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Golem

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Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Begriff Golem und dem Fabelwesen der jüdischen Legende. Für weitere Bedeutungen siehe Golem (Begriffsklärung).
Rabbi Löw und der Golem

Golem (hebr. גולם golem) ist das hebräische Wort für „Ungeformtes“, aber auch für „Embryo“ (s. Psalm 139, 16). Im modernen Iwrit bedeutet das Wort golem „dumm“ oder „hilflos“. Die rabbinische Tradition bezeichnet alles Unfertige als Golem. Auch eine Frau, die noch kein Kind empfangen hat, wird als Golem bezeichnet (z. B. im Babylonischen Talmud, Traktat Sanhedrin 22b). In den Sprüchen der Väter ist „Golem“ die Bezeichnung für eine ungebildete Person („An sieben Dingen erkennt man den Ungebildeten, und an sieben Dingen den Weisen“).

Besonders verbreitet ist der Begriff aber als Bezeichnung für ein Geschöpf in einer jüdischen Legende, die in Böhmen, aber auch anderswo in Mitteleuropa verbreitet war. Dabei handelt es sich um ein in menschenähnlicher Gestalt aus Lehm und Ton künstlich gebildetes Wesen, das besondere Kräfte besitzt, Befehlen folgen, aber nicht sprechen kann.

Ursprünge der Legende

Von der Golem-Legende sind verschiedene Varianten bekannt. Ihr Ursprung liegt jedoch im Dunkeln. Die erste schriftliche Erwähnung datiert auf das 12. Jahrhundert. Damals wurde in Worms ein Kommentar zum Buch der Schöpfung, einem Text der Kabbala, verfasst, in dem Zahlenmystik um die zehn Urziffern, die Sephiroth, und die 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets eine Rolle spielen. In diesem nur fragmentarisch erhaltenen Text wird ein Ritual erwähnt, das durch bestimmte Kombinationen dieser Buchstaben und Zahlen unbelebte Materie zum Leben erwecken sollte.

Im Talmud (Traktat Sanhedrin 38b) wird die Erschaffung Adams in der Weise beschrieben, dass er wie ein Golem aus einem formlosen Brocken gestaltet worden sei. Wie er werden alle Golems als aus Lehm geformt beschrieben, und zwar als Schöpfung derer, die als besonders heilig gelten, da ihnen in ihrer Nähe zu Gott seine Weisheit und Kräfte mitgeteilt worden seien. Freilich reichte auch die Erschaffung eines Golems nicht an die Schöpfung heran: Golems werden in der Regel als zum Sprechen unfähig beschrieben. In der Folge wurde die Sage durch weitere derartige Charakteristiken angereichert, so etwa derjenigen, dass erst ein Zettel oder Plättchen unter der Zunge den Golem zum Leben erwecke.

Da die Erschaffung eines Golems folglich als Merkmal großer Gelehrtheit und Weisheit galt, wurden im Mittelalter verschiedenen jüdischen Gelehrten und Rabbinern Golems zugeschrieben. Dass zunehmend Prag als Schauplatz der Golemgeschichte angesehen wurde, hat offenbar mehrere Gründe: Dort befand sich im Spätmittelalter die größte und mit zahlreichen Gelehrten ausgestattete jüdische Gemeinde Europas. Außerdem förderte Kaiser Rudolf II. von seinem Sitz in der Prager Burg aus sowohl die Wissenschaften als auch okkulte Künste und Alchemie. Darüber hinaus sind Beratungen zwischen Rabbi Judah Löw und dem Kaiser überliefert.

Zu einer Mythologisierung der historischen Gestalt des Rabbi Löw kam es aber erst um 1725, als der Grabstein Löws restauriert wurde und Prag das Zentrum einer erneuten Beschäftigung mit der Kabbalah war.

Die Legende vom Prager Golem

Unter anderem wird dem Rabbi Baal Schem Tov und dem Rabbi Davidl Jaffe die Erschaffung des Golems zugeschrieben. Rabbi Jaffe soll den Golem allerdings im Wesentlichen als Ersatz für einen „Schabbesgoi“ verwendet haben, also für einen Nicht-Juden, der die nötige Arbeit für Juden am Sabbat verrichtet.

Die bei weitem bekannteste Version der Golem-Legende ist jedoch diejenige um den aus Worms stammenden Prager Rabbiner Judah Löw (1525–1609), der sich auch als Philosoph, Talmudist und Kabbalist hervortat. Diese Version der Geschichte erschien, soweit bekannt ist, 1836 zum ersten Mal im Druck (in der Oesterreichischen Zeitschrift für Geschichts- und Staatskunde). Kurz darauf gab der Schriftsteller Berthold Auerbach sie in seinem Roman Spinoza (1837) wieder. 1847 war die Legende Teil einer Sammlung jüdischer Märchen namens Galerie der Sippurim von Wolf Pascheles aus Prag. Sechzig Jahre später wurde das Thema von Judl Rosenberg im Jahr 1909 literarisch aufgegriffen.

Nachfolgend ist die Legende auszugsweise wiedergegeben.

Die Erschaffung des Prager Golems

Die Tätigkeit des Rabbi Löw war der Legende zufolge darauf gerichtet, dem bedrängten Volk der Juden von Prag zu helfen und es von den immer wieder vorgebrachten Anwürfen zu befreien, es bediene sich zu rituellen Zwecken des Bluts kleiner Kinder, an denen es angeblich Ritualmorde verübte. Im Jahr 1580 soll ein Geistlicher mit dem Namen Thaddäus sich erneut gegen die Juden gewandt und gegen die Prager Judengemeinde Ritualmordbeschuldigungen gerichtet haben. Der Himmel gab dem Rabbi im Traume den Gedanken ein, aus Ton das Bild eines Menschen zu formen, um so die gegen die Prager Juden gerichteten Pläne zu vereiteln (ata bra Golem devuk hakhomer v'tigtzar tzedim khevel torfe yisrael – „schaffe du aus Lehm einen Golem und überwinde das feindselige Pack, welches den Juden Übles will“).

Hierauf rief Rabbi Löw seinen Schwiegersohn sowie einen Schüler zu sich und erzählte ihnen von seiner Vision. Zur Erschaffung des Golem waren die vier Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft vonnöten. Rabbi Löw maß sich selbst die Eigenschaften des Windes bei, der Schwiegersohn verkörperte das Feuer, während dem Schüler die Eigenschaften des Wassers zugeteilt wurden. Den beiden wurde der Eid abgenommen, von dem Vorhaben nichts verlauten zu lassen, und der Rabbi ordnete an, dass sie sich sieben Tage lang gewissenhaft im Gebet auf das Werk vorbereiten sollten.

Um vier Uhr morgens (es soll sich um den 20. Adar 5340 gehandelt haben, was dem 17. März 1580 entspräche) begaben sich die drei Männer zu einer Lehmgrube an der Moldau außerhalb der Stadt. Aus dem feuchten Lehm fertigten sie eine drei Ellen hohe Figur an, der sie menschliche Züge verliehen. Als dies geschehen war, befahl Rabbi Löw seinem Schwiegersohn, siebenmal um den Golem herumzugehen und hierbei eine Formel (tzirufim) aufzusagen, die der Rabbi ihm vorgab. Hierauf begann die Tonfigur zu glühen, als sei sie dem Feuer ausgesetzt. Danach umschritt der Schüler den Golem siebenmal: der Körper wurde feucht und strömte Dämpfe aus, und dem Golem entsprossen Haare und Fingernägel. Als letzter schritt der Rabbi siebenmal um den Golem herum, und schließlich stellten sich die drei Beteiligten zu Füßen des Golem auf und sprachen gemeinsam den Satz aus der Schöpfungsgeschichte: „Und Gott blies ihm den lebendigen Atem in die Nase, und der Mensch erwachte zum Leben.“

Da öffneten sich die Augen des Golem. Als Rabbi Löw ihn sich aufrichten hieß, erhob sich der Golem und stand nackt vor den drei Männern. Da kleideten sie den Golem in das mitgeführte Gewand eines Synagogendieners und Rabbi Löw gab ihm den Namen Joseph nach dem talmudischen Joseph Scheda, der halb Mensch gewesen sei und den Schriftgelehrten in vielen Bedrängnissen beigestanden haben soll.

In der Stube des Rabbi pflegte der Golem in einer Ecke zu sitzen, und kein Leben war an ihm zu erkennen. Zum Leben erweckt wurde der Golem erst durch kabbalistische Rituale mit Hilfe des Sefer Jezirah. Hierzu musste ihm ein Zettel mit dem Schem, dem Namen Gottes, unter die Zunge gelegt werden. Dieser Zettel verlieh ihm Leben; sollte der Golem auf seinen Missionen aber nicht gesehen werden, so legte ihm der Rabbi zusätzlich ein Amulett aus Hirschhaut um. Die Aufgabe des Golem war es, in der Zeit vor dem Pessachfest allnächtlich durch die Stadt zu streifen und jeden aufzuhalten, der eine Last mit sich trug, um zu kontrollieren, ob er ein totes Kind mit sich führe, um es zum Verderben der Prager Judenschaft in die Judengasse zu werfen. Zusätzlich machte sich der Golem als Schammes nützlich, indem er die Synagoge ausfegte und die Glocken läutete. Der Zettel unter der Zunge musste an jedem Sabbat (der Tag, an dem nach jüdischem Glauben nicht gearbeitet werden darf) entfernt werden.

In Abwandlung des Motivs eines Zettels mit dem Schem wird auch von einem „Siegel der Wahrheit“ berichtet, das der Golem auf der Stirn getragen habe. Dieses Siegel habe das hebräische Wort für „Wahrheit“ (d. i. AMT (transkribiert: EMETh)) dargestellt. Entfernt man den ersten der drei Buchstaben dieses Wortes, bleibt das hebräische Wort für „Tod“ übrig (d. i. MT (transkribiert: METh). Die Entfernung des Buchstabens stellte demnach eine Möglichkeit zur Deaktivierung des Golems dar.

Weitere Sagen aus dem Legendenkreis des Prager Golems

Die Altneu-Synagoge in Prag – Westfassade

Als der Rabbi Löw einmal vergessen hatte, ihm den Zettel aus dem Mund zu nehmen, begann der Golem durch die Straßen des Prager Ghettos zu rasen und alles zu zerschlagen, was sich ihm in den Weg stellte. Da warf sich der Rabbi vor ihn, entfernte den Zettel und vernichtete diesen, woraufhin der Golem in Stücke zerfiel. Nach einer anderen Fassung der Sage allerdings soll Rabbi Löw den Gottesdienst in der Altneu-Synagoge auf die Kunde hin, der Golem sei außer Rand und Band, unterbrochen haben. Löw soll auf die Straße gegangen sein und laut ausgerufen haben: „Joseph, bleib stehen!“ Hierauf sei der Golem stehen geblieben, und der Rabbi habe ihn geheißen, zu Bett zu gehen. Rabbi Löw, in die Altneusynagoge zurückgekehrt, ordnete an, das Sabbatlied nochmals zu singen, weshalb es angeblich seitdem in Prag – und nur dort – im Rahmen des jüdischen Gottesdienstes stets zweimal gesungen wird.

Eine andere Version beschreibt, wie die Frau des Rabbi Löw – entgegen dem ausdrücklichen Geheiß des Rabbis, dass der Golem für derartige Arbeiten nicht heranzuziehen sei – dem Golem befahl, Wasser ins Haus zu bringen. Dann ging sie auf den Markt, und der Golem trug weiter mehr und mehr Wasser ins Haus, weil ihm nicht befohlen war, damit aufzuhören. Diese Legende könnte möglicherweise als Vorlage für Goethes Ballade vom Zauberlehrling gedient haben.

Ferner soll zu Jom Kippur des Jahres 1587 ein Gemeindevorsteher die Thorarolle fallen gelassen haben, was als böses Vorzeichen galt. Im Traum fragte Rabbi Löw, auf welche Sünde dieses böse Vorzeichen zurückzuführen sei. Die Antwort war eine Buchstabenfolge, die er sich nicht zu erklären wusste. Daher beauftragte er den Golem, eine Antwort darauf zu finden, was diese Buchstaben wohl besagten. In der Thora fand der Golem im Dekalog einen Vers, dessen Worte mit den besagten Buchstaben begannen: „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib.“ Mit diesem Vers konfrontierte der Rabbi den Gemeindevorsteher, der weinend seine Sünde gestand.

Die Vernichtung des Prager Golems

Nachdem viel Zeit verstrichen war und gegen die Gemeinde keine verleumderischen Anwürfe mehr gerichtet wurden, beschloss der Rabbi im Jahr 1593, dass es des Golems nicht mehr bedürfe. Nach Angaben von Isaak Kohen, dem Schwiegersohn des Rabbis, soll das erfolgt sein, nachdem im Zuge einer von ihm auf den 23. Februar 1592 datierten Audienz Rabbi Löw von Kaiser Rudolf II. das Versprechen erwirkt habe, dass gegen Ritualmordbeschuldigungen gegen die Juden in Zukunft unnachsichtig vorgegangen werde.

Rabbi Löw hieß deshalb Joseph, den Golem, nicht wie üblich in der Wohnung des Rabbi zu schlafen, sondern sein Bett auf den Dachboden der Altneusynagoge zu stellen. Wieder versammelte er seinen Schwiegersohn und den Schüler um sich, die schon bei der Erschaffung des Golems mitgewirkt hatten. Er richtete an sie die Frage, ob der in Lehm zurückverwandelte Golem wie ein gewöhnlicher Toter eine Verunreinigung bewirke, was aber beide nach reiflicher Überlegung verneinten. So versammelten sich die drei wie bei der Erschaffung des Golem an seinem Bett auf dem Dachboden der Altneusynagoge, wo der Golem schlief, gingen aber genau in entgegengesetzter Reihenfolge vor, als sie es bei der Erschaffung getan hatten. Statt zu seinen Füßen standen sie zu seinem Haupt, und die Tzirufim sagten sie rückwärts auf. Hierauf zerfiel der Golem wiederum zu einem Haufen Lehm, wie er es vor seiner Erschaffung gewesen war. Rabbi Löw deckte ihn mit den alten Gebetsmänteln und mit Schriftrollen zu, die auf dem Dachboden der Altneusynagoge reichlich umherlagen: Anderntags ließ Rabbi Löw verbreiten, der Golem sei mit unbekanntem Ziel entwichen, und er verbot allen, jemals den Dachboden der Altneusynagoge zu betreten. Gemäß der Legende wird darum ein Lehmhaufen auf dem Dachboden der Prager Altneu-Synagoge, die während des Zweiten Weltkrieges nicht zerstört wurde, als sein Überrest angesehen.

Eine andere Version vom Ende des Golem, die der oben wiedergegebenen Version vom Ende des amoklaufenden Golem ähnlicher ist, berichtet davon, dass Rabbi Löw dem Golem befohlen habe, ihm die Schuhe auszuziehen. In diesem Moment habe der Rabbi dem Geschöpf das „Siegel der Wahrheit“ (emeth) vom Kopf gerissen und es so getötet. Allerdings wurde nach dieser Erzählung der Rabbi von dem umfallenden Golem erschlagen.

Der Golem der deutschen Romantik

Eine Notiz Jacob Grimms in der Zeitung für Einsiedler machte den Golem unter den deutschen Romantikern bekannt. Aufgrund des herrschenden Antisemitismus wird dem Golem daraufhin eine vorwiegend negative Rolle zugeteilt (Achim von Arnim: Isabella von Ägypten) oder als Synonym für Stupidität wie in den Gedichten von Theodor Storm (Der Staatskalender) oder Annette von Droste-Hülshoff (Die Golems) verwendet. E.T.A. Hoffmann verwendet das Golem-Motiv stark verfremdet in seiner Erzählung Der Sandmann, in Die Geheimnisse, Meister Floh und Der Elementargeist schikaniert der Golem als eine Art Unperson und seelenloser Snob die Welt.

Rezeptionsgeschichte

Bei Ludwig Klages bezeichnet Golem den Triumph der „Larve“, des „letzten Menschen“, den vom „Geist als Widersacher des Lebens“ beherrschten „nachgeschichtlichen“ Menschen im Moment seines Unterganges (vgl. Klages: Vom Kosmogenischen Eros).

Gustav Meyrink veröffentlichte 1915 den sehr erfolgreichen Roman Der Golem, der als Klassiker der phantastischen Literatur gilt. Meyrinks Golem ist eine Art Gespenst, das alle 33 Jahre im Prager Ghetto auftaucht, um Angst und Schrecken zu verbreiten und wird als bleicher, mongolischer Typ beschrieben mit gebeugtem schleichendem Gang und mittelalterlicher Kleidung: Meyrinks Golem ist weit von der jüdischen Idee des Golems entfernt, er ist eine ahasverische Erscheinung, er verkörpert das Ghetto.

Marge Piercy benutzt die Legende in ihrem Roman Er, Sie und Es als Hintergrund vor dem Bau eines Cyborgs.

Egon Erwin Kisch veröffentlichte eine Reportage Dem Golem auf der Spur, in welcher er der Sage nachgeht. Hans Ludwig Held schrieb 1927 Das Gespenst des Golem. Eine Studie aus der hebräischen Mystik, mit einem Exkurs über: Das Wesen des Doppelgängers.[1].

Unter der Regie von Paul Wegener entstanden drei Stummfilme, die sich mit dem Golem befassen: Der Golem (1914), Der Golem und die Tänzerin (1917) und Der Golem, wie er in die Welt kam (1920), besonders letzterer gilt als ein Höhepunkt des expressionistischen Films und trug dazu bei, die Golem-Sage weithin bekannt zu machen.

Arnold Zweig hat eine Rezension verfasst, die sich auf die Filme Wegeners, Meyrinks Roman und das Theaterstück Der Golem von Arthur Holitscher bezieht.

Interessant sind auch die Gedichte Jorge Luis Borges' (El Golem) und John Hollanders (A propos of the Golem).

Auch Eugen d'Alberts 1926 uraufgeführte Oper Der Golem befasst sich mit dem Stoff.

Trivia

Als Gershom Scholem hörte, dass 1965 im Weizmann-Institut in Rehovot (Israel) ein neuer Großrechner in Betrieb genommen werden sollte, schlug er dem Konstrukteur des Rechners vor, diesen „Golem I“ zu nennen. Der Konstrukteur, Chajim Pekeris, stimmte unter der Bedingung zu, dass Scholem die Einweihungsrede halten müsse.

Die Golem-Thematik wurde in Literatur, Film, Rundfunk und in Computerspielen verschiedentlich aufgegriffen:

  • In der Serie „Akte X“ wird sie in der Folge Der Golem („Kaddish“) behandelt.
  • Mirjam Pressler verarbeitet die Golem-Legende in ihrem Buch Golem stiller Bruder. Golems bevölkern Terry Pratchetts Scheibenwelt. Sie spielen vor allem in Hohle Köpfe eine zentrale Rolle. In Stanisław Lems Roman Also sprach Golem trägt der Supercomputer den Namen Golem XIV. Auch in Karel Čapeks gesellschaftskritischem „utopistischen Kollektivdrama“ R.U.R. (Prag, 1920), das von der Vernichtung der Menschheit durch humanoide „Roboter“ handelt (und durch welches der Ausdruck „Roboter“ in den allgemeinen Sprachgebrauch eingeführt wurde), klingt die Golem-Legende an.

Verschiedene Zweige der Fantasy, insbesondere Rollenspiele, beschreiben Golems als menschenähnliche, magisch erschaffene Kreaturen, die aus verschiedenen Materialien bestehen und dazu passende Eigenschaften aufweisen.

Der Golem ist heute Teil der Prager Folklore, und touristische Golem-Souvenirs werden allenthalben angeboten.

Siehe auch

Literatur

Nacherzählungen und literarische Bearbeitungen der Golem-Sage (Auswahl)

Literatur über die Sage

  • Chajim Bloch: Der Prager Golem Wien 1920
  • Frank Cebulla: Schlange und Messias Hadit, Kahla 2002 ISBN 3-9808560-0-3
  • Raphael Gross & Erik Riedel (Hgg.): Superman und Golem. Der Comic als Medium jüdischer Erinnerung Jüdisches Museum, Frankfurt 2008 (Katalog zur Ausstellung Dez.08 - März 09, ohne ISBN) zweisprachig dt./engl.
  • Konrad Müller: Die Golemsage und die Sage von der lebenden Statue Mitteilungen der Schlesischen Gesellschaft für Volkskunde XX (1918), S. 1-40
  • Beate Rosenfeld: Die Golemsage und ihre Verwertung in der deutschen Literatur, Breslau, 1934
  • H. Salfellner (Hg.): Der Prager Golem. Jüdische Sagen aus dem Ghetto Vitalis, Prag 2005 ISBN 3-934774-96-2
  • Thomas Schlich: Vom Golem zum Roboter. Der Traum vom künstlichen Menschen In: Richard van Dülmen (Hrsg.): Erfindung des Menschen. Schöpfungsträume und Körperbilder 1500 - 2000. Wien 1998, S. 543-557
  • Gershom Scholem: Der Golem von Prag und der Golem von Rehovot Judaica 2, Frankfurt 1987
    • dsb.:Zur Kabbala und ihrer Symbolik Stuttgart, 1973
  • Klaus Völker (Hg.): Künstliche Menschen. Dichtungen und Dokumente über Golems, Homunculi, Androiden und lebende Statuen. München 1971
  • Alexander Wöll: Der Golem: Kommt der erste künstliche Mensch und Roboter aus Prag? In: Marek Nekula; Walter Koschmal; Joachim Rogall (Hgg.): Deutsche und Tschechen. Geschichte, Kultur, Politik. Beck, München 2001, S. 235 - 245[2]

Weblinks

Notizen

  1. Allgemeine Verlagsanstalt, München, 282 S. - Held gehörte 1933 zu den 88 Unterzeichnern einer Ergebenheitsadresse an Hitler: Gelöbnis treuester Gefolgschaft; Thomas Mann bezeichnete das in seinem Fall (als einem von zwei) als schade
  2. Online siehe Weblinks, Volltext
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