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Gert Boyle

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Gert Boyle (2015)
Gert Boyle, ihr Sohn Tim und ihre Tochter Sally Bany in der Parka-Auslieferung (Pressefoto, 1982)

Gert Boyle (19242019) war eine US-amerikanische Unternehmerin deutsch-jüdischer Herkunft.

Leben

Der tachles-Newsletter vom 14. November 2019 schrieb aus Anlass ihres Todes:

Gert Boyle verstorben

Die Emigrantin aus Nazi-Deutschland wurde als «wirklich harte Mutter» bekannt und hat die Textilfirma Columbia Sportswear zu einer Weltmarke gemacht.

Bereits am 3. November ist im Alter von 95 Jahren Gert Boyle in einem Seniorenheim in Portland, Oregon, verstorben. Sie war 1924 als Gertrude Lammfromm in Augsburg zur Welt gekommen. Ihr Vater Paul Lammfromm betrieb eine grosse Hemdenfabrik, floh mit der Familie aber 1934 an die Pazifikküste, wo bereits ein Bruder lebte. Im folgenden Jahr übernahm Lammfromm eine Hutfabrik und taufte diese von «Rosenfeld Hat Company» nach dem grössten Fluss Oregons auf «Columbia Hat Company» um. Später erweiterte die Firma ihr Angebot auf Bekleidung für die Jäger, Fischer und Skifahrer der Region.

Grosser Erfolg war dem Unternehmen gleichwohl nicht beschieden. 1964 übernahm die Tochter mit ihrem Mann Neal Boyle das Haus. Nach dem überraschenden Tod des Gatten 1970 entschieden sich Gert und ihr Sohn Timothy, das Unternehmen weiterzuführen. Sie hatte Soziologie studiert, sich dann aber um die Familie und ihre drei Kinder gekümmert. Doch Boyle zeigte sich der neuen Aufgabe mehr als gewachsen: Unter ihrer Leitung führte Columbia als erste Firma wetterfeste Kleidung aus Gore-Tex ein.

Dazu kam eine geniale Werbe-Kampagne, in der die Patronin als «One Tough Mother» auftrat und den in neue Columbia-Produkte gekleideten Sohn brutalen Härte-Tests, etwa in einer Autowasch-Anlage, unterzog oder ihn mit einem Blasrohr-Pfeil betäubte und dann auf einem eisigen Berggipfel aussetzte. Später trat sie als tätowierte Bikerin mit dem Spruch «Born to Nag» (zum Kritisieren geboren) am Bizeps auf. «One Tough Mother» lautete denn auch 2007 der Titel ihrer Memoiren.

Columbia wuchs schnell zu einer Weltmarke mit heute 6500 Angestellten und einem Jahresumsatz von knapp drei Milliarden Dollar. Boyle hat dort bis in die letzten Wochen aktiv als Präsidentin fungiert. Sie war zudem als Philanthropin tätig und hat 100 Millionen Dollar für die Krebsforschung gestiftet.

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