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Georg Kronawitter

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Georg Kronawitter (2008)

Georg Kronawitter (* 21. April 1928 in Oberthann; † 28. April 2016 in München[1]) war ein deutscher Politiker (SPD). Er war von 1972 bis 1978 und von 1984 bis 1993 Oberbürgermeister von München.

Ausbildung und Beruf

Nach dem Besuch der Volksschule und der Landwirtschaftlichen Berufsschule begann er 1944 seine Ausbildung an der Lehrerbildungsanstalt, die jedoch durch die Einberufung zum Arbeitsdienst im Zweiten Weltkrieg unterbrochen wurde. 1946 konnte er, nachdem er als Hilfsarbeiter tätig gewesen war, seine Lehrerausbildung in München fortsetzen. 1952 holte er das Abitur nach. Anschließend studierte er an der Universität München Wirtschaftswissenschaften, Pädagogik und Soziologie. 1956 legte er das Staatsexamen als Diplomhandelslehrer ab.

Politik

Von 1966 bis 1972 war Georg Kronawitter Mitglied des Bayerischen Landtages und landwirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Als der damalige Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München, Hans-Jochen Vogel, nach Anfeindungen eine Kandidatur für eine weitere Amtszeit von 1972 bis 1978 ablehnte, wurde Kronawitter OB-Kandidat der SPD.[2] Als die Olympischen Spiele im August und September 1972 stattfanden, war Kronawitter Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München.

Seine Amtszeit als Münchner Oberbürgermeister endete, als Kronawitter ebenfalls wegen innerparteilicher Streitigkeiten in der Münchner SPD 1978 nicht zur Wahl antrat. Die SPD-Kandidatur übernahm der damalige Stadtkämmerer Max von Heckel, der dem CSU-Kandidaten Erich Kiesl unterlag.[3] Bei der Oberbürgermeisterwahl 1984 setzte sich Kronawitter dann als Kandidat der SPD in einem kämpferisch geführten Wahlkampf gegen Kiesl durch.[4] Kronawitter blieb nach Wiederwahl Oberbürgermeister, bis er 1993 zurücktrat.

Von 1994 bis 1998 war Kronawitter wieder Abgeordneter im Bayerischen Landtag.

Kronawitter unterstützte maßgeblich das erfolgreiche Bürgerbegehren Initiative-Unser-München, in dem 2004 mit 50,8 Prozent Ja-Stimmen entschieden wurde, dass vorerst in München keine Hochhäuser gebaut werden dürfen, die die Türme der Frauenkirche (99 Meter) überragen. Für seinen Einsatz für soziale Gerechtigkeit und ökologische Dimensionen der Stadtpolitik wurde Kronawitter 1993 zum Ehrenbürger der Stadt München ernannt. 1978 erhielt er die Ludwig-Thoma-Medaille für Mut und Zivilcourage und die Goldene Bürgermedaille der Landeshauptstadt München, 1997 den Bayerischen Verdienstorden.

Politisches Credo Kronawitters war es, dass die SPD nur eine Chance habe, wenn „sie dem unteren Drittel der Gesellschaft das Signal gibt, ihre Interessen zu vertreten.“[5]

Kronawitter war mit der ehemaligen Landtagsabgeordneten Hildegard Kronawitter verheiratet, mit der er zwei Kinder bekam.

Namensvetter

Von 2008 bis 30. April 2014 gab es einen Münchner Stadtrat der CSU namens Georg Kronawitter (geboren 1952). Er ist ein Neffe zweiten Grades des Alt-Oberbürgermeisters.[6]

Weblinks

 Commons: Georg Kronawitter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Wir trauern um Georg Kronawitter. Meldung der Münchner SPD, 29. April 2016.
  2. Hans-Jochen Vogel: Die Amtskette. Süddeutscher Verlag, München, 1972, ISBN 3-7991-5685-2, S. 213 und 299.
    Hans-Jochen Vogel: Nachsichten: Meine Bonner und Berliner Jahre. Piper, München/Zürich, 1996, ISBN 3-492-03828-X, S. 14 f.
  3. Josef Joffe: Am 5. März wählt die bayerische Metropole ihren Oberbürgermeister und ein neues Stadtparlament: München bald wieder schwarz? In: Die Zeit, Nr. 9, 24. Februar 1978.
    Rolf Henkel: Armer Hund. In: Die Zeit, Nr. 18, 28. April 1978.
  4. Wichtl gegen Hundling. In: Der Spiegel. Nr. 11, 1984, S. 62–64 (12. März 1984, online).
  5. Stark sein für die Kleinen. In: Der Spiegel. Nr. 47, 1993, S. 30–33, hier S. 30 (22. November 1993, online).
  6. Website von Georg Kronawitter: Alt-OB Georg Kronawitter
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Georg Kronawitter aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.