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Gitta Mallasz

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Gitta Mallasz, verheiratet Gitta Walder, (* 21. Juni 1907 in Ljubljana, Slowenien; † 25. Mai 1992 in Ampuis, Frankreich) war eine ungarische Grafikerin und Malerin, ist aber heute eher bekannt als die Empfängerin einer aussergewöhnlichen spirituellen Lehre, die mit dem Buch „Die Antwort der Engel“ veröffentlicht wurde.

Leben

Margit Eugenie (Gitta) Mallasz ist 1907 in eine österreichisch-ungarische Familie geboren. Ihr Vater war Offizier des ungarischen Militärs und ihre Mutter war Österreicherin. Als Jugendliche besucht sie die Schule für Kunstdekoration in Budapest, wo sie sich mit Hanna Dallos anfreundet. Als gute Schwimmerin, gewinnt sie die Bronzemedaille in der 4 x 100 m Freistil Staffel bei den Schwimmeuropameisterschaften 1931 in Paris.[1] So lernt sie Lili Strausz kennen, die Yoga lehrt und massiert. Gegen 1934 fängt Gitta Mallasz wieder zu malen an und arbeitet zusammen mit Hanna Dallos in der Werkstatt, die diese mit ihrem Mann Joseph Kreutzer in Buda in der Ilonka Szabo Strasse (heute Ilona Strasse) führt.[2] Da der Antisemitismus in Budapest wächst, ist sie es, die Aristokratin, die die Aufträge einholt, die dann von Hanna Dallos und Joseph Kreutzer ausgeführt werden. Beide sind Juden, Lili Strausz auch.

1939–1944

Der 2. Weltkrieg bricht aus. Die Stimmung wird schwer und angstvoll. Das Ehepaar mietet ein kleines Haus im Umland von Budapest. Gitta Mallasz und Lili Strausz kommen dazu. So wird ein Quartett von jungen, anspruchsvollen Leute geboren, die nach Spiritualität suchen...

Eines Tages, Gitta Mallasz spricht mit Hanna Dallos über ihre Gedanken, warnt diese sie, dass sie jetzt nicht mehr redet.[3] Es ist der 25. Juni 1943. In diesem Moment fängt Die Antwort der Engel an: 17 Monate lang erhalten sie eine spirituelle Lehre, die von Hanna Dallos überbracht wird. Sie endet in einer ehemaligen Schule, zu einer Werkstatt für Militärbekleidung geworden, um Hunderte von Juden zu retten.[4] Diese Werkstatt wird von Gitta Mallasz geleitet, um ihre Freunde zu beschützen. Aber in Ungarn von 1944 schliesst sich der Teufelskreis der Nazis um sie. Joseph Kreutzer wird am 3. Juni deportiert, Hanna Dallos und Lili Strausz kommen am 2. Dezember nach Ravensbrück – ohne Wiederkehr. Gitta Mallasz ist alleine mit ihren kleinen schwarzen Heften, in denen die Lehren aufgeschrieben wurden.[5]

1945–1960

Nach dem deutschen Terror, der sowjetische Totalitarismus. Gitta Mallasz übernimmt das zerstörte Atelier ihrer Freundin Adrienn Frankovszky in der Batthyanyi Strasse 4. Später wird sie Kostümzeichnerin, Dekorateurin und Interpret der hu:Allami Népi Együttes (Nationale Folklorgruppe) von hu:Rabai Miklos.[2] Trotz ihres beruflichen Erfolges beschreibt sie sich in diesen Jahren als umherziehender Kadaver. 1960 „wählt sie die Freiheit“ und lässt sich in Frankreich nieder.

1960–1992

Damit ihre Familie nicht belästigt wird, schliesst sie eine Scheinehe mit Laci Walder, ein kommunistischer Jude, vorher bei den internationalen Brigaden. Es wird eine Liebesheirat. Zusammen mit ihrem Mann, Hélène Boyer und vielen Freunden widmet sie sich ihrer Aufgabe: die Übersetzung der Lehren. Die Veröffentlichung lässt auf sich warten. Aber der Schriftsteller Claude Mettra, der Produzent bei France Culture (ein Programm des französischen Staatrundfunks) ist, widmet Gitta Mallasz und ihrem spirituellen Abenteuer am 22. März 1976 eine Radiosendung. Die Wirkung ist gewaltig. Kurz danach wird der Text von Aubier Verlag veröffentlicht. Dank einer späteren Sendung von France Inter mit dem berühmten Interviewer Jacques Chancel am 10. März 1977 wird sie auch der breiten Masse bekannt gemacht.[6]

Die Jahre gehen vorbei. Laci Walder stirbt 1982. Gitta Mallasz weigert sich hartnäckig ein Guru zu werden, obwohl alles sie dazu einlädt. Aber im Juni 1983 löst eine Einladung zur Konferenz im Carl Gustav Jung Institut in Zürich aus: von dieser Konferenz an bis zum Ende ihres Lebens widmet Gitta Mallasz sich den Erklärungen der Antwort der Engel und warnt vor falschen Interpretierungen bei ihren Konferenzen, oder in den Büchern dieser Erklärungen. 1988 bricht sie bei einem schweren Unfall beide Handgelenke. Sie verlässt also ihr kleines Haus im Périgord, um im Ampuis, in der Côte Rôtie, umgeben von Weinreben, bei Bernard und Patricia Montaud zu leben, mit denen sie eine enge Freundschaft verbindet.

Seit 1985 organisisert dieser ihre Konferenzen. Sie lebt friedvoll dort in ihren letzten Jahren, schreibt ihre letzten Bücher und erteilt mit Freude die Lehre der Engel.

Sie stirbt am 25. Mai 1992. Ihre Asche wird in die Rhone gestreut. Wie ihre Freunde hat auch sie keine Grabstätte.

Auszeichnungen

Posthum wurde ihr von Yad Vashem 2011 der Titel „Gerechte unter den Völkern“ verliehen, weil sie 1944 während ihrer Leitung der Werkstatt für Militäruniformen in Katalin, Budapest, hunderte von jüdischen Frauen und Kinder gerettet hatte.[7]

Werke

  • Die Antwort der Engel (aufgezeichnet und kommentiert von Gitta Mallasz, mündlich überliefert von Hanna Dallos. Deutsche Fassung und Herausgabe von Lela Hinshaw-Fischli mit der Hilfe von Gitta Mallasz). Daimon Verlag, Einsiedeln 1981 ISBN 978-3-85630-752-3
  • Die Engel erlebt. Daimon Verlag, Einsiedeln 1983 ISBN 978-3-85630-614-4
  • Weltenmorgen. Daimon Verlag, Einsiedeln 1986 ISBN 978-3-85630-025-8
  • Sprung ins Unbekannte. Daimon Verlag, Einsiedeln 1990 ISBN 978-3-85630-717-2

Kunstwerk

Gitta Mallasz arbeitet zuerst in Hanna Dallos Atelier für Dekorations- und Kunstgraphik in Budapest. Dort produziert sie Plakate und Werbe- oder Tourismusdokumente und illustriert Bücher und Wunschkarten.[8] Nach dem Krieg gründet sie ihr eigenes Atelier, in dem eine grosse Palette ihrer Arbeiten verwirklicht wird. In den fünfziger Jahren arbeitet sie als Kostümdesignerin für das Volksensemble des ungarischen Staates. In Frankreich in den sechziger Jahren illustriert sie Schalplattenhüllen und Kinderbücher und bemalt Möbel nach reinem ungarischen Brauch.[2]

Einzelnachweise

  1. Swimming – European Championships
  2. 2,0 2,1 2,2 Gitta Mallasz Kunstwerke
  3. Die Antwort der Engel. Daimon Verlag, Einsiedeln 1981, S. 9 der 14. Auflage 2013
  4. http://www.theguardian.com/football/2015/jan/22/erno-erbstein-hungary-holocaust-torino-superga Dominic Bliss: The story of Ernö Erbstein, who survived Hungary’s Holocaust to coach Torin, The Guardian 2015
  5. Gitta Mallasz Hefte
  6. Gitta Mallasz Interview
  7. yadvashem.org
  8. http://www.artmagazin.hu/artmagazin_hirek/szep_vagy_gyonyoru_vagy_magyarorszag.2162.html?module=38&pageid=0 Katona Anikó, ‘’Szép vagy, gyönyörű vagy Magyarország. Dallos Hanna és Mallász Gitta’’, artmagazin 2013 (7), S. 38–44
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gitta Mallasz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.