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Giuliano Nicolini

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Giuliano Nicolini

Giuliano Nicolini (25. März 1913 in Stresa6. April 1945 im KZ-Außenlager Unterlüß) war ein italienischer Vinologe und Offizier der italienischen Streitkräfte, der vom NS-Regime völkerrechtswidrig ermordet wurde.

Leben

Nicolini absolvierte ein Studium der Agrartechnik und Önologie an der Regia Scuola di viticoltura ed enologia in Alba. Er arbeitete im Familienbetrieb, einer Weinhandlung.[1]

Im Zweiten Weltkrieg diente er im Range eines Infanterieleutnants im 114° Battaglione und nahm 1942 an Kämpfen in Albanien und Montenegro teil. Am 1. Januar 1943 wurde er zum Capitano, deutsch: Hauptmann, befördert.[2] Nach der Machtübernahme Hitlers in Norditalien im September 1943 zählte er zu jenen italienischen Soldaten, die nicht bereit waren, sich freiwillig auf die Seite des NS-Regimes zu stellen. Er wurde in Haft genommen. „Es folgte eine via crucis in einer Reihe von Internierungs- und Konzentrationslagern“: Stalag 307 in Dęblin-Irena (im heutigen Polen), Wesuwe, Oberlangen und Stalag X-B in Sandbostel (alle in Niedersachsen), dann Kriegsgefangenenlager Stalag XD 310 und schließlich ein Außenlager des KZ Bergen-Belsen.[1] Er war einer der 44 Helden von Unterlüß. Er war infolge der Widerstandsakte der italienischen Militärgefangenen schutzlos Kälte, Hunger und bis zu elf Stunden täglich Schwerstarbeit ausgesetzt.[3]

Er wurde am 6. April 1945 im KZ-Außenlager Unterlüß vom NS-Regime ermordet.

Rückkehr in die Heimat

In den frühen 1950er Jahren wurde sein Leichnam exhumiert und in seine Heimatstadt überführt. Dort wurde er unter großer Anteilnahme der Bevölkerung am Kommunalfriedhof von Stresa bestattet.

Ehrungen und Gedenken

Stolperstein für Giuliano Nicolini

Am 25. April 1972 ehrte ihn die Stadt Mailand als Märtyrer für die Freiheit. 1974 anerkannte ihn das Regionalparlament des Piemont als „Politischen Häftling in den NS-Konzentrationslagern und Kämpfer für die Freiheit“. Im Februar 2015 wurde er in Avigliana mit der Medaglia d’Argento al Valor Militare ausgezeichnet, der italienische Tapferkeitsmedaille in Silber.[4] Am 2. Juni 2015 wurde ihm postum die Medaglia d'onore ai cittadini italiani deportati e internati nei lager nazisti 1943-1945 verliehen, die Ehrenmedaille für italienische Staatsbürger, die in den Jahren 1943 bis 1945 in NS-Konzentrationslager deportiert und interniert waren.

Am 17. Januar 2016 wurde vor seinem ehemaligen Wohnsitz in Stresa, in einer kleinen Privatstraße nahe der Piazza Possi, ein Stolperstein zum Gedenken an Nicolini verlegt.[5]

Quellen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Associazione Nazionale Partigiani d'Italia: Giuliano Nicolini, 13. Februar 2015, abgerufen am 28. Dezember 2016.
  2. Dimenticato di Stato (I Caduti sepolti nei cimiteri militari italiani in Germania, Austria e Polonia): Nicolini, uno dei quarantaquattro eroi dimenticati, [Giuliano Nicolini, einer der 44 vergessenen Helden], abgerufen am 1. Januar 2017
  3. Sabrina Frontera: Civilizzazione e coazine di lavoro, La resistenza die 44 di Unterlüss, in: Libero, rassegna mensile informativo-culturale, hrsg. von der ANRP Assoziazione Nazionale Reduci dalli Prigionia all'Internamento dalli Guerre di Liberazione e logo familiari, Januar/Februar 2015, abgerufen am 13. Januar 2017.
  4. Verbania Notizie: Capitano Nicolini medaglia d'argento al valor militare, 23. Februar 2015, abgerufen am 13. Januar 2017
  5. Elena Spantaconi: STRESA RICORDA GIULIANO NICOLINI CON UNA STOLPERSTEINE, Il Vergante, 13. Januar 2016, abgerufen am 12. Januar 2017
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Giuliano Nicolini aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.