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Frau (Altes Testament)

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Die Frau (hebräisch אשה, ischâh) ist ursprünglich die weibliche Form von îsch (Mensch), sodass ischâh mit »weiblicher Mensch« übersetzt werden könnte. Bei der Übersetzung der Schöpfungsgeschichte ins Deutsche werden häufig die Sprachspiele „Mann, Männin“ verwendet (1 Mos 2,23 ELB).

Die Frau im Tanach, bzw. Alten Testament

Die Familienstruktur im jüdischen Tanach, bzw. im christlichen Alten Testament war patriarchal geordnet.[1] Mit der Heirat erhielt der Mann die Rechtsgewalt über seine Frau. Falls die Vorschrift der Jungfräulichkeit vor der Heirat verletzt wurde, konnte es auch zur Steinigung führen (5 Mos 22,20 ELB). Eine Frau war mit einem einzigen Mann verheiratet, während ein Mann mehrere Frauen heiraten konnte (Polygamie).

Wenn ein Mann mit einem Mädchen intim verkehrte, musste er den Brautpreis bezahlen und sie heiraten.[2]

Bei der Eheschließung wurde eine Verlobung vorgeschaltet. Bis zur Hochzeitsfeier lebte die Braut im Hause ihres Vaters. Fruchtbarkeit und eheliche Kinder stärkten den Familienzusammenhalt, wohingegen Kinderlosigkeit als Tragödie empfunden wurde. Ehebruch stand im Tanach unter Todesstrafe.[3] Die guten Eigenschaften einer Frau werden im Buch der Sprichwörter im letzten Kapitel hervorgehoben (Spr 31,10-31 ELB).

Der Tanach berichtet von einigen Frauen, die als Prophetinnen bezeichnet wurden. Im Tempel hatten Frauen nicht uneingeschränkten Zutritt. Die jüdischen Frauen hatten darin einen eigenen Gebetsraum, der über den Frauenvorhof betreten wurde.[4]

Die Frauen konnten ein Erbe erhalten. Ijobs Töchter erhielten ein Erbteil unter ihren Brüdern (Hi 42,15 ELB). Moses gab Frauen einen Erbbesitz, wenn keine männlichen Geschwister da waren, um das Erbteil zu erhalten (4 Mos 27,1 ELB). Auch der Erwerb war der Frau möglich (Spr 31,16 ELB). Im alttestamentlichen Familienstammbaum werden Frauen nur selten namentlich aufgeführt.[5]

Einzelne Frauenfiguren

Eva

Die erste und wohl bekannteste Frau des Alten Testaments ist Eva, die Frau Adams, von der im Schöpfungsbericht zu lesen ist (1 Mos 2,22 ELB). Eva wird aus einer Rippe Adams erschaffen und erscheint als dem Mann zur Seite gestellte Gehilfin. Beim Sündenfall wird Eva verführt und soll hinfort auf Anweisung Gottes mühsam Kinder zur Welt bringen und ihren Mann – zu dem sie sich hingezogen fühlt – zum Herrn haben (1 Mos 3,16 ELB).

Im Neuen Testament lehrt Apostel Paulus über Mann und Frau in der Gemeinde und greift bei seiner Begründung auf Eva zurück (1 Tim 2,14 ELB).

Sarah

Siehe Sarah (Erzmutter)

Rebekka

Siehe Rebekka (die Frau Isaaks)

Rachel

Siehe Rachel (Bibel)

Tamar

Siehe Tamar (Bibel)

Debora

Siehe Debora (Richterin)

Mirjam

Siehe Mirjam (Prophetin)

Hulda

Siehe Hulda (Prophetin)

Rut

Rut ist eine Frau aus dem Land Moab, die sich nicht davon abbringen lässt mit einer Israelitin in das Land Israel zu ziehen. Im Alten Testament wird ihre Geschichte im Buch Rut in vier Kapiteln geschildert. Sie wird die Frau von Boas und aus ihrer Ehe kommt nach drei Generationen David hervor, ein König Israels.

Ester

Ester lebt in Persien als Jüdin. Der regierende König Ahasveros (Xerxes I.) herrscht über 127 Länder. Er wählt sich Ester als zweite Ehefrau, nachdem er seine erste Ehefrau Waschti wegen Ungehorsam verstoßen hatte. Ester wird Königin an ihrer statt (Est 2,17 ELB). Der Judenfeind Haman bewerkstelligt ein königliches Gesetz, dass im Königreich alle Juden an einem bestimmten Tag vertilgt werden sollen. Daraufhin offenbart Ester dem König ihre jüdische Herkunft und bittet um ihr Leben und das Leben ihres Volkes. Der König gewährt es, wonach der Judenfeind Haman sein Leben verliert. Zur Erinnerung halten die Juden zwei Tage im Jahr die Purimtage. Im Alten Testament wird die Geschichte im Buch Ester in zehn Kapiteln geschildert.

Atalja

Siehe Atalja

Michal

Siehe Michal

Isebel

Siehe Isebel

Bathseba

Siehe Bathseba

Einzelnachweise

Literatur

  • Karen Engelken: Frauen im Alten Israel. Eine begriffsgeschichtliche und sozialrechtliche Studie zur Stellung der Frau im Alten Testament (= Beiträge zur Wissenschaft vom Alten und Neuen Testament. 130 = Folge 7, H. 10). Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1990, ISBN 3-17-011034-9 (Zugleich: Mainz, Univ., Diss., 1987/88: Die Frau – die Frauen.).
  • G. Karssen: Frau, Mensch und Mutter in der Bibel. (1. Mose 2, 23) (= Telos-Bücher 1088, ZDB-ID 1163108-9). Hänssler, Neuhausen-Stuttgart 1976.
  • Clemens Locher: Die Ehre der Frau in Israel. Exegetische und rechtsvergleichende Studien zu Deuteronomium 22,13–21 (= Orbis biblicus et orientalis 70). Universitäts-Verlag u. a., Freiburg (Schweiz) 1986, ISBN 3-525-53697-6 (Zugleich: Frankfurt (Main), Phil.-Theol. Hochsch. St. Georgen, Diss., 1984).
  • Erhard S. Gerstenberger, Wolfgang Schrage: Frau und Mann (= Kohlhammer Taschenbücher 1013 = Biblische Konfrontationen). Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005067-2.
  • Christl Maier: Die „fremde Frau“ in Proverbien 1–9. Eine exegetische und sozialgeschichtliche Studie (= Orbis biblicus et orientalis 144). Universitäts-Verlag u. a., Freiburg (Schweiz) u. a. 1995, ISBN 3-7278-1017-3 (Zugleich: Berlin, Humboldt-Univ., Diss., 1994).
  • Ernst Modersohn: Die Frauen des Alten Testament. Hänssler, Neuhausen-Stuttgart 1972, ISBN 3-7751-0056-3.
  • Iris Müller: Stellung der Frau im Recht altorientalischer Kulturen und Altägyptens. Eine Bibliographie mit einleitenden Texten. Deutscher Studien-Verlag, Weinheim 1996, ISBN 3-89271-666-8.
  • Eckart Otto: Zur Stellung der Frau in den ältesten Rechtstexten des Alten Testaments (Exodus 20,14; 22, 15f.). In: Eckart Otto: Kontinuum und Proprium. Studien zur Sozial- und Rechtsgeschichte des Alten Orients und des Alten Testaments (= Orientalia Biblica et Christiana 8). Harrassowitz, Wiesbaden 1996, ISBN 3-447-03835-7, S. 30–48.
  • Ewald Roellenbleck: Magna Mater im Alten Testament. Psychoanalytische Untersuchung. Claasen & Roether, Darmstadt 1949.
  • Urs Winter: Frau und Göttin. Exegetische und ikonographische Studien zum weiblichen Gottesbild im alten Israel und in dessen Umwelt (= Orbis biblicus et orientalis 53). Universitäts-Verlag u. a., Freiburg (Schweiz) 1983, ISBN 3-525-53673-9 (= Freiburg (Schweiz), Univ., Diss., 1983).
  • Gerda Weiler: Das Matriarchat im Alten Israel. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1989, ISBN 3-17-010773-9.
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