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Fontane-Preis

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Fontane-Preis (Begriffsklärung) aufgeführt.

Der Fontane-Preis war der Literaturpreis des Berliner Kunstpreises. Er erhielt seinen Namen in Bezug auf den seit 1913 existierenden, nach Theodor Fontane benannten Theodor-Fontane-Preises für Kunst und Literatur.

Geschichte

Bei Stiftung des Berliner Kunstpreises – Jubiläumsstiftung 1848/1948 im Jahre 1948 erfolgte seine Vergabe noch ohne Vergabekriterien und ohne eine Jury allein durch den Senator für Volksbildung. So wurden die ersten Kunstpreise nur in den Sparten Darstellende Kunst und Musik, nicht jedoch in Literatur vergeben.

Erst bei Beschluss der ersten Satzung zur Vergabe des Preises[1] sah diese in § 20 einen „Preis der Literatur“ vor. Dieser setzte sich zusammen aus drei gleich ausgestatteten Preisen:

  • dem Fontane-Preis, der am Todestag Fontanes, dem 20. September, an den Autor eines Romans, „der die demokratischen Ideale der Freiheit und Humanität in künstlerisch besonders überzeugender Weise zur Geltung bringt“, verliehen werden sollte,
  • dem Dramatikerpreis, „der dem Autor des besten dramatischen Werkes des vorangegangenen Jahres zufällt“,
  • dem Berliner-Literatur-Preis, der dem Autor eines literarischen Werkes, das „in einem Berliner Verlag erschienen sein muß“ – jedoch keines Romans oder keines Bühnenwerkes –, verliehen wurde.

Da sich die Dreiteilung des Preises als unzweckmäßig erwies, wurde bei der erstmaligen Vergabe des Literaturpreises 1949 nur der Fontane-Preis an Hermann Kasack für seinen Roman Die Stadt hinter dem Strom verliehen. 1950 wurde überhaupt kein Literaturpreis vergeben. Am 14. Februar 1951 wurde die Dreiteilung per Senatsbeschluss wieder aufgehoben und der Verleihungstermin auf den März verlegt. Der Literaturpreis sollte von nun an als „Fontane-Preis für literarische Werke jeder Gattung“ verliehen werden. 1960 sollte die Lyrikerin Mascha Kaléko den Fontane-Preis erhalten; wegen eines ehemaligen SS-Mitgliedes in der Jury, Hans Egon Holthusen, lehnte sie dies jedoch ab.

Auch die DDR knüpfte an den historischen Preis von 1913 an: Ab 1954 verlieh der Rat des Bezirkes Potsdam einen Preis unter dem Namen Theodor-Fontane-Preis für Kunst und Literatur.

Für den Fontane-Preis des Berliner Kunstpreises erfolgte die Bekanntgabe der Preisträger durch den Senat von Berlin auf Vorschlag einer Jury, die mehrheitlich politisch besetzt war, jedes Jahr am 18. März.[2] Bis 1969 verlieh ihn der Regierende Bürgermeister im Auftrag des Senats von Berlin. Aufgrund des Skandals bei der Preisverleihung am 18. März 1969, bei dem die Preisträger des Fontane-Preises Wolf Biermann und des Literaturpreises der Jungen Generation Peter Schneider ihre Preise öffentlich an die Außerparlamentarische Opposition weitergaben, um demonstrativ auf die Kluft zwischen den Vertretern der bürgerlichen Ordnung und der rebellischen Jugend hinzuweisen, erfolgte im Jahr 1970 keine Vergabe des Berliner Kunstpreises einschließlich des Fontane-Preises. Zukünftig sollte die Vergabe autonom durch die West-Berliner Akademie der Künste erfolgen. Ende 1970 beschloss die Akademie deshalb neue Richtlinien zur Preisvergabe: Die Preise werden seit 1971 ohne ein Zeremoniell vergeben. Statt der früheren sechs Hauptpreise gibt es nur noch zwei Kunstpreise Berlin – Jubiläumsstiftung 1848/1948, die die Akademie der Künste im Auftrag des Landes Berlin verlieh.

1978 wurden die beiden Hauptpreise zu einem Hauptpreis zusammengelegt, der fortan jährlich wechselnd im Turnus der sechs Sektionen der Akademie vergeben wird. So fällt die Preisvergabe nur noch alle sechs Jahre an die Sektion Literatur. Diese verlieh den seit 2002 auf 15.000 Euro dotierten Kunstpreis Berlin bis 2009 als „Fontane-Preis“. Seit 2011 werden der bisherige Kunstpreis Berlin und der Fontane-Preis der Sektion Literatur unter demselben Namen als Großer Kunstpreis Berlin vergeben.

Preisträger

Frühere Version des Preises

Bereits seit 1913 wurde ein Theodor-Fontane-Preis für Kunst und Literatur vergeben.

Die Preisträger (Auswahl) waren:

Einzelnachweise

  1. Dienstblatt des Magistrats von Groß-Berlin, Teil 3, Volksbildung Nr. 17 vom 19. Oktober 1949
  2. Fischer Weltalmanach 1961. Fischer, Frankfurt am Main, S. 301

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Fontane-Preis aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.