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Geoffrey Hartman

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Geoffrey H.[A 1] Hartman (geb. 11. August 1929 in Frankfurt am Main; gest. 14. März 2016 in Hamden, Connecticut) war ein deutschamerikanischer Literaturwissenschaftler und Sterling Professor der Yale University. Er gilt als einer der bedeutendsten Philologen seiner Generation.

Leben

Geoffrey Hartman wurde 1929 in die jüdische Familie Hartmann geboren. 1939 gelangte Hartman mit einem der letzten Kindertransporte nach England und verbrachte die Zeit bis zum Kriegsende im Waddesdon Manor. 1946 folgte er seiner Mutter nach New York, änderte seinen Namen in „Hartman“ und wurde amerikanischer Staatsbürger.

1949 schloss Hartman ein Bachelorstudium der Komparatistik am Queens College in New York ab. Von 1951 bis 1952 studierte er als Fulbright-Stipendiat in Dijon. 1953 promovierte er an der Yale University über Wordsworth, Hopkins, Rilke und Valéry. Nach einer zweijährigen Tätigkeit für die US Army arbeitete er von 1955 bis 1962 als Dozent und Assistant Professor in Yale. In den folgenden Jahren lehrte er unter anderem an der University of Chicago, der University of Iowa und der Cornell University, bevor er 1967 wieder an die Yale University zurückkehrte. Aufsehen erregte sein 1966 im Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der FU Berlin gehaltener Vortrag „Strukturalismus und Literaturwissenschaft“, durch den „das Gerücht namens Strukturalismus erstmals greifbar und zugleich die weite Theoriewelt nach Deutschland importiert“ wurde.[1]

Seine bekanntesten Bücher umfassen Wordsworth’s Poetry, 1787–1814 (1964), Criticism in the Wilderness: The Study of Literature Today (1980), The Longest Shadow: In the Aftermath of the Holocaust (1996), sowie seine Lebenserinnerungen A Scholar’s Tale: Intellectual Journey of a Displaced Child of Europe (2007). Ab 1979 entstand unter seiner Federführung das Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies, ein Videoarchiv, in dem die Erinnerungen von mehr als 4000 Überlebenden des Holocaust gesammelt wurden.

Hartman starb im März 2016 im Alter von 86 Jahren in seinem Haus in Hamden, Connecticut.

Werke (Auswahl)

  • The Unmediated Vision: An Interpretation of Wordsworth, Hopkins, Rilke, and Valéry (1954)
  • André Malraux (1960)
  • Wordsworth's Poetry, 1787-1814 (1964)
  • Beyond Formalism (1970)
  • The Fate of Reading and Other Essays (1975)
  • Deconstruction and Criticism (1979)
  • Criticism in the Wilderness (1980)
  • Saving the Text: Literature/Derrida/Philosophy (1981)
  • Easy Pieces (1985)
  • The Unremarkable Wordsworth (1987)
  • Minor Prophecies: The Literary Essay in the Culture Wars (1991)
  • The Longest Shadow: In the Aftermath of the Holocaust (1996)
  • The Fateful Question of Culture (1997)
  • A Critic's Journey: Literary Reflections, 1958-1998 (1999)
  • Scars of the Spirit: The Struggle Against Inauthenticity (2004)
  • A Scholar's Tale: Intellectual Journey of a Displaced Child of Europe (2007)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Thomas Meyer: Geoffrey Hartman gestorben. In: Süddeutsche Zeitung, 23. März 2016, S. 12.

Anmerkungen

  1. Sein Mittelname H. steht für keinen Vornamen, siehe den Nachruf der New York Times vom 20. März 2016: In a curious augury for one whose life would center on signification, his middle initial stood for nothing.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Geoffrey Hartman aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.