Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Gisella Perl

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Gisella Perl (geb. 1907; gest. 1988) war eine jüdische Gynäkologin, die in Sighetu Marmației, Rumänien lebte (damals Máramarossziget, Ungarn, bedingt durch den Zweiten Wiener Schiedsspruch), bis 1944 die Nationalsozialisten Ungarn überfielen und die dortige jüdische Bevölkerung deportierten.

Sie wurde mit ihrer Familie in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert, wo sie ihre Eltern, ihren einzigen Sohn und weitere Familienangehörige verlor. Im Lager half sie ihren Mithäftlingen als Ärztin und half dabei Krankheiten mit geringsten Mitteln zu kurieren. Weder saubere Handtücher, antiseptisches Besteck noch fließendes Wasser standen zur Verfügung. Sie rettete hunderte schwangere Häftlingsfrauen durch vorzeitigen Schwangerschaftsabbruch, da schwangere Frauen am häufigsten geschlagen und getötet, oder durch Josef Mengeles Experimente für Vivisektionen missbraucht wurden.[1]

Nachdem sie aus dem KZ Bergen-Belsen als letzte Station befreit werden konnte, fand sie heraus, dass auch ihr Ehemann und Sohn gestorben waren. Daraufhin versuchte sie sich zu vergiften und wurde bis 1947 zur Erholung in ein Nonnenkloster nach Frankreich geschickt. Nach ihrer Rückkehr nach New York City im März 1947 wurde sie verhört und verdächtigt, den Lagerärzten assistiert und gegen Menschenrechte verstoßen zu haben. Ihr wurde 1951 schließlich die amerikanische Staatsbürgerschaft erteilt. Perl begann als Gynäkologin in New Yorks Mount Sinai Hospital zu arbeiten und half schätzungsweise 3000 Babys allein in New York auf die Welt zu bringen, was sie ferner zu einer Expertin in der Behandlung von Infertilität machte.

Im Juni 1948 publizierte sie ein Buch über ihr Leben in Auschwitz und beschrieb detailliert die grausamen Erlebnisse als Ärztin unter den Häftlingen. Sie konnte später ihre Tochter Gabriella Krauss Blattman wieder finden, deren Untertauchen sie während des Krieges organisieren konnte. Beide zogen daraufhin nach Herzliya, Israel um dort gemeinsam zu leben. Perl starb 1988 in Israel.

Perl war alleinige oder Co-Autorin von neun Schriften, die vaginale Infektionen behandelten, die zwischen 1955 und 1970 veröffentlicht wurden.

Literatur

  • Gisella Perl: I was a doctor in Auschwitz, International Universities Press, New York 1948.

Filme

2003 erschien der Film Out of the Ashes. Die Geschichte des Films basiert auf Dr. Perls Leben, die von der Schauspielerin Christine Lahti gespielt wird.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nadine Brozan: Out of Death, a Zest for Life. New York Times, November 15, 1982
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gisella Perl aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.