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Gänsbrunnen

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Gänsbrunnen
Wappen von Gänsbrunnen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton SolothurnKanton Solothurn Solothurn (SO)
Bezirk: Thalw
BFS-Nr.: 2423i1f3f4
Postleitzahl: 4716
Koordinaten: (602649 / 234777)47.2638927.473625732Koordinaten: 47° 15′ 50″ N, 7° 28′ 25″ O; CH1903: (602649 / 234777)
Höhe: 732 m ü. M.
Höhenbereich: 718–1330 m ü. M.[1]
Fläche: 11,45 km²[2]
Einwohner: 99 (31. Dezember 2013)[3]
Einwohnerdichte: 9 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
12,0 % (31. Dezember 2020)[4]
Website: www.gaensbrunnen.ch
Gänsbrunnen, Blick auf die Kirche

Gänsbrunnen, Blick auf die Kirche

Lage der Gemeinde
Kanton AargauKanton Basel-LandschaftKanton Basel-LandschaftKanton BernKanton BernKanton JuraBezirk BucheggbergBezirk GäuBezirk LebernBezirk OltenBezirk SolothurnBezirk ThiersteinBezirk WasseramtAedermannsdorfBalsthalGänsbrunnenHerbetswilHolderbank SOLaupersdorfMatzendorf SOMümliswil-RamiswilWelschenrohrKarte von Gänsbrunnen
Über dieses Bild
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Gänsbrunnen ist eine politische Gemeinde im Bezirk Thal des Kantons Solothurn in der Schweiz. Der französische Name des Dorfes lautet Saint-Joseph.

Geographie

Gänsbrunnen liegt auf 732 m ü. M., 8 km nordwestlich des Kantonshauptortes Solothurn (Luftlinie). Die Streusiedlungsgemeinde erstreckt sich in einem Talkessel des Bantlibachs, im äussersten Westen des Juralängstals von Balsthal, am Nordfuss der Weissensteinkette im Solothurner Jura.

Die Fläche des 11,4 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen stark reliefierten Abschnitt des Solothurner Juras. Den zentralen Teil bildet der Talkessel von Gänsbrunnen, in dem sich der Bantlibach und der Rüschbach vereinigen und als La Raus nach Nordwesten durch die Klus von Gänsbrunnen zur Birs fliessen. Westlich dieses Talkessels gehört ein grosser Teil des Einzugsgebietes des Bantlibachs mit dem Binzberg (Passübergang ins Vallée de Tavannes) zu Gänsbrunnen. Die nördliche Grenze bildet dabei der Oberdörferberg (1'297 m ü. M.) auf der Antiklinalen der Graitery, im Süden verläuft die Grenze nicht auf dem Hauptkamm der ersten Jurakette, sondern auf dem nördlich davon gelegenen Felskamm mit steil aufgerichteten Schichten aus Malmkalk. Das Gewölbe der Weissenstein-Antiklinalen ist hier aufgebrochen und durch die fortschreitende Erosion entstanden mehrere Halbklusen.

Östlich des Talkessels von Gänsbrunnen reicht die Gemeindefläche über eine niedrige Passhöhe in das Quellgebiet der Dünnern. Dieses wird im Süden vom Dilitschkopf (mit 1'333 m ü. M. die höchste Erhebung von Gänsbrunnen), der zum Weissenstein gehört, im Norden von der Walenmatt (1'239 m ü. M.) flankiert. Deren Hänge sind dicht bewaldet und teilweise von Felsbändern durchzogen. In einem langen schmalen Zipfel, der an seiner dünnsten Stelle nur etwa 50 Meter breit ist, erstreckt sich der Gemeindeboden von der Walenmatt nach Nordosten über die Bergweiden Malsenberg und Harzer (1'144 m ü. M.) bis in den Harzergraben oberhalb von Welschenrohr. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 2 % auf Siedlungen, 67 % auf Wald und Gehölze und 31 % auf Landwirtschaft.

Zu Gänsbrunnen gehören verschiedene Einzelhöfe im Tal und Sennhöfe auf den Jurahöhen. Nachbargemeinden von Gänsbrunnen sind Herbetswil, Welschenrohr, Oberdorf und Selzach im Kanton Solothurn sowie Court, Eschert, Grandval, Crémines, Corcelles und Seehof im Kanton Bern.

Bevölkerung

Mit 99 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2013) gehört Gänsbrunnen zu den kleinsten Gemeinden des Kantons Solothurn. Von den Bewohnern sind 95,2 % deutschsprachig und 4,8 % französischsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Gänsbrunnen belief sich 1850 auf 176 Einwohner, 1900 auf 153 Einwohner. Mit dem Bau und der Eröffnung der Eisenbahnstrecke Moutier-Gänsbrunnen-Solothurn stieg die Bevölkerungszahl bis 1910 auf 214 Personen an. Seit 1950 (193 Einwohner) wurde durch starke Abwanderung ein Bevölkerungsrückgang um über 50 % verzeichnet.

Wirtschaft

Gänsbrunnen war schon seit dem 16. Jahrhundert ein vorwiegend durch den Bergbau und die Eisenverarbeitung geprägtes Dorf. Heute dominiert in der Gemeinde die Landwirtschaft, insbesondere Milchwirtschaft und Viehzucht haben einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Einige weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. Nördlich des Dorfes wird ein grosser Steinbruch ausgebeutet.

Verkehr

Die Gemeinde ist verkehrsmässig gut erschlossen. Sie liegt an der Hauptstrasse 30 von Oensingen nach Moutier. Am 1. August 1908 wurde die Eisenbahnlinie der Solothurn-Münster-Bahn von Solothurn durch den 3,8 km langen Weissensteintunnel nach Moutier in Betrieb genommen. Der Bahnhof Gänsbrunnen am Nordportal des Tunnels befindet sich in der Klus unterhalb des Dorfes, bereits auf dem Gemeindegebiet von Crémines. Durch einen Postautokurs, welcher die Strecke von Balsthal nach Gänsbrunnen bedient, ist die Streusiedlungsgemeinde an das Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1400 unter dem Namen Gensprunnen; von 1423 ist die Bezeichnung Gensbrunnen überliefert. Gänsbrunnen gehörte im Mittelalter zur Propstei Moutier-Grandval. Im Jahr 1569 ging das Dorf durch Kauf an Solothurn über und wurde der Landvogtei Falkenstein eingegliedert. Erzabbau und Eisenverarbeitung im kleinen Stil gab es bereits im 16. Jahrhundert. Die erste Eisenschmelze in Gänsbrunnen wurde 1693 gegründet. Daneben gab es eine Glaserei und mehrere Mühlen. Wegen seiner Lage an der Grenze zum Fürstbistum Basel und ab 1797 an der Grenze nach Frankreich (Département du Mont-Terrible respektive Haut-Rhin ab 1800 bis 1815) war Gänsbrunnen früher eine wichtige Grenzstation mit Zollamt.

Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime (1798) wurde Gänsbrunnen dem Bezirk Balsthal-Thal zugeteilt. Von 1805 bis 1845 wurde von der Firma Ludwig Von Roll & Cie. ein Hochofen betrieben, der später nach Choindez verlegt wurde, weil der Eisenerzabbau nicht mehr rentierte. Der Bergbau wurde damit aufgegeben; seit 1908 wird jedoch ein Kalksteinbruch ausgebeutet.

Die Sperrstelle Gänsbrunnen wurde während des Zweiten Weltkriegs gebaut und gilt als militärisches Denkmal von nationaler Bedeutung.

Sehenswürdigkeiten

Die katholische Pfarrkirche Sankt Joseph wurde 1627 im Stil der Spätgotik etwas abseits des Dorfes Gänsbrunnen erbaut. Sie besitzt einen beeindruckenden Hochaltar und bildet mit dem Pfarrhaus (1720) eine Einheit. Das 2003 eröffnete Tanksäulenmuseum ist 2011 nach Laupersdorf umgezogen. Drei Festungswerke der Sperrstelle Gänsbrunnen aus dem Zweiten Weltkrieg wurden 2004 unter kantonalen Denkmalschutz gestellt.

Bilder

Wappen

Blasonierung

In Grün drei (2 über 1) weisse Gänse

Literatur

  • Gottlieb Loertscher: Die Kunstdenkmäler des Kantons Solothurn, Band III: Die Bezirke Thal, Thierstein, Dorneck. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 38). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1957, DNB 750089342.

Weblinks

 Commons: Gänsbrunnen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
  3. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gänsbrunnen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.