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Food and Drug Administration
| |||
Staatliche Ebene | Bund | ||
---|---|---|---|
Aufsichtsbehörde(n) | Gesundheitsministerium (United States Department of Health and Human Services) | ||
Bestehen | seit 1927 | ||
Hauptsitz | Silver Spring, Maryland, Vereinigte Staaten | ||
FDA Commissioner | Scott Gottlieb[1] | ||
Mitarbeiter | ca. 13.500 (2012)[2] | ||
Website | www.fda.gov |
Die U. S. Food and Drug Administration (FDA, deutsch Behörde für Lebens- und Arzneimittel) ist die Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde der Vereinigten Staaten. Als solche ist sie dem amerikanischen Gesundheitsministerium unterstellt. Die FDA wurde 1927 gegründet und ihr Sitz ist in Silver Spring (Maryland, USA). Derzeitiger Leiter der Behörde (FDA Commissioner) ist Scott Gottlieb.[3] Es gibt vier Direktoren für die Hauptaufgaben der Behörde.[4]
Ihre Aufgabe ist der Schutz der öffentlichen Gesundheit in den USA. Die FDA kontrolliert die Sicherheit und Wirksamkeit von Arzneimitteln der Human- und Tiermedizin, biologischen Produkten, Medizinprodukten, Lebensmitteln und strahlenemittierenden Geräten. Dies gilt für in den USA hergestellte wie auch für importierte Produkte.
Sämtliche in den USA zugelassenen Medikamente müssen bei Pharmaherstellern gefertigt werden, welche von der FDA inspiziert wurden und deren Herstellungsanlagen den Regularien entsprechen. Dasselbe gilt für Hersteller von Medizinprodukten.
Geschichte
Durch ein erkranktes Pferd kontaminierte Diphtherie-Impfseren führten 1901 zu einer Reihe von Todesfällen. Die Woman’s Christian Temperance Union führte daraufhin eine öffentliche Kampagne zur Schaffung eines Gesetzes gegen Lebensmittelverunreinigungen und damals gebräuchliche Arzneimittel.[5]
1906 unterzeichnete Präsident Theodore Roosevelt den Pure Food and Drug Act (oder Wiley Act), der die Verbringung verfälschter Lebens- oder Arzneimittel zwischen Bundesstaaten untersagte. Die Überwachung unterlag dem Bureau of Chemistry, welches dem Landwirtschaftsministerium unterstellt war.[6] 1927 wurde die Aufsichtsfunktion des Bureau of Chemistry in einer neuen Behörde, der Food, Drug, and Insecticide Administration, zusammengefasst, die 1930 in Food and Drug Administration (FDA) umbenannt wurde.
Die Sulfanilamid-Katastrophe führte zur Verabschiedung des Food, Drug, and Cosmetic Act im Jahr 1938, der eine Prüfung von Arzneimitteln vor der Markteinführung vorschrieb, irreführende therapeutische Behauptungen untersagte und der FDA weitreichende Eingriffsbefugnisse gab. Bis heute ist dieses Gesetz die Grundlage der meisten FDA-Regulationen.[5]
Nach dem Contergan-Skandal wurde der Food, Drug, and Cosmetic Act 1962 um das Kefauver Harris Amendment erweitert, der die Pharmafirmen verpflichtete, die Wirksamkeit und Sicherheit von neuen Arzneimitteln nachzuweisen.[7]
Aufgabe der FDA
Auch die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit ist Aufgabe der FDA. Dies geschieht u. a. durch Unterstützung oder Beschleunigung von Innovationen, die Arznei- und Lebensmittel effektiver, sicherer und erschwinglicher machen können. So können durch beschleunigte Zulassungsverfahren neuartige Medikamente schneller für Patienten zugänglich gemacht werden, um z. B. bisher unbehandelte Krankheiten besser therapieren zu können. Dabei unterstützen unabhängige Experten die FDA in der Entscheidungsfindung über die Zulassung oder Ablehnung neuer Medikamente. Des Weiteren veröffentlicht die FDA genaue, wissenschaftlich fundierte Informationen zum Gebrauch von Arznei- und Nahrungsmitteln zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit. Angesichts der trotz erheblichen Forschungsaufwandes zum Zeitpunkt der Zulassung nur begrenzt aussagekräftigen Informationen zur Arzneimittelsicherheit wurde von manchen Wissenschaftlern vorgeschlagen, das Zulassungssystem umzugestalten: Eine Kombination aus häufiger zu erteilenden bedingten Zulassungen und verbesserter unabhängiger Arzneimittelüberwachung nach der Zulassung solle insgesamt zu einer besseren Arzneimittelsicherheit führen.[8]
Nahrungsergänzungsmittel
Im Jahr 1994 wurde der Dietary Supplement Health and Education Act (DSHEA) verabschiedet.[9] Dieser regelt, bestimmte Nahrungsergänzungsmittel als Lebensmittel und nicht als Arzneimittel zu klassifizieren. Deswegen müssen sie nicht mehr von der FDA zugelassen werden. Ein Nahrungsergänzungsmittel muss heute zuerst als erwiesenermaßen schädlich gelten, bevor die FDA eingreifen kann.
Organisation
Die vier Direktoren sind für folgende Hauptaufgaben zuständig:[4]
- Medical Products and Tobacco (medizinische Produkte und Tabak)
- Foods (Lebensmittel)
- Global Regulatory Operations and Policy (Allgemeine Regulierung)
- Operations (Vollzugs- und Organisationsangelegenheiten)
Die FDA hat zahlreiche Abteilungen, Zentren und Büros, die entweder direkt der Leitung oder einem der vier Direktoren unterstellt sind. Dazu gehören:
- Office of the Commissioner (OC, Büro des Behördenleiters)
- National Center for Toxicological Research (NCTR, Nationales Zentrum für toxikologische Forschung)
- Center for Food Safety and Applied Nutrition (CFSAN, Zentrum für Lebensmittelsicherheit und angewandte Ernährung)
- Center for Veterinary Medicine (CVM, Zentrum für Veterinärmedizin)
- Office of Regulatory Affairs (ORA, Büro für Überwachungsaufgaben)
- Center for Biologics Evaluation and Research (CBER, Zentrum für biologische Bewertung und -Forschung)
- Center for Devices and Radiological Health (CDRH, Zentrum für medizinische Geräte und Einhaltung der Strahlensicherheit)
- Center for Drug Evaluation and Research (CDER, Zentrum für Arzneimittelbewertung und -Forschung)
Leiter der Behörde
Langjähriger Leiter in der Gründungszeit war Walter Gilbert Campbell, der von 1921 bis 1924 und 1927–1944 amtierte.
Name | Bild | Ernannt | Entlassen | Amtierender Präsident |
---|---|---|---|---|
Donald Kennedy | 1977 | 1979 | Jimmy Carter | |
David Aaron Kessler | 8. November 1990 | 28. Februar 1997 | George H. W. Bush | |
Jane E. Henney | 17. Januar 1999 | 19. Januar 2001 | Bill Clinton | |
Mark McClellan | 14. November 2002 | 26. März 2004 | George W. Bush | |
Lester Crawford | 18. Juli 2005 | 23. September 2005 | George W. Bush | |
Andrew von Eschenbach | 13. Dezember 2006 | 20. Januar 2009 | George W. Bush | |
Margaret Hamburg | 22. Mai 2009 | 1. April 2015 | Barack Obama | |
Stephen Ostroff | Februar 2015 | Januar 2016 | Barack Obama | |
Robert Califf | Februar 2016 | Mai 2017 | Barack Obama | |
Scott Gottlieb | Mai 2017 | Donald Trump |
Weblinks
- Offizielle Website der Food and Drug Administration (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Commissioner’s Page.
- ↑ Food and Drug Administration: Distribution of Full Time Equivalent (FTE) Employment by Program . Abgerufen am 5. März 2014. (PDF, 469 KB).
- ↑ Meet Scott Gottlieb, M.D., Commissioner of Food and Drugs
- ↑ 4,0 4,1 FDA Organization, abgerufen am 31. Juli 2017.
- ↑ 5,0 5,1 Medical Disasters and the Growth of the FDA.
- ↑ Centennial of FDA
- ↑ The Kefauver-Harris Amendments.
- ↑ Curt D. Furberg, Arthur A. Levin, Peter A. Gross: The FDA and Drug Safety. In: Archives of Internal Medicine. 166, Nr. 18, 2006-10-09 S. 1938–1942, doi:10.1001/archinte.166.18.1938.
- ↑ US Dietary Supplement Health and Education Act of 1994
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Food and Drug Administration aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |