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Ganzpflanzensilage

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Ganzpflanzensilage (GPS) ist ein durch Gärung (Silieren) konserviertes Grünfuttermittel oder dient als Ausgangsstoff (Substrat) zur Gewinnung von Biogas. Hierbei wird die gesamte oberirdische Biomasse der Pflanze geerntet. Der Begriff wird vor allem in Bezug auf Silagen aus Getreidearten und großsamigen Leguminosen angewandt.

Beispiele und Abgrenzung

In der Regel werden als Ganzpflanzensilage Gärfuttermittel aus Getreidepflanzen und großsamigen Leguminosen bezeichnet, nicht jedoch Gras- und Kleesilagen, obwohl diese von der Definition "Silage aus den gesamten oberirdischen Teilen einer Pflanze" mit erfasst werden. Beispiele für Ganzpflanzensilagen sind Roggen-GPS, Gerste-GPS oder GPS aus Artenmischungen wie Hafer-Gerste-Erbsen-GPS. Bei Maissilagen wird der Begriff Ganzpflanzensilage verwendet, wenn der Unterschied zu einer Silage aus Teilen der Maispflanze (Lieschkolben, Corn-Cob-Mix) betont werden soll.

Erzeugung

Die Pflanzen werden zu Beginn der Teigreife geerntet, bei Trockenmassegehalten von 35 bis 40 Prozent. Sie werden in der Regel bereits bei der Ernte mit dem Feldhäcksler zerkleinert. Das Erntegut wird unter Luftabschluss in Silos gelagert. Die natürlicherweise stattfindende milchsaure Gärung konserviert die Pflanzenteile. Wegen der vergleichsweise niedrigen Nitratgehalte im Siliergut kann daneben die für die Konservierung nachteilige Buttersäuregärung auftreten, so dass bei der GPS-Bereitung häufig Siliermittel eingesetzt werden.[1]

Vergleich von Biogasrohstoffen
Material Biogasertrag[2]
in m3 pro Tonne
Frischmasse
Methangehalt
Maissilage 202 52 %
Grassilage 172 54 %
Roggen-GPS 163 52 %
Futterrübe 111 51 %
Bioabfall 100 61 %
Hühnermist 80 60 %
Zuckerrübenschnitzel 67 72 %
Schweinemist 60 60 %
Rindermist 45 60 %
Getreideschlempe 40 61 %
Schweinegülle 28 65 %
Rindergülle 25 60 %

Nutzung

GPS kommt als Grundfutter für Wiederkäuer wie zum Beispiel Rinder zum Einsatz. Vereinzelt ergänzt es auch die Futterrationen anderer Nutztierarten (zum Beispiel Zuchtsauen). Daneben wird Ganzpflanzensilage als Substrat in Biogasanlagen eingesetzt. Gegenüber Maissilage, dem am meisten verwendeten Biogassubstrat, erreicht Ganzpflanzensilage im Durchschnitt geringere Biogasausbeuten pro Hektar Anbaufläche, ermöglicht jedoch eine Risikostreuung im Anbau und die Ausweitung von Fruchtfolgen im Substratanbau. Standortabhängig kann Ganzpflanzensilage die Methanerträge von Mais durchaus erreichen oder gar übertreffen.[3] Als Gärsubstrat nutzt Getreide-Ganzpflanzensilagen knapp die Hälfte der Biogasanlagen in Deutschland,[4] jedoch meist nur zu geringen Anteilen: An der Masse der eingesetzten Nachwachsenden Rohstoffe beträgt der Anteil der GPS-Silagen aus Getreide lediglich acht Prozent.[5]

Belege

  1. Jeroch, Heinz; Drochner, Winfried und Simon, Ortwin, 1999: Ernährung landwirtschaftlicher Nutztiere, Ulmer Verlag, S. 276, ISBN 3800110865
  2. Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR): Biogas Basisdaten Deutschland Stand: Januar 2008.
  3. Katja Gödecke, Arlett Nehring, Armin Vetter, 2007: Energiepflanzen clever anbauen. In: Forum New Power 3/2007, S. 34ff.
  4. P. Weiland: Technische Anforderungen an die Vergärung von Energiepflanzen. (Memento vom 6. Februar 2015 im Internet Archive) (PDF; 915 kB) Präsentation auf der DECHEMA-Fachtagung Bioenergie, Güstrow, 8.–9. März 2009.
  5. Institut für Energetik und Umwelt, 2008: Monitoring zur Wirkung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) auf die Stromerzeugung aus Biomasse. Endbericht im Auftrag des BMU, S. 54. (Link nicht mehr abrufbar)

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ganzpflanzensilage aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.