Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Gerinne

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Vier künstliche geschlossene Gerinne bei der Talsperre Ohakuri

Gerinne (bergbaulich früher auch Gerenne, verwandt mit Rinne) bezeichnet in der Hydraulik (Fluiddynamik) das natürliche oder künstliche Gewässerbett, bergbaulich und außerhalb der Fachsprache auch einen kleinen, künstlich angelegten Wasserlauf.[1]

Arten von Gerinnen

Offene und geschlossene Gerinne

  • Offene Gerinne
    • Natürliche offene Gerinne sind natürliche Fließgewässer
    • Künstliche offene Gerinne, z. B. Kanäle oder technische Experimentier-Gerinne
  • Geschlossene Gerinne
    • Natürliche geschlossene Gerinne, z. B. Karst- und Höhlengewässer, Grundwasserströme
    • Künstliche geschlossene Gerinne, z. B. Wasser- und Abwasserrohre

Unterscheidung nach Wasserstand

Bei einem künstlichen Gerinne mit kreisförmigem Querschnitt spricht man von einem Halbgerinne, wenn der Wasserstand höchstens bis zum Kreismittelpunkt geht. Wenn das Wasser höher steht, ist es ein Hohlgerinne. Der Unterschied erklärt sich aus den Druckverhältnissen: In Halbgerinnen kann ein möglicher Druckanstieg vernachlässigt werden.

Gerinne bei Wasserrädern

Bei einem Wasserrad nennt man die Wasserzuleitung auf den Motor das Obergerinne oder Aufschlaggerinne. Die Wasserableitung vom Motor ist das Untergerinne.

  • Bei oberschlächtigen Wasserrädern ist das mit stärkerem Gefälle versehene Ende eines Obergerinnes das Schussgerinne.
  • Bei unterschlächtigen Wasserrädern umschließt das Gerinne das Rad. Ein Schnurgerinne liegt vor, wenn die Umschließung das Rad nur an einer Stelle berührt. Wenn das Rad längs eines Bogens konzentrisch umfasst wird, ist es ein Kropfgerinne.

Abschlussgerinne ist jener Graben, in den bei Nichtbenutzung des Triebwerks, also beim Abschluss des Aufschlaggerinnes, das Wasser fortgeführt wird. Das Ablassgerinne oder Freigerinne dient der Entfernung überschüssigen Wassers.[2]

Alte Bezeichnungen

Gefluder und Kesselgraben sind veraltete Synonyme im Sinne von Kanal. Der Ausdruck Künette wird häufig nur für die in größeren Kanälen angebrachten Niederwasserrinnen gebraucht.[3]

Gerinnehydraulik

Strömungen in offenen Gerinnen sind in vielen Anwendungsbereichen von Bedeutung (siehe auch Strömungslehre). Diese Gerinnehydraulik ermöglicht es Wasserbauingenieuren, neu gebaute oder umgebaute Gewässerbetten zu dimensionieren, d. h. für den zu erwartenden Abfluss leistungsfähig genug auszubilden. In der Praxis werden im Rahmen des Planverfahrens im Wasserbau sogenannte hydraulische Nachweise zur Dimensionierung der Gerinne verlangt. Ein wichtiger Anwendungsbereich der Gerinnehydraulik ist die Berechnung von Hochwasserprofilen.

Einzelnachweise

  1. Laut Duden werden kleine und kleinste Wasserläufe so genannt, vgl. Gerinne bei Duden online.
  2. Otto Lueger: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften. Bd. 4, Stuttgart, Leipzig 1906, S. 406-407 (Online-Artikel).
  3. Vgl. Otto Lueger: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften. Bd. 4, Stuttgart, Leipzig 1906, S. 405 (Online-Artikel).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gerinne aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.