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Auspeitschung

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mittelalterliche Darstellung der Geißelung Christi
Flagellation im sexuellen Kontext. Wandmalerei im Grab der Züchtigung in der Totenstadt von Tarquinia (Italien)
Geißelungsnarben auf dem Rücken eines afroamerikanischen Sklaven (1863)

Das Auspeitschen, auch Flagellation oder Geißelung (von lat. flagellum „Geißel“) mit verschiedenen Peitschen, Ruten oder einem Rohrstock kann zu verschiedenen Zwecken und aus unterschiedlichen Beweggründen erfolgen. Praktiziert wird bzw. wurde die Flagellation sowohl im Kontext der Religion, als Strafe (in Erziehung und Rechtspflege) sowie als Spielart der Sexualität.

Religion

Christentum

Die mittelalterlich-christliche Laienbewegung der Flagellanten bzw. „Geißler“ praktizierte im 13. und 14. Jahrhundert Selbstgeißelungen als selbstauferlegte Buße bzw. als Selbstbestrafung für Sünden und Laster.

Die Geißelung Christi ist ein häufiges Motiv der Passion Christi. So wird z. B. in der Jerusalemer Geißelungskapelle oder der bayerischen Wieskirche der „gegeißelte Heiland“ verehrt.

Islam

Während Selbstverletzung allgemein im Islam verboten ist, spielt Selbstgeißelung in manchen Regionen, insbesondere bei Schiiten, eine Rolle. Bei den Schiitischen Passionsspielen wird die Geißelung („Sinazani“) beim Aschurafest praktiziert.

Erziehung und Justiz

Europa
Auspeitschen war in früheren Zeiten eine gebräuchliche Körperstrafe für verschiedenste Vergehen. Im Militär, Schulen und anderen Einrichtungen wurde das Auspeitschen als Strafe und Erziehungsmittel eingesetzt (siehe auch Staupenschlag). Mit dem Aufkommen des heutigen Verständnisses von Pädagogik wurden diese Maßnahmen in der Erziehung weitgehend für kontraproduktiv erkannt und nach und nach als Schwarze Pädagogik abgelehnt. Mit der englischen Armee hat sich das Auspeitschen als Strafe über das Britische Reich verbreitet und wird noch in vielen ehemaligen Kolonien praktiziert.
USA
Während der Sklaverei wurden Sklaven in den Vereinigten Staaten ausgepeitscht.
Islam/Scharia
Auf Grundlage der Scharia wird heute in Ländern, wie dem Iran, Saudi-Arabien und Malaysia, die Auspeitschung als Strafmaß für eine Vielzahl von Vergehen, wie Seitensprünge und Diebstahl angewandt. Eine größere Anzahl von Schlägen wird zumeist in Etappen eingeteilt, da der Gepeinigte hunderte Peitschenhiebe sonst nicht überleben würde. [1]

Sexualität

Auspeitschen wird auch als Sexualpraktik verwendet, um sexuelle Lust zu erzeugen. Die Vorliebe für sexuelle Flagellation wird Flagellantismus genannt und zählt zur sexuellen Spielart des BDSM bzw. des Sadomasochismus. Die Anhänger dieser Sexualpraktik bezeichnet man auch als „Flagellanten“, was jedoch zu Verwechslungen mit den religiösen Geißlern führen kann. Eine schwächere, weniger auf körperlichen Lustschmerz als auf sexuelle Dominanz und erotische Rollen- und Erziehungsspiele angelegte Form des Flagellantismus ist das sogenannte Spanking.

Weblinks

 Commons: Geißelung Christi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Peter J. Bräunlein: Passion/Pasyon. Rituale des Schmerzes im europäischen und philippinischen Christentum. Wilhelm Fink, München 2010.

Belege

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Auspeitschung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.