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Gottfried Michael Koenig
Gottfried Michael Koenig (* 5. Oktober 1926 in Magdeburg; † 30. Dezember 2021[1]) war ein deutscher Komponist.
Leben
Nach humanistischem Gymnasium, privaten Musikstudien (Klavier, Violine, Orgel) und ersten Kompositionsversuchen folgte ein Musikstudium in Braunschweig (Staatsmusikschule, Seminar für Kirchenmusik), Detmold (Nordwestdeutsche Musikakademie, Komposition, Klavier, Analyse, Akustik) und Köln (Musikhochschule, Institut für musisch-technische Gestaltung).
Von 1954 bis 1964 war er Mitarbeiter im Studio für Elektronische Musik des NWDR (später WDR) in Köln und arbeitete mit Karlheinz Stockhausen und vielen anderen in- und ausländischen Komponisten zusammen. In diese Periode fallen auch Lehraufträge an der Musikhochschule Köln (elektronische Musik, Komposition, Analyse) und die Komposition von elektronischer Musik (Klangfiguren I/II, Essay, Terminus 1) und Instrumentalwerken (Klavierstücke, Holzbläserquintett, Streichquartett).
Von 1964 bis 1986 war er künstlerischer Leiter des Studios für elektronische Musik (später „Institut für Sonologie“) der Universität Utrecht (Niederlande) und hielt unzählige Vorträge im In- und Ausland. Er erhielt einen Lehrauftrag im Fach Sonologie und studierte Programmiersprachen an der Universität Bonn. – Weitere elektronische (Terminus 2, Funktionen-Reihe, Polychromie) und instrumentale Kompositionen (Übung für Klavier, 3 ASKO-Stücke, Segmente-Reihe, Beitrag, Streichquartett, Streichtrio) und die Entwicklung von Computerprogrammen für kompositorische Strategien (Projekt 1/2, SSP) folgten.
Von 1991 bis 2007 wurden seine gesammelten Schriften unter dem Titel Ästhetische Praxis. Texte zur Musik in sechs Bänden beim Pfau-Verlag herausgegeben. Im Wintersemester 2002/2003 war er Gastprofessor für Algorithmische Komposition an der TU Berlin. Die 1967 erschienene Schallplatte Terminus II / Funktion Grün mit zwei elektronischen Kompositionen Koenigs wurde in die unter Musikkritikern legendäre Liste The Wire’s „100 Records That Set the World on Fire (While No One Was Listening)“ der britischen Musikzeitschrift The Wire aufgenommen.
Koenig starb Ende Dezember 2021 im Alter von 95 Jahren.
Auszeichnungen
- 1961: Förderpreis für Musik des Landes Nordrhein-Westfalen.
- 1987: Matthijs-Vermeulen-Preis der Stadt Amsterdam
- 1999: Preis der Christoph-und-Stephan-Kaske-Stiftung
- 2002: Ehrendoktorwürde der philosophischen Fakultät der Universität des Saarlandes, Saarbrücken
- 2010: Giga-Hertz-Preis für elektronische Musik des Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe
- 2016: Wahl zum Mitglied der Akademie der Künste Berlin
Gottfried Michael Koenig war Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Elektroakustische Musik.
Literatur
- Ulrich Dibelius: Gottfried Michael Koenig. In: Ders.: Moderne Musik nach 1945. Piper, München 1998, ISBN 3-492-04037-3.
- Stefan Fricke (Hrsg.), Gottfried Michael Koenig. Parameter und Protokolle seiner Musik. Pfau-Verlag, Saarbrücken 2004, ISBN 3-89727-256-3, 141 S.
- Björn Gottstein: Gottfried Michael Koenig. Die Logik der Maschine. In: Ders. u. a. (Hrsg.): Musik als Ars scientia. Pfau-Verlag, Saarbrücken 2006, ISBN 3-89727-313-6 (+ 1 CD).
- Heinz-Klaus Metzger (Hrsg.): Gottfried Michael Koenig (Musik-Konzepte; Bd. 66). Edition text + kritik, München 1989, ISBN 3-88377-352-2.
- Ursula Stürzbecher: [Gottfried Michael Koenig]. In: Dies.: Werkstattgespräche mit Komponisten. Dtv, München 1973, ISBN 3-423-00910-1.
Weblinks
- Literatur von und über Gottfried Michael Koenig in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Gottfried Michael Koenig G. M. Koenigs eigene Website
- Institut für Sonologie G. M. Koenigs Wirkstätte (Den Haag)
- TONOS Musikverlag G. M. Koenigs Musikverlag (Darmstadt)
- Pfau-Verlag Herausgeber von G. M. Koenigs Schriften (Saarbrücken)
- Zufall und Notwendigkeit. Anmerkungen zu Gottfried Michael Koenigs Streichquartett 1959 – von Karlheinz Essl
- Erinnerungen an Gottfried Michael Koenig von Karlheinz Essl
Einzelnachweise
Hans Peter Haller (1989) | Pierre Boulez (1990) | Steffen Schleiermacher (1991) | György Ligeti (1992) | André Richard (1994) | Robyn Schulkowsky (1995) | Wolfgang Rihm (1996) | Mario Davidovsky (1997) | Hans-Jürgen von Bose (1998) | Gottfried Michael Koenig (1999) | Péter Eötvös (2000) | Kaija Saariaho (2001) | Christoph Poppen (2002) | Aleksandra Gryka und Mateusz Bien (2004) | Márton Illés (2005) | Mark Andre (2006) | Jörg Widmann (2007) | Minas Borboudakis und Konstantia Gourzi (2008) | Enno Poppe (2009) | Wilhelm Killmayer (2010) | Adriana Hölszky (2011) | Josef Anton Riedl, Nico Sauer und Luis Codera Puzo (2013) | Isabel Mundry (2014) | Erkki-Sven Tüür (2015) | Georges Aperghis (2016) | Anna Korsun (2017) | Mikis Theodorakis (2018) | Olga Neuwirth (2019) | Peter Michael Hamel (2020)
Personendaten | |
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NAME | Koenig, Gottfried Michael |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Komponist |
GEBURTSDATUM | 5. Oktober 1926 |
GEBURTSORT | Magdeburg |
STERBEDATUM | 30. Dezember 2021 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gottfried Michael Koenig aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |