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Georg Goldstein (Volkswirt)

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Georg Goldstein (geb. 19. Oktober 1877 in Breslau; gest. August 1943 im KZ Auschwitz) war ein Volkswirt und von 1912 bis 1933 Direktor der Deutschen Gesellschaft für Kaufmanns-Erholungsheime.

Leben

Georg Goldstein studierte an der Bergakademie, die er als promovierter Volkswirt verließ. Anschließend arbeitete er bei der preußischen Regierung in Berlin. 1912 wurde er Direktor der Deutschen Gesellschaft für Kaufmanns-Erholungsheime (GKH), die 1910 von Joseph Baum gegründet worden war.

1914 heirate Goldstein seine Frau Margarethe, geb. Lasker in Trebnitz in Schlesien. Ihre Tochter Barbara wurde 1917, ihr Sohn Franz 1920 in Wiesbaden geboren. Die Familie wohnte zunächst in der Lanzstraße, später in der Parkstraße 8. Sie waren aktiv in der Liberalen Jüdischen Gemeinde in Wiesbaden.[1]

Goldstein prägte die Deutsche Gesellschaft für Kaufmanns-Erholungsheime in Wiesbaden über 20 Jahre entscheidend. 1930 wurde das von ihm mitgeplante Haus auf der Alb in Bad Urach eingeweiht. Bis dahin hatte die Gesellschaft unter Goldsteins Leitung 43 Erholungsheime mit über 5.000 Betten gebaut bzw. gekauft und umgebaut. Allein im Jahr 1930 beherbergten die Häuser 43.589 Gäste an fast 600.000 Verpflegungstagen. Finanziert wurde die Gesellschaft mit Stiftungskapital, das Georg Goldstein in beträchtlichem Umfang akquiriert hatte. Zu den Unterstützern der Gesellschaft gehörten Robert Bosch und Eduard Breuninger aus Stuttgart und der Textilfabrikant Robert Kempel aus Bad Urach.[2]

Am 10. Juni 1933 wurde Georg Goldstein vom Vorstand der Gesellschaft entlassen, da er Jude war. Die beiden Kinder gingen nach England ins Exil, aber aus finanziellen Gründen konnten die Eltern nicht folgen. Georg Goldstein engagierte sich weiterhin in der zunehmend verfolgten jüdischen Gemeinde in Wiesbaden, 1942 wurden sie dann in Frankfurt in einer Gemeinschaftsunterkunft untergebracht. Am 18. März 1943 wurden sie in das KZ Theresienstadt transportiert, im August wurde Georg Goldstein in Auschwitz ermordet. Margarethe Goldstein wurde am 9. Oktober 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.[1]

Ehrungen

Die kaufmännische Schule in Bad Urach wurde nach Georg Goldstein benannt.

Seit 2009 erinnert ein Stolperstein vor dem Haus auf der Alb in Bad Urach an Georg Goldstein.

Harald Kuntz und Dorothee Lottmann-Kaeseler haben 2019 den Dokumentarfilm Georg Goldstein – Zur Erinnerung gedreht.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Zur Erinnerung an Dr. Georg und Margarethe Goldstein. In: Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden. Abgerufen am 6. Juni 2019.
  2. Hans-Peter Kuhnle: Person / Vita – Georg-Goldstein-Schule. Abgerufen am 8. Juni 2019 (deutsch).
  3. "Georg Goldstein - Zur Erinnerung" im Caligari, Pressemitteilung. In: Stadt Wiesbaden. 24. Januar 2019, abgerufen am 8. Juni 2019 (deutsch).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Georg Goldstein (Volkswirt) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.