Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Folies Bergère

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel behandelt den Pariser Aufführungsort. Für den Film ähnlichen Titels siehe Folies Bergère de Paris
Folies Bergère, Haupteingang

Les Folies Bergère ist ein Konzertsaal, Varietétheater und Kabarett in Paris. Es steht in der Rue Richer Nr. 32 im 9. Arrondissement. In den Jahren zwischen 1890 und Mitte der 1930er Jahre hatte es seine größte Popularität. Heute beherbergt das Haus aber vor allem Musicals.

Das Gebäude wurde vom Architekten Plumeret im Stil eines Opernhauses erbaut. Die Fassade wurde 1929 von Pico im Stil des Art déco erneuert.

Geschichte

Am 2. Mai 1869 eröffnete das Etablissement (Operetten, Komische Oper, Populäre Lieder) unter dem Namen «Folies Trévise» (es liegt an der Straßenecke zur Rue de Trévise). Am 13. September 1872 wurde es nach der in der Nachbarschaft liegenden Rue Bergère in «Folies Bergère» umbenannt, weil der Duc de Trévise gegen die Verwendung seines Familiennamens für ein Varieté protestiert hatte.

Kurz nach Beginn besann sich der Besitzer der neu eröffneten Lokalität auf eine der nationalen Eigenheiten des französischen Varietés: das Bekenntnis zur Erotik. Er kreierte die Varietéform, die für die Zukunft als „typisch französisch“ gelten sollte, das Grand spectacle. Unter dem Eindruck der Jahresrevuen, die sich an einigen Theatern großer Beliebtheit erfreuten, inszenierte er die erste, dem Metier angepasste Revue, die am 30. November 1886 Premiere hatte und die für damalige Begriffe unglaubliche Summe von 10.000 Franc kostete. Die Programme waren angefüllt mit vielen spektakulären Nummern: Kraftmenschen, Löwenbändigern, Groteskenpantomimen, Elefantendressuren, Abnormitätenschauen und Ringkämpfen. Doch auch das vermochte das Publikum nicht dauerhaft und regelmäßig in die Vorstellungen zu locken. Daher organisierte man für die besten Prostituierten der Stadt Freikarten, die sie zum vierzehntäglichen Wandeln durch die Foyerhallen berechtigten. Zwar waren keine offensiven Angebote erlaubt, doch ein aufforderndes Kopfnicken war gestattet. Paul Derval, lange Zeit Direktor der «Folies Bergère», schrieb dazu in seinen Memoiren: „Dieses geniale System bewährte sich einige Jahre hindurch sehr gut. Jeder Pariser wusste, dass die Damen im Promenoir solche von leichter Tugend waren und dass sie die Crème ihrer Profession darstellten … kurz, das Promenoir der Folies Bergère war als der beste Liebesmarkt der Stadt bekannt.“

Die Folgezeit, in etwa von Anfang der 1920er bis Mitte der 1930er Jahre, sollte mit ihren aufwendigen Revuen die Glanzzeit der französischen Varietés werden. Die großen Häuser, wie «Casino de Paris», «Lido», «Moulin Rouge» oder eben «Folies Bergère», erlebten einen enormen Aufschwung durch die Revue.

Viele berühmte Künstler gastierten in den «Folies Bergère». Eine Sensation war unter anderem 1926 die „schwarze Perle“ Joséphine Baker mit ihrem anregenden „Bananentanz“, bei dem sie im Stück La Folie du Jour (so viel wie „täglicher Wahnsinn / Verrücktheit des Tages“) nur ein Röckchen aus Bananen trug – sonst nichts. In diesem Kostüm trat die Tänzerin öfters auf die Bühne der «Folies Bergère» – als Verkörperung der „Goldenen Zwanziger“. Am 2. Oktober 1925 hatte ihre große Karriere am Théâtre des Champs-Élysées in Paris begonnen, wo sie fast über Nacht für ihren erotischen Tanz, bei dem sie ebenfalls fast nackt war, weltberühmt wurde. Schnell wurde sie zur erfolgreichsten US-amerikanischen Unterhalterin in Frankreich, wohingegen sie in den USA unter Rassenvorurteilen zu leiden hatte.

Gemälde

Edouard Manet, Un bar aux Folies-Bergère (1882)

Auf einem der letzten Bilder von Édouard Manet ist eine Bardame der «Folies Bergère» dargestellt. Zu sehen ist es in der Courtauld Gallery in London.

Bekannte Künstler in den «Folies Bergère»

Vorangestellt ist das Datum, an dem die Künstler im Folies Bergère debütierten.

Weblinks

 Commons: Folies Bergère – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
48.8741666666672.345
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Folies Bergère aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.