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Friedrich von Hellwald

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Friedrich Anton Heller von Hellwald (* 29. März 1842 in Padua; † 1. November 1892 in Cannstatt) war ein österreichischer Kulturhistoriker.

Leben

Heller von Hellwald war der Sohn des österreichischen Militärhistorikers Friedrich Jakob Heller. Mit 16 Jahren trat er als Kadett ins Militär ein. Trotz der Aussicht auf eine Karriere quittierte er bereits 1864, um sich ganz seinen Studien widmen zu können.

Nachdem er am Krieg von 1866 teilgenommen hatte, bekam er in Wien eine Anstellung als Redakteur der österreichischen militärischen Zeitschrift. Hier wurde er ein später Nachfolger seines Vaters. 1872 berief man Heller von Hellwald als Chefredakteur nach Stuttgart in die Redaktion der Wochenzeitung Das Ausland. Als vehementer Vertreter der Evolutionstheorie von Charles Darwin machte er sich bald unbeliebt und musste 1882 sein Amt als Chefredakteur niederlegen.

Überregional wurde Heller von Hellwald auch bekannt durch seine Reisebeschreibungen und seine Kulturgeschichte. In seinen populärwissenschaftlichen Büchern vertrat er vehement die rassendarwinistische Richtung der Anthropologie, nach welcher es Völker gebe, die aussterben müssten und deshalb auch ausgerottet werden dürften, z. B. die amerikanischen Ureinwohner, die südafrikanischen Khoisan und die australischen Aborigines. Im Vergleich mit anderen Rassenideologen seiner Epoche nimmt er eine Extremposition ein, was der Beliebtheit und der Verbreitung seiner Bücher im deutschsprachigen Bildungsbürgertum aber keinen Abbruch getan zu haben scheint. Die Werke - vor allem Die Erde und ihre Völker - erreichten mehrere Auflagen.

Im Alter von 50 Jahren starb Friedrich Anton Heller von Hellwald am 1. November 1892 in Cannstatt bei Stuttgart.

Werke

  • Centralasien. Landschaften und Völker in Kaschgar, Turkestan, Kaschmir und Tibet. Leipzig: Spamer, 1875.
  • Die Erde und ihre Völker. Ein geographisches Hausbuch. Stuttgart: Francke 1876 (4. Aufl. 1893; dazu Übersetzungen in andere Sprachen).
  • Kulturgeschichte in ihrer natürliche Entwicklung bis zur Gegenwart. Augsburg: Butsch, 1875.
  • Naturgeschichte des Menschen. Stuttgart: Francke, 1.1883–2.1885.
  • Die Russen in Centralasien. Augsburg: Butsch, 1875.
  • Hinterindische Länder und Völker. Reisen in den Flußgebieten des Irrawaddy und Mekong; in Birma, Annam, Kambodscha und Siam. Leipzig 1880.
  • Die Weite Welt. Reisen und Forschungen in allen Teilen der Erde, ein geographisches Jahrbuch. Herausgegeben von Friedrich von Hellwald. Berlin und Stuttgart: Verlag von W. Spemann, 1885–1887
  • Die menschliche Familie nach ihrer Entstehung und natürlichen Entwickelung. Leipzig 1889.

Literatur

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Friedrich von Hellwald aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.