vorwärtsgekehrter silberner (weißmarmorner) wasserspeiender Löwenkopf, der Schwall ergießt sich in fünf blauen Strahlen in das untere Schildfeld.'


Die fünf Strahlen sollen die fünf Ortsteile von Grödig darstellen.

Regionalpolitik und Städtepartnerschaften

Die Gemeinde Grödig ist seit 1990 Mitglied im Klima-Bündnis. Im Rahmen des e5 – Programm für energieeffiziente Gemeinden E5 energieeffiziente gemeinden logo small.svg ist es mit «eeee» (Stand 3/2012) und dem European Energy Award (eea) prämiert.

Es besteht eine Partnerschaft mit dem Rio-Negro-Schutzgebiet, der Region um den Rio Negro (Amazonien).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke und Museen

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Grödig
  • Untersbergmuseum mit Kugelmühlen in Fürstenbrunn, Steinbrüchen des Untersberger Marmors
  • Radiomuseum
  • Schloss Glanegg mit Gutshofbrunnen
  • Römerstein
  • Pfarrkirche Grödig
  • Wallfahrtskirche St. Leonhard
  • Gedächtnissäulen im Kieferbruch
  • Kriegerdenkmal Grödig
  • Nepomuk-Brunnen in St. Leonhard
  • St. Christophorus-Brunnen am Marktplatz in Grödig
  • Spielbergbrunnen in Grödig
  • Grödiger Bauerntheater

Natur

Bis auf den Siedlungsraum gehört das gesamte Gemeindegebiet zum Landschafts- und Pflanzenschutzgebiet Untersberg (LSG 51,[4] PSG 1[5]), der über den bayerischen Biosphärenreservat Berchtesgadener Land (angrenzend Entwicklungszone) einem  Schutzverbund angehört, das sich bis in Pongau und Pinzgau und nach Nordwesten fortsetzt. In Salzburg setzt das Landschaftsschutzgebiet Leopoldskroner Moos fort.

Sport

Mit der Untersbergbahn verfügt Grödig über ein kleines Insider-Skigebiet, das besonders unter Variantenfahrern und Tourengehern der Gegend bei Lawinenlage beliebt ist.

Der Fußballklub SV Grödig spielt seit der Saison 2013/14 in der österreichische Fußballbundesliga.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

 Commons: Grödig – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria, Registerzählung vom 31. Oktober 2011
  2. Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke. Band 3. Lindauer, München 1815, S. 130 (Online in der Google Buchsuche).
  3. http://www.salzburg.gv.at/20003stat/wahlen/gvw/index.htm#erg.52.0.0.0.1
  4. Landschaftsschutzgebiet 00051 Untersberg, Salzburger Naturschutzbuch, service.salzburg.gv.at/natur
  5. Pflanzenschutzgebiet 00001, Salzburger Naturschutzbuch, service.salzburg.gv.at/natur
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