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Gertrude Sandmann

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Gertrude Sandmann (geb. 16. November 1893 in Berlin; gest. 6. Januar 1981 in Berlin-Schöneberg) war eine Berliner Künstlerin jüdischer Herkunft. Daneben war sie Mitbegründerin der Gruppe L '74, was für „Lesbos 1974“ steht. Als Malerin der Moderne umfasst ihr Werk graphische Arbeiten und Pastelle. [1]

Leben und Werk

Gertrude Sandmann, die nahezu ihr ganzes Leben in Berlin verbrachte, durfte zu jener Zeit als Frau nicht an der Akademie der Künste in Berlin studieren und begann daher ihre Ausbildung als Künstlerin mit einem Zeichen- und Malkurs beim „Verein Berliner Künstlerinnen“, an dem zuvor schon Käthe Kollwitz und Paula Modersohn-Becker unterrichtet wurden und später auch als Dozentinnen arbeiteten.[2] Von etwa 1917 an studierte sie bei Otto Kopp in München und später auch an der Akademie der Künste in Berlin, wo ab 1919 mit der Ernennung von Käthe Kollwitz zur Professorin ein Studium auch für Frauen denkbar wurde.

Sie malte und zeichnete mit Vorliebe Frauen, ehe ihr 1934 ein Berufsverbot auferlegt wurde.[3] Im Nationalsozialismus wurde sie als jüdische und lesbische Künstlerin verfolgt, so dass sie – nachdem eine Ausreise nicht mehr möglich war – mit Hilfe ihrer damaligen Lebensgefährtin Hedwig Koslowski untertauchte. Am 21. November 1942[4] hinterließ sie der Gestapo einen Abschiedsbrief, indem sie ihren bevorstehenden Selbstmord ankündigte. Lange Zeit lebte sie versteckt bei Freundinnen und konnte von der durch den Selbstmord ohne Leiche misstrauisch gewordenen Gestapo nicht gefunden werden.[3]

Nach dem Krieg begann Gertrude Sandmann wieder Werke in der Öffentlichkeit zu präsentieren, z. B. 1949 auf der Graphischen Ausstellung im Schöneberger Rathaus und im gleichen Jahr auf der Weihnachtsausstellung im Schloss Charlottenburg. Bis auf die Große Berliner Kunstausstellung im Jahr 1958 sind keine weiteren Ausstellungen bekannt und danach nur ihre einzige bekannte Einzelausstellung im Jahre 1974 in der Galerie Vömel in Düsseldorf. Die Nachkriegszeit verbrachte sie zunächst in Berlin-Steglitz und Berlin-Zehlendorf, bis sie eine Atelierswohnung in Berlin-Schöneberg, in der Eisenacher Str. 89, bezog. Dort lebte sie bis zu Ihrem Tod am 6. Januar 1981 zusammen mit ihrer Lebensgefährtin.

Literatur

  • Schoppmann, Claudia: Zeit der Maskierung: Lebensgeschichten lesbischer Frauen im „Dritten Reich“. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-596-13573-7
  • Schmidt, Marcella: Gertrude Sandmann (1893–1981) aus El Dorado Seite 205-209, Hrsg. Berlin Museum, Verlag Frölich&Kaufmann, Berlin 1984, ISBN 3-88725-068-0
  • Havemann, Anna: Gertrude Sandmann. Künstlerin und Frauenrechtlerin. Hentrich & Hentrich Verlag Berlin 2010, ISBN 978-3-942271-18-9

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gertrude Sandmann aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.