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Gossau SG

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SG ist das Kürzel für den Kanton St. Gallen in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Gossau zu vermeiden.
Gossau
Wappen von Gossau
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton St. GallenKanton St. Gallen Kanton St. Gallen (SG)
Wahlkreis: St. Gallenw
BFS-Nr.: 3443i1f3f4
Postleitzahl: 9200
UN/LOCODE: CH ZHH
Koordinaten: (736685 / 253339)47.4166649.25638Koordinaten: 47° 25′ 0″ N, 9° 15′ 0″ O; CH1903: (736685 / 253339)
Höhe: 638 m ü. M.
Höhenbereich: 553–813 m ü. M.[1]
Fläche: 27,51 km²[2]
Einwohner: i18'087 (31. Dezember 2013)[3]
Einwohnerdichte: 657 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
21,2 % (31. Dezember 2020)[4]
Website: www.stadtgossau.ch
Lage der Gemeinde
Vorlage:Imagemap Wahlkreis St. Gallenww

Gossau [ˈɡoːsau̯] ist eine politische Gemeinde im schweizerischen Kanton St. Gallen und gehört zum Wahlkreis St. Gallen. Sie umfasst die Stadt Gossau mit den Quartieren Mettendorf, Niederdorf, Oberdorf, Watt und den Weilern Albertschwil, Enggetschwil, Geretschwil, Hochschoren, Hueb, Matten, Neuchlen, Rain, Rüeggetschwil, Rüti, Wilen, Zinggenhueb, Erlen, Herzenwil, Stöcklen sowie das Dorf Arnegg samt den Weilern Fronackeren, Hölzli, Landegg, Neuegg.

Geographie

Das Stadtzentrum von Gossau (1998)

Gossau ist eingebettet zwischen Alpstein und Bodensee und vor den Toren der Kantonshauptstadt gelegen. Das gesamte Gebiet der Stadt hat eine Fläche von 2'751 Hektaren. St. Gallen und Gaiserwald im Osten, Waldkirch und Andwil im Norden, Niederbüren, Oberbüren und Flawil im Westen sowie Herisau im Süden haben gemeinsame Grenzen mit Gossau.

Während der Eiszeit hat ein Ausläufer des Rheingletschers eine flache Decke vor der Sitterschlucht bis gegen Wil aufgeschüttet. Beim Abschmelzen hinterliess der Gletscher eine Reihe von Wallmoränen. Deren Reste erkennt man zum Beispiel an den Hügeln, welche die drei Schulhäuser im Norden von Gossau tragen. Andere Zeugen der Eiszeit sind sogenannte Drumlins (Gletscherschutthügel); eine Reihe dieser langgestreckten rundlichen Erhebungen zieht sich von Arnegg gegen Niederbüren und Waldkirch. Im Süden flankieren die Hügel des Appenzellerlandes die langgestreckte Mulde, in der Gossau liegt.

Die Schmelzwasser der Eiszeit füllten die Gossauer Ebene mit einer gewaltigen Menge von Sand und Kies. Im Kies versickerte das Wasser. Wegen der undurchdringlichen Molasse fand es keinen Weg nach unten und bildet bis heute ein ergiebiges Grundwasservorkommen.

Die Schwellenhöhe des Bahnhofs Gossau beträgt 638 m ü. M. Der tiefste Punkt des Stadtgebietes liegt bei der Henessenmühle auf 570 m. Den höchsten finden wir südlich im Roserwald in der Nähe des Schochenberges auf 820 m ü. M..

Klima

Das Klima in Gossau ist eher rau, bedingt durch den bereits subalpinen Charakter der Gegend und beeinflusst durch die Nähe des Alpsteingebietes. Die Winde dringen ungehindert zwischen die in West-Ost-Richtung verlaufenden Hügelzüge. Die Durchschnittstemperatur ist daher etwas niedriger als etwa am Bodensee oder im Rheintal. Die Winde bringen auch häufig Temperaturstürze. Dafür gehört das Fürstenland zu den Gebieten mit weniger als 20 jährlichen Nebeltagen. Der eher gemässigte Föhn ist nach den zunehmend schneearmen Wintertagen ein willkommener Frühlingsbote.

Volksbund-Siegel im 15. Jahrh.

Wappen

Blasonierung

In Gold ein grüner Lindwurm, im Rachen rotes Kleeblattstechkreuz, oben links begleitet von aufrechtem schwarzem Bären mit roter Zunge und Zeichen mit goldener Bewehrung..

Die Flaggenfarben sind Gelb und Schwarz. Das Gemeindewappen der Stadt Gossau stammt aus der Zeit der Appenzellerkriege (1401–1429). Um sich vom st. gallischen Abt Kuno von Stoffeln (1379–1401) zu lösen, schloss die Stadt St. Gallen mit anderen fürstenländischen Gemeinden am 17. Januar 1401 einen Volksbund. Dieser Vereinigung trat auch Gossau bei. Das Siegel, welches die Gemeinde zum Abschluss des Bündnisses benützte, zeigt einen aufrechten Bären, unter ihm einen Lindwurm, dem ein hohes Kreuz, im Rachen steckt, ferner die Umschrift: Siegel der Gemeinde Gossau. Das heutige Gemeindewappen beruht zum grossen Teil auf diesem Siegel.

Geschichte

Um 400 v. Chr. lebten wahrscheinlich Kelten in der Gegend. Im 5./7. Jahrhundert wurde die Gegend von den Alemannen besiedelt. «Gossau» geht auf althochdeutsch Gôʒʒes ouwa zurück, was «Au des Gôʒʒo» bedeutet und an den alemannischen Siedler erinnert, der hier an oder auf sumpfigem Gelände seinen Hof errichtete.[5] Der Ort wurde am 24. Oktober 824 erstmals als Cozesaua und Cozesouva in einer Urkunde erwähnt, in der ein Freddo seinen ererbten Besitz zu Gossau gegen lebenslänglichen Unterhalt dem Kloster St. Gallen schenkte.[6]

Ab dem 8. Jahrhundert erwarb das Kloster St. Gallen umfangreiche Gebiete in Gossau und richtete dort einen Kehlhof ein, aus dem 957 das äbtische Gericht Gossau hervorging. Die Schirmvogtei über das Gericht wurde 1166 verkauft und fiel nach mehrfachem Handwechsel 1373 an das Kloster St. Gallen zurück. 744 wurde erstmals eine Kirche vermutet, die 910 als Eigenkirche des Klosters St. Gallen erwähnt wird.

Im Spätmittelalter versuchte sich die Bevölkerung vom Kloster St. Gallen zu lösen und verbündete sich mit der St. Gallen und weiteren Gemeinden des Fürstenlandes, weshalb es 1428 während den Appenzellerkrieg gebrandschatzt wurde. Fürstabt Ulrich Rösch baute die Landesherrschaft der Fürstabtei aus, vollzog 1486 die Inkorporation der Pfarrei Gossau ins Kloster St. Gallen und konnte 1487 mittels kaiserlichem Privileg das Hochgericht im Kerngebiet der Fürstabtei (Alte Landschaft) an sich bringen. Das in der äbtischen Offnung von 1469 festgelegte Niedergericht bildete ab 1491 einen Teil des Oberbergeramtes.

Die Gossauer wehrten sich gegen die fürstäbtliche Herrschaft und die Erhebung des Zehnten, in dem sie sich der Waldkircher Allianz und 1528–1531 der Reformation anschlossen. Der Widerstand entbrannte im 18. Jahrhundert gegen die Kriegsentschädigung nach dem Zwölferkrieg, 1746 im Bossart-Handel gegen die Glockensteuer und führte 1793–1798 von Gossau aus zur von Johannes Künzle angeführten revolutionären Bewegung im Fürstenland. Die demokratischen Forderungen des Volkes wurden von Fürstabt Beda Angehrn durch den auf der Landsgemeinde in Gossau am 23. November 1795 ausgehandelten Gütlichen Vertrag grösstenteils erfüllt.

Während der Helvetik wurde die 1798 gegründete Republik Fürstenland mit Hauptort Gossau vorerst in den Kanton Säntis eingegliedert und die Munizipalgemeinde Gossau gegründet. Diese kam 1803 mit Napoleons Mediationsakte zum neu gegründeten Kanton St. Gallen.

Vom 13. Jahrhundert (1225 Haslenmühle, 1278 Henessenmühle) bis 1800 wurde in Gossau vor allem Ackerbaugebiet betrieben. Ab dem 15. Jahrhundert wurde für die Stadt St. Gallen Flachs für den Leinwandhandel angebaut und später auch Leinwand gewoben. Das Zunftwesen der Handwerker entstand im 17. Jahrhundert. Wegen billigen Getreideimporten wurde im 19. Jahrhundert der Getreideanbau durch die Vieh- und Milchwirtschaft verdrängt. 1850 entstand auf dem Schloss Oberberg die erste Käserei.

Der Strassen- und Eisenbahnbau in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts förderte die Industrialisierung in der Textilbranche (hauptsächlich Stickereiindustrie) und später auch im Metall- und Maschinenbau. Die Auswirkungen der Stickereikrise nach dem Ersten Weltkrieg wurden von der Gossauer Schriftstellerin Elisabeth Gerter 1938 im Roman "Die Sticker" beschrieben. Im 20. Jahrhundert wurde Gossau zur wichtigsten Lebensmitteldrehscheibe der Ostschweiz.

Bevölkerung

Seit 1950 ging es mit der Wohnbevölkerung in Gossau steil bergauf. 1961 wurde die 10'000 Grenze erstmals überschritten und mit dem Autobahnbau 1969 erlebte die Gemeinde einen weiteren Schub. So stieg die Bevölkerungszahl bis zur Jahrtausendwende kontinuierlich an. Mit annähernd 18'000 Einwohnern ist Gossau nach St. Gallen, Rapperswil-Jona und Wil die viertgrösste Stadt im Kanton St. Gallen. Gossau besteht aus den Stadtteilen Oberdorf, Mettendorf, Zentrum, Rosenau, Gozenberg, Mooswies, Niederdorf und dem Dorf Arnegg. Der Grossteil der Bevölkerung lebt im Mettendorf.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1910 1930 1950 1970 1990 2010 2013
Einwohner 8'434 7'846 8'289 12'639 15'652 17'763 17'960

Bevölkerungsstruktur:

Die Altersstruktur in Gossau deckt sich beinahe identisch mit dem Schweizer Durchschnitt:

  • 0–19 Jahre: 20.52 %
  • 20–39 Jahre: 27.97 %
  • 40–64 Jahre: 34.13 %
  • Über 64 Jahre: 17.38 %

In Gossau haben die Katholiken nach wie vor den grössten Anteil an der Bevölkerung: 9188 Personen entsprechen einem - allerdings seit Jahren abnehmenden - Anteil von 51.2 %. 3628 Einwohner (20.2 %) sind evangelischen Glaubens. 2988 Personen (16.6 %) gehören anderen Glaubensrichtungen an und 2156 Personen (12 %) bezeichnen sich als konfessionslos.

Politik

Stadtparlament

Das Stadtparlament ist die Legislative von Gossau. Es zählt 30 Mitglieder und behandelt die vom Stadtrat vorgelegten Berichte und Anträge. Die Mitglieder des Parlamentes können dem Stadtrat Motionen, Postulate, Interpellationen und Einfache Anfragen zur Behandlung einreichen und werden alle vier Jahre neu gewählt. Die öffentlichen Parlamentssitzungen – in der Regel zehn pro Jahr – finden im Fürstenlandsaal statt.

Folgende Parteien sind in der Legislatur 2013 – 2016 im Stadtparlament vertreten:

Stadtrat

Die Exekutive in Gossau ist der Stadtrat mit fünf Mitgliedern. Jedes Ratsmitglied steht einer Verwaltungsabteilung vor. Hauptamtlich tätig sind der Stadtpräsident und der Schulpräsident. Mitglied mit beratender Stimme und Protokollführer ist der Stadtschreiber Toni Inauen.

Folgende Personen sind im Stadtrat vertreten (Stand: Mai 2011)

  • Alex Brühwiler (parteilos), Stadtpräsident, Vorsteher «Inneres Finanzen Kultur»
  • Urs Blaser (FDP), Schulpräsident, Vorsteher «Bildung Sport»
  • Bruno Damann (CVP), Vorsteher «Jugend Alter Soziales»
  • Gaby Krapf-Gubser (FDP), Vorsteherin «Versorgung Sicherheit»
  • Stefan Lenherr (CVP), Vorsteher «Bau Umwelt Verkehr»

Bildung

Gossau besitzt ein reichhaltiges Angebot an Schulen. Die Mädchen und Knaben besuchen die Primarschule und die Oberstufe (mit Sekundarschule, Realschule und Kleinklassen) in acht Schulhäusern (sechs Primarschulhäuser und zwei Oberstufenschulhäuser). In der Schule der Stadt Gossau wird ausserdem die Oberstufenschuljugend aus dem Gemeindeteil Arnegg und aus der Nachbargemeinde Andwil unterrichtet. Für die Schulbildung der jüngeren Kinder aus Arnegg und verschiedenen Weilern ist die Primarschule Andwil-Arnegg verantwortlich. Eine private Trägerschaft führt die Katholische Mädchensekundarschule, eine Stiftung das Gymnasium Friedberg mit Untergymnasium und kantonal anerkannter Maturität. Gossau ist ausserdem einer von drei Standorten der Pädagogischen Hochschule des Kantons St.Gallen mit der Ausbildung zu Oberstufenlehrpersonen, zudem noch einer Baumeister- und einer Schreinerschule.

Wirtschaft

Das Industriegebiet in Gossau

Gossau ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort für die Ostschweiz. Die Betriebe in Gossau stellen rund 11'000 Arbeitsplätze zur Verfügung. An erster Stelle sind die bedeutenden Betriebe der Lebensmittelindustrie zu erwähnen. Mit den grossen Verteilzentralen von Migros und Coop kann durchaus erklärt werden: Gossau verpflegt die Ostschweiz.

Im primären Wirtschaftssektor (Land- und Forstwirtschaft) bestehen 110 Betriebe, im Bereich Industrie und Bau (sekundärer Sektor) bieten 201 Betriebe Beschäftigung. Am bedeutendsten ist der Dienstleistungssektor mit 604 Betrieben. (Stand 2008)

Verkehr

Der Bau der Appenzeller Bahn von Gossau nach Herisau und das Wachstum der Gemeinde führten 1913 zur Verlegung des Bahnhofs von seinem ersten Standort beim Marktplatz an seinen heutigen Standort.

Gossau liegt im Schnittpunkt der Verbindungsachsen St. GallenZürich und SüddeutschlandThurgau–Appenzellerland. Entsprechend gut ausgebaut sind die Strassen (A1/E60, Hauptstrasse 7) und die Bahnen (SBB und Appenzeller Bahn). Die A1/E60 stellt den Anschluss an das nationale Strassennetz sicher – fünf Kantonsstrassen verbinden Gossau mit der Region: die Hauptstrasse 7 nach Wil und nach St. Gallen, die Kantonsstrasse Nr. 8[7] über Flawil zur Hauptstrasse 16 ins Toggenburg, die Kantonsstrasse Nr. 9[8] über Bischofszell in den Thurgau. Die Hauptstrasse 8 führt über Herisau ins Appenzellerland, welcher nach Planung durch den Autobahnzubringer A25 Gossau-Ost nach Waldstatt, entlastet werden soll.

Gossau liegt an der SBB-Hauptlinie GenfBern–Zürich–St. Gallen. Auch bestehen direkte Bahnverbindungen mit Herisau und Appenzell sowie Bischofszell und Weinfelden. In der Stadt und im Umland verkehren die Busse der Regiobus AG auf fünf Linien sowie das Postauto auf einer Linie.

Sehenswürdigkeiten

Die katholische Pfarrkirche St. Andreas im Stadtzentrum stammt aus dem 18. Jahrhundert (Jakob Grubenmann) und wurde seitdem mehrfach umgebaut. Die reformierte Kirche auf dem Haldenbühl ist ein neubarocker Zentralbau mit Jugendstil-Elementen (1899). Etwas östlich von dieser ist die moderne Kapelle der Pallottiner, die 1987 von Antoniol & Huber in Anlehnung an die Kirchen von Mario Botta erbaut wurde.

Die Brauerei Stadtbühl, 1899–1902 im Stil eines "Brauereischlosses" erbaut, gilt als das schönste Brauereigebäude des Kantons St. Gallen.[9] Die ehemalige Gummibandweberei (1955) gilt als "Kultbau des architektonischen Minimalismus" der 50er Jahre (Architekten: Heinrich Danzeisen und Hans Voser).

Der Gasthof „Schwarzer Adler“ wurde 1750 vom Tuchhändler Contamin erbaut und 1782 in eine Wirtschaft umgewandelt.

Ausserhalb der Stadt:

Die 1492 erstmals erwähnte Henessenmühle bildet zusammen mit einer Sägerei, Bäckerei, Gastwirtschaft, Landwirtschaft und Mosterei – als Ensemble um einen Platz angeordnet - ein ländliches Denkmal früherer Ernährungswirtschaft.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Schloss Oberberg und diverse Ruinen (Ruine Helfenberg, Ruine Rosenberg), die um Gossau liegen. Im Nordosten von Gossau befindet sich der grösste Privatzoo der Schweiz, der Walter Zoo.

Sport, Freizeit

Der Marktplatz während des «Chläusler»

Das Freizeitangebot in Gossau stützt sich einerseits auf das rege Vereinsleben; in Gossau existieren über hundert Vereine unterschiedlichster Interessenlage. Den Vereinen, aber auch freien Benützern steht eine reichhaltige Infrastruktur zur Verfügung: Hallenbad, Freibad, diverse Sporthallen, Fussballplätze, Tennisplätze, eine Skate-Anlage, verschiedene Säle, Wanderwege, Museen sowie einer Stadtbibliothek und Ludothek.

Freibad

Das Gossauer Freibad[10] hat eine lange Geschichte. Die erste Badanstalt entstand 1898 am Standort der heutigen Überbauung "Perron 3" und wurde bis 1911 betrieben. Zwischen 1911 und 1919 war Gossau ohne Badanstalt. Als Arbeitsbeschaffungsmassnahme in der Zwischenkriegsphase wurde dann südlich des Bahnhofs eine provisorische Badanstalt realisiert, die aber vorerst nur Knaben und Männer benutzen durften; erst 1921 stand sie auch Frauen wieder offen. Allerdings badeten und sonnten die Geschlechter durch eine Holzwand voneinander getrennt. 1933 entstand am heutigen Standort die neue Badanstalt. Ihr Becken diente bis 1955 im Winter jeweils als Eisbahn. 1950 begann die Planung eines Ausbaus der Badanstalt und zugleich die Diskussion über die Aufhebung der Geschlechtertrennung. Das 1961 eröffnete ausgebaute Freibad wurde anfänglich während einigen Stunden als "Gemeinschaftsbad" für beide Geschlechter betrieben; 1967 wurde die Geschlechtertrennung endgültig abgeschafft. Doch noch in den 1970er Jahren kannte das Freibad Gossau ein Verbot von zweiteiligen Badanzügen für Frauen und bis 1986 war "Oben ohne" tabu. In den Jahren 1971, 1978/79, 1995, 1997 sowie 2008/09 ist das Freibad jeweils erneuert und den veränderten Bade- und Freizeitgewohnheiten angepasst worden.

Sport

Die Handballer des TSV Fortitudo Gossau spielen seit Sommer 2008 in der Swiss Handball League SHL, der höchsten Spielklasse der Schweiz.

Der FC Gossau spielt in der 1. Liga, der dritthöchsten Spielklasse der Schweiz. Von 2007 bis 2010 war die erste Mannschaft für drei Saisons in der Challenge-League aktiv, der zweithöchsten Schweizer Liga.

Ein besonderer Anlass ist der Gossauer Weihnachtslauf, der seit 1987 jeweils im Dezember stattfindet und jeweils gut 3'500 Laufbegeisterte jeden Alters nach Gossau bringt.

Brauchtum

Alljährlich locken «Chläusler» und «Maimarkt» Aussteller und Schausteller sowie viele Besucher nach Gossau.

Ehrenbürger

Die Ortsbürgergemeinde Gossau hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

Verleihungs-Jahr Ehrenbürger
1834 Pfarrer Heinrich Müller v. Friedberg, Pfarrer (verstorben 1843)
1871 Theodor Ruggle, Pfarrer (verstorben 1891)
1931 Emil Mäder, Landammann (verstorben 1936)
1962 Paul Stärkle (verstorben)
1976 Jacques Bossart, alt Gemeindepräsident (verstorben)
1984 Emil Leubler, Lehrer und Vogelkundler (verstorben 1988)
1987 Arnold Koller, alt Bundesrat
2010 Alex K. Fürer, alt Ortsbürger-Präsident

Weitere Persönlichkeiten

Literatur

  • Karl Eschenmoser, Wolfgang Göldi, Karl Schmuki, Urs Josef Cavelti: Gossau im 20. Jahrhundert – Vom Dorf zur Stadtgemeinde. Cavelti, Gossau 2003, ISBN 3-85603-041-7.
  • Herbert Maeder, Norbert Wenk: Gossau – Dorf und Stadt. Cavelti, Gossau 1981, ISBN 3-85603-001-3 (formal falsche ISBN).
  • Paul Stärkle: Geschichte von Gossau. 2. unveränderte Auflage, Cavelti, Gossau 1997 (Erstausgabe 1961), ISBN 3-85603-010-7.
  • Oberberger Blätter 2006–2007. Cavelti, Gossau 2006, ISBN 978-3-85603-056-8 (ISSN 0472-4054).
  • Elisabeth Gerter: Die Sticker. Roman. Rengger, Aarau 1938, Neuausgabe: Unionsverlag, Zürich 2003, ISBN 3-293-00313-3

Weblinks

 Commons: Gossau SG – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
  3. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen, hg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol, Frauenfeld 2005, S. 398.
  6. [2] Archive.org: Urkundenbuch der Abtei Sankt Gallen, Teil 1: Jahr 700–840.
  7. Bauarbeiten vergeben, tagblatt.ch. Nachweis für Kantonsstrassennummer
  8. Einbahnverkehr während den Belagsarbeiten (PDF; 1,7 MB), Stadt Gossau. Nachweis für Kantonsstrassennummer
  9. Kunst- und Kulturführer Kanton St. Gallen, Thorbecke Verlag 2005, S. 185
  10. stadtgossau.ch: Stadt Gossau Online: Sport, Zugriff am 21. September 2010

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