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Ghazi Kanaan

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Ghazi Kanaan (arabisch غازي كنعان Ghāzī Kanaʿān; * 1942; † 12. Oktober 2005 in Damaskus) war ein syrischer Politiker und General.

Leben

Ghazi Kanaan wurde in einem kleinen Gebirgsdorf geboren und trat ins Militär ein. Nach einer Ausbildung an der Militärakademie in Homs stieg er rasch auf und wurde Sicherheitschef der Stadt. Während des Libanesischen Bürgerkriegs wurde Kanaan zum syrischen Geheimdienstchef im Libanon ernannt und spielte in der Politik des Landes als Vertreter Assads eine einflussreiche Rolle.[1]

Von Oktober 2004 bis zu seinem Tod war er Innenminister seines Landes. Zuvor war er von 1982 bis 2002 Chef der im Libanon operierenden Teile des syrischen Geheimdienstes, die er auch als Minister bis zum syrischen Abzug aus dem Libanon im April 2005 befehligte.[2]

Gerüchten zufolge war er in das Attentat auf den Fahrzeugkonvoi des ehemaligen libanesischen Regierungschefs Rafiq al-Hariri am 14. Februar 2005 in Beirut verwickelt, was Kanaan aber mehrfach bestritt. Dieser Anschlag und die nachfolgenden Proteste in der Bevölkerung führten zu einem von den USA geforderten Rückzug syrischer Truppen aus dem Libanon. Seit dem Anschlag waren unter anderem die Auslandskonten von Ghazi Kanaan eingefroren.[2] Zu dem Anschlag ermittelte der deutsche UNO-Ermittler Detlev Mehlis, der unter anderem Kanaan als Zeuge vernahm. Die Ergebnisse von Mehlis' Ermittlungen wurden Ende Oktober 2005 an UN-Generalsekretär Kofi Annan übergeben.

Kanaan starb am 12. Oktober 2005 in seinem Büro in Damaskus durch einen Schuss in den Mund.[3] Nach eintägiger Untersuchung legte Chefermittler Muhammad al-Luaji den Fall zu den Akten. Zur Todesursache sagte er: "Sowohl die Untersuchung von Körper- und Fingerabdrücken, als auch die Aussagen von Angestellten - darunter sein Chef-Berater General Walid Abaza - deuten darauf hin, dass es Selbstmord war."

Kanaan war verheiratet und hatte vier Söhne und zwei Töchter.[2] Zwei seiner Söhne studierten an der George Washington University in Washington, D.C.[3] Sein Sohn Yarob ist mit der Tochter von Jamil al-Assad, einem Bruder des verstorbenen syrischen Präsidenten Hafiz al-Assad, verheiratet.[4]

Einzelnachweise

  1. Sami Moubayed : Steel an Silk Men and Women Who Shaped Syria 1900-2000, Seattle, 2006, S. 62f
  2. 2,0 2,1 2,2 BBC: Obituary: Ghazi Kanaan. 12. Oktober 2005, abgerufen 21. Juni 2010.
  3. 3,0 3,1 The Guardian: Obituary: Major-General Ghazi Kanaan. 18. Oktober 2005, abgerufen 21. Juni 2010.
  4. Shmuel Bar: Bashar's Syria: The Regime and its Strategic Worldview In: Comparative Strategy, 25, 2006, Special Issue, S. 381
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ghazi Kanaan aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.