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Gorgonen
Die Gorgonen (altgr. γοργόνες gorgónes, von γοργώς gorgós „schrecklich“), Singular Gorgone (Γοργών) oder Gorgo (Γοργώ), sind in der griechischen Mythologie drei geflügelte Schreckgestalten mit Schlangenhaaren, die jeden, der sie anblickt, zu Stein erstarren lassen.
Sie sind die Töchter des Phorkys und der Keto. Ihre Namen lauten: Stheno (auch Stheino und Sthele), Euryale und Medusa. Medusa ist die einzige Sterbliche unter ihnen und wurde von Perseus enthauptet. Der Kopf dieser Gorgone wurde der Göttin Athene gebracht. Zahlreiche Motive der Athene zeigen sie mit der Aigis und Gorgonenhaupt auf ihrer Brust.
Homer spricht noch lediglich von einer einzigen Gorgo.[1] Hesiod nennt um 700 vor Christus dann allerdings drei Gorgonen, nämlich Stheno (die Mächtige), Euryale (die Weitspringerin) und die „leidgeprüfte“ Medusa (die Königin).[2] Ihr Zuhause war der westliche äußerste Rand der damals bekannten Welt (das Atlasgebirge), spätere Mythografen nennen auch Libyen als ihre Heimat.
Mit dem Hellenismus kam die Überlieferung auf, dass die Gorgone ursprünglich die Schwester Alexanders des Großen sei. Darin ist sie eine Nixe, die im Wasser lebt und die Besatzung jedes vorbeikommenden Boots fragt, ob Alexander noch lebe. Lautet die Antwort „nein“, so zieht sie das Schiff mitsamt den Seeleuten zu sich hinab. Die Auskunft, die dem Schiffer sein Leben bewahrt, lautet: „Er lebt und herrscht als König!“ (griechisch Ζει και βασιλεύει).
Seit der Antike findet man Abbildungen des Gorgonenhauptes – Gorgoneion genannt – wegen seiner nachgesagten apotropäischen Wirkung auf Schutzschilden, Amuletten und Grabsteinen. Auch an Gebäuden und Gefäßen angebrachte Gorgonenhäupter sind häufig und sollen vor unbefugtem Zutritt beziehungsweise Zugriff schützen. In der griechischen Mythologie erweckte Gorgonenblut, welches der rechten Körperhälfte entnommen wurde, Tote zu neuem Leben, wogegen man der linken Körperhälfte entnommenem Blut eine akute, garantiert tödliche Wirkung nachsagte.
1884 verfasste der griechische Dichter Georgios Drosinis sein Gedicht Die Gorgone, 1949 der Schriftsteller Stratis Myrivilis den Roman Die Madonna mit dem Fischleib (Η Παναγιά η Γοργόνα).
Literatur
- Harald Gebhardt, Mario Ludwig: Von Drachen, Yetis und Vampiren. Fabeltieren auf der Spur. BLV-Verlag, München 2005, ISBN 3-405-16679-9
Weblinks
Einzelnachweise
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