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Fuerza Armada de El Salvador

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Die Fuerza Armada de El Salvador (FAES) sind die Streitkräfte der Regierung El Salvadors.

Die Verfassung von 1982 von El Salvador legt die Aufgaben mit der Verteidigung der Souveränität und Integrität der Republik fest. Die Fuerza Armada de El Salvador ist Teil der Exekutive und untersteht dem Präsidenten von El Salvador.

Allgemeines

Die Streitkräfte umfassen 16.800 Soldaten (15.000 im Heer, 1.100 in den Luftstreitkräfte und 700 in der Marine und Marineinfanterie).

An Ausrüstung stehen dem Heer 79 Radpanzer und gepanzerte Fahrzeuge der Typen Panhard AML, M113, UR-416, M-37B1 zur Verfügung.

Die Luftstreitkräfte besitzen 8 Cessna A-37, 4 Douglas DC-47, Cessna 0-2A, 21 Hughes 500 und 50 Bell UH-1, davon sind 10 bewaffnet.

Im November 2013 bestellte El Salvador 10 Maschinen vom Typ Cessna A-37 B Dragonfly Kampfflugzeug im Wert von rund 8,6 Millionen Dollar in Chile.[1]

Die Marine besitzt 15 Schnellboote.

Geschichte

Die FAES wurden 1824 durch den zentralamerikanischen Präsidenten Manuel José Arce y Fagoaga gegründet.

Escuela Politécnica

1871 wurde in Guatemala die Escuela Politécnica gegründet. Von 1906 bis 1922 gab es in San Salvador eine Escuela Politécnica im Cuartel El Zapote nördlich des Amtssitzes des Präsidenten, dem späteren Comando de Apoyo de Transmisiones de la Fuerza Armada (CATFA). Bis 1909 war Carlos Ibáñez del Campo Dekan. Am 16. Februar 1922 begannen die Kadetten einen Aufstand, welcher vom Primer Regimiento de Caballería in San Salvador niedergeschlagen wurde und nach welchem die Schule geschlossen wurde.

Escuela Militar Capitán General Gerardo Barrios

Am 28. Januar 1927 wurde die Escuela Militar Capitán General Gerardo Barrios eröffnet. Das Regime in der Schule war brutal. Die Kadetten wurden häufig für zwei oder drei Tage nackt in kleine Strafzellen gesperrt, in welchen es unmöglich war, sich hinzulegen, wobei sie nur Wasser und Brot erhielten. Die Kadetten waren der Willkür der Offiziere ausgesetzt, welche sie aufgrund vorgeblicher Regelverletzungen bis zu 1.500 Kniebeugen machen ließen.[2] Ernesto Bará, beim Massaker von 1932 Kommandant der Kaserne von Sonsonate, war bis 1938 Dekan der Escuela Militar Capitán General Gerardo Barrios. Von 1938 bis 1940 hatte Martínez den Reichsluftwart Eberhardt Bohnstedt auf diesen Posten gesetzt. Von 1940 bis 1956 wurde die Schule von US-Offizieren geleitet. 1956 wurde Colonel Manuel de Jesús Córdova Dekan. Von 1951 bis Anfang 1958 betrieb eine chilenische Militärmission die Escuela de guerra. 1953 wurde ein Militärabkommen mit den USA abgeschlossen, welches US-Training in Artillerie, Infanterie und Luftkrieg beinhaltete.[3] Ab 1946 verdrängte die School of the Americas[4] bisherige Auslandsfortbildungen wie beispielsweise in Mexiko.

Sal si puedes

Seit dem Putsch des damaligen Verteidigungsministers Maximiliano Hernández Martínez am 2. Dezember 1931 stellte die Armee die Präsidenten von El Salvador. Beim gescheiterten Aufstand von 1932, welchem die Matanza (die Schlächterei) folgte, scheiterte auch die Übernahme von Kasernen durch revolutionäre Soldaten. Am 16. Januar 1932 verriet ein Soldat des 6. Maschinengewehr-Regiments, dass ein Auto mit einer Hupe vor der Kaserne die Festnahme oder Ermordung der Offiziere auslösen sollte. Der Rebellion verdächtige Soldaten wurden an Orte geschickt, wo sie festgenommen wurden. Die Offiziere wurden zu verstärkten Wachen eingeteilt. Am Tag des Ausstandes kam ein Auto und gab das vereinbarte Zeichen. Es wurde unter Maschinengewehrfeuer genommen.

Bei den Kavallerieregimentern von San Salvador wurden die automatischen Waffen, vorgeblich zu einer Waffenreinigung, von den Offizieren eingesammelt. Die Offiziere postierten sich mit den automatischen Waffen an strategischen Punkten der Kaserne, von welchen sie die Kaserne verteidigten und die Mannschaften in der Kaserne kontrollierten. Aus der Kaserne von Ahuachapán floss das Blut in Strömen. Ein Leutnant berichtete, wie eine Gruppe Campesinos, welche erschossen werden sollten, begann Corazón santo tú reinarás (Heiliges Herz, Dein Reich beginnt), ein katholisches Kirchenlied, zu singen. In den Blutströmen erkannte das Exekutionskommando ein Christusbild, worauf es sich weigerte, mit dem Erschießen weiterzumachen.[5]

Die FAES hatte ihre eigenen Parteien: Partido Pro Patria (PPP), Frente Unido Democrático Independiente (FUDI) und die Partido de Conciliación Nacional. Hernández Martínez führte ein System des einjährigen Grundwehrdienstes für Rekrutierte ein. Anschließend dienten die Rekruten in patrullas cantonales, wo sie am Wochenende in örtlichen militärischen Strukturen waren. 1955 beispielsweise wurde die Gesellschaft durch weitere 3.500 neue Rekruten militarisiert. Ab 1961 gehörte zu diesen paramilitärischen Strukturen die Organización Democrática Nacionalista. Die FAES machten aus El Salvador den Kasernenhof Sal si puedes!. Bevor nach 60 Jahren der erste Präsident ohne militärischen Hintergrund, José Napoleón Duarte, am 1. Juni 1984 sein Amt antreten durfte, wurde er 1972 um seinen Sieg bei den Präsidentschaftswahlen betrogen und musste sich in einer Militärjunta als Außenminister andienen.

Tanda

Jahrgangsstufen der Militärschulen bilden je eine Tanda genannte Seilschaft. Die Abschlussklasse von 1966 nannte sich Tandona. Zur Tandona gehörte René Emilio Ponce.

BIRI

Die Batallón de Infantería de Reacción Inmediata (BIRI) wie das Atlacatl Bataillon beim Massaker von El Mozote begingen Verbrechen gegen die Menschenrechte. Im Friedensvertrag von Chapultepec wurde ihre Auflösung vereinbart.

Menschenrechtsverletzungen

Als bewaffnete Macht der Regierung El Salvadors haben die FAES nach Feststellung des Berichtes der Comisión de la Verdad para El Salvador einen großen Teil der Menschenrechtsverletzungen im bewaffneten Konflikt der 1980er Jahre begangen.

Plus Ultra Brigade

Im Rahmen der Plus Ultra Brigade beteiligte sich El Salvador auch mit regulären Truppen an der Besetzung des Iraks.

Weblinks

 Commons: Fuerza Armada de El Salvador – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Website infodefensa.com
  2. Robert H. Holden Armies without Nations: Public Violence and State Formation in Central America, 1821-1960 Oxford University Press, 2004.
  3. Philip J. Williams, Knut Walter Militarization and Demilitarization in El Salvador’s Transition to Democracy Oxford University Press, 2004.
  4. Nizkor Notorious Salvadoran School of the Americas Graduates
  5. Roque Dalton Die Welt ist ein hinkender Tausendfüssler. Das Jahrhundert des Miguel Mármol, aus dem salvadorianischen Spanisch übersetzt von Michael Schwahn und Andreas Simmen, die spanische Originalausgabe erschien 1972 unter dem Titel Miguel Mármol. Los sucedes de 1932 en El Salvador bei EDUCA in San José, Costa Rica, Rotpunktverlag, Zürich März 1997, S. 248, 312.

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