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Františka Plamínková

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Gedenktafel

Františka Faustina Plamínková (geboren 5. Februar 1875 in Prag, Österreich-Ungarn; gestorben 30. Juni 1942 in Kobylisy, Protektorat Böhmen und Mähren, Tschechoslowakei) war eine tschechoslowakische Frauenrechtlerin.

Leben

Františka Faustina Plamínková war die Tochter des Schuhmachers František Plamínek und der Františka, geborenen Krubnerová, sie hatte zwei Schwestern. Sie besuchte absolvierte ab 1894 eine Ausbildung zur Lehrerin, die sie 1900 als Lehrerin für Rechnen, Schreiben, Zeichnen und Sachunterrecht abschloss. Sie wurde Mitglied im Lehrerverein an und agitierte gegen das Gesetz, das es Lehrerinnen verbot, zu heiraten.

1903 gründete sie in Prag mit Marie Tůmová den „Tschechischen Frauenverein“ (Ženský klub český) und 1905 einen Verein für das allgemeine Wahlrecht und für das Frauenwahlrecht. In Cisleithanien erhielten die Männer in Böhmen und Mähren im Jahr 1907 ein Zensuswahlrecht, den Frauen blieb auch dieses weiterhin verwehrt. Sie agitierte für die Aufstellung von Frauen bei Lokal- und Regionalwahlen und im Jahr 1907 und 1908 wurde Božena Viková-Kunětická als erste Frau in Böhmen und Mähren gewählt. Auch wenn dieses Wahlergebnis annulliert wurde, gewann die tschechische Frauenbewegung dadurch nationale und internationale Anerkennung.

Nach Gründung der Tschechoslowakei 1918 erhielten die Frauen das aktive und passive Wahlrecht, und Plamínková kandidierte auf der Liste der sozialistischen Tschechischen National-Sozialen Partei (ČSNS) bei den Prager Kommunalwahlen 1919 und wurde gewählt. Ihren Lehrerberuf gab sie nun zugunsten der Politik auf. 1925 wurde sie in den Senat der Tschechoslowakei gewählt und wurde regelmäßig, bis zur deutschen Okkupation 1939, wiedergewählt.

Sie war 1922 Mitglied der tschechoslowakischen Delegation bei der Generalversammlung des Völkerbundes. Sie gründete den Frauenverband ŽNR, um die Gleichstellung im bürgerlichen Recht und in der Gesellschaft zu erkämpfen. Die ŽNR war Mitglied der International Alliance of Women (IWSA), in dessen Vorstand sie 1930 gewählt wurde, und des International Council of Women (ICW), in dem sie 1925 Vizepräsidentin wurde.

Bei der deutschen Okkupation der Tschechoslowakei im März 1939 wurde sie verhaftet und unter Hausarrest gestellt. Nach dem erfolgreichen Anschlag auf Reinhard Heydrich wurde sie im Konzentrationslager Theresienstadt inhaftiert und auf dem Schießplatz Kobylisy ermordet.

1992 wurde sie postum mit dem Tomáš-Garrigue-Masaryk-Orden geehrt.

Schriften (Auswahl)

  • Der Versuch einer Autobiographie, in: Elga Kern (Hrsg.): Führende Frauen Europas, München 1999 [1930], S. 170–182

Literatur

  • Františka Plamínková, in: June Hannam, Mitzi Auchterlonie, Katherine Holden: International encyclopedia of women's suffrage. Santa Barbara, California : ABC-Clio, 2000, ISBN 1-57607-064-6, S. 238
  • Melissa Feinberg: Elusive Equality: Gender, Citizenship, and the Limits of Democracy in Czechoslovokia, 1918–1950. Pittsburgh, Pennsylvania: University of Pittsburgh Press, 2006 ISBN 978-0-8229-7103-0
  • Eva Uhrová: Radostná i hořká Františka Plamínková Prag : Mediasys, 2014 ISBN 978-80-260-7207-2
  • Katherine David: Czech Feminists and Nationalism in the Late Habsburg Monarchy: "The First in Austria". In: Journal of Women's History, Volume 3, Number 2, Fall 1991, S. 26-45

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Františka Plamínková aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.