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Florence Hervé

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Florence Hervé auf der Leipziger Buchmesse 2010

Florence Hervé (* 17. April 1944 in Boulogne sur Seine) ist eine deutsch-französische Journalistin und Frauenrechtlerin.

Leben

Hervé wurde in dem Pariser Vorort Boulogne-Billancourt geboren und wuchs in Ville-d’Avray auf. Sie studierte nach dem Abitur 1961 Germanistik in Bonn, Heidelberg und Paris, wo sie 1976 mit dem Staatsexamen abschloss und als Germanistin promovierte.[1]

1963 erhielt sie am Dolmetscher-Institut Heidelberg das Übersetzerin-Diplom und 1972 in Paris das Diplom Mémoire de Maitrise. Seit 1969 ist sie freiberufliche Publizistin (Réforme, Deutsche Volkszeitung, Frankfurter Rundschau, Kölner Stadt-Anzeiger, junge Welt u. a.) und in frauenpolitischen Vereinen und Initiativen aktiv. Sie war Mitbegründerin der Demokratischen Fraueninitiative und ist Mitherausgeberin der Zeitschrift und des seit 1979 jährlich aufgelegten „Frauenkalenders“ (Wir Frauen). Seit 1975 engagiert sie sich in der europäischen und internationalen Frauenbewegung: Von 1994 bis 2002 in der Leitung der Internationalen Demokratischen Frauenföderation und von 1996 bis 2004 in der Fraueninitiative "Freiheit für Leyla Zana".[1]

Ihre Arbeitsschwerpunkte als Autorin und Herausgeberin sind die Auseinandersetzung mit Faschismus und Kolonialismus, die Geschichte des antifaschistischen Widerstands und die Lage der Frauen in den Ländern des Südens und des Nordens.[1]

2014 sollte ihr das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen werden. Sie lehnte die Annahme jedoch ab. In ihrer Begründung heißt es: Eine unzureichende Aufarbeitung der Nazivergangenheit, eine nicht konsequente Bekämpfung des offenen und latenten Neonazismus und Rassismus und eine unzureichende Anerkennung des antifaschistischen Widerstands – über den 20. Juli 1944 und die Weiße Rose hinaus – kennzeichnen leider weiterhin die Politik und das Geschichtsverständnis der Bundesrepublik. Würde ich die Auszeichnung annehmen, befände ich mich zudem in einer Reihe mit solchen früheren Preisträgern, die Nazis bzw. Nazitäter waren. Soweit mir bekannt ist, wurde bis auf eine Ausnahme keinem von ihnen nachträglich das Verdienstkreuz aberkannt. Das wäre im übrigen ein leicht machbares Unterfangen, das zudem der Geschichtsaufarbeitung diente. Außerdem verweist sie darauf, dass sie nicht den Eindruck erwecken wolle, ihren Frieden mit dem herrschenden System gemacht zu haben.[2]

Hervé lebt in Düsseldorf und im Département Finistère. Sie hat zwei Töchter.[3]

Auszeichnungen

Schriften

Als Autorin

Monographien

Aufsätze

  • Die „Oradour-Lüge“. Blick nach vorne; Versuch einer Zwischenbilanz. In: Augenblick. Berichte, Informationen und Dokumente der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf. Bd. 8/9, 1995, ISSN 1434-3606, S. 27–28.
  • Vor-Worte. In: Nikolaus Gatter (Hrsg.): Wenn die Geschichte um die Ecke geht (Almanach der Varnhagen-Gesellschaft. Band 1). Spitz, Berlin 2000, ISBN 3-8305-0025-4, S. 105–108.
  • Louise OttosFrauen-Zeitung“ in historischer und aktueller Sicht. Was ist an der „Frauen-Zeitung“ für uns von Interesse. In: Louise-Otto-Peters-Jahrbuch. Bd. 1, 2004, S. 85–94.
  • Seit bald 25 Jahren erscheint die Zeitschrift „Wir Frauen“. In: Wer schreibt, der bleibt. Die neue Frauenbewegung. Bd. 28, Heft 66/67, 2005, S. 221–227.
  • Vilipendée à l'ouest, encensée à l'st? Autour de la réception de Clara Zetkin à l'occasion de son 150e anniversaire. In: Allemagne d'aujourd'hui. 2007, ISSN 0002-5712, S. 148–152.

Als Herausgeberin

  • Brot & Rosen. Geschichte und Perspektive der demokratischen Frauenbewegung. Marxistische Blätter, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-88012-570-8.
  • Frauenbewegung und revolutionäre Arbeiterbewegung. Texte zur Frauenemanzipation in Deutschland uun in der BRD von 1848–1980. Marxistische Blätter, Frankfurt am Main 1981.
  • Frauenzimmer im Haus Europa. PapyRossa, Köln 1991 (= Neue kleine Bibliothek. Band 19), ISBN 3-89438-025-X.
  • Namibia. Frauen mischen sich ein. Orlanda Frauenverlag. Berlin 1993, ISBN 3-922166-85-7.
  • mit Marieluise Christadler: Bewegte Jahre. Frankreichs Frauen (Zebulon Spezial). Zebulon, Düsseldorf 1994, ISBN 3-928679-21-X.
  • Baskenland. Frauengeschichten, Frauengesichter. Illustriert von Mundo Cal. Dietz, Berlin 2000, ISBN 3-320-01985-6.
  • Geschichte der deutschen Frauenbewegung. 7. Auflage. PapyRossa, Köln 2001, ISBN 3-89438-084-5 (EA Köln 1982)
  • Simone de Beauvoir. Orange-Press, Freiburg i Br. 2003, ISBN 3-936086-09-5.
  • Am Meer. Erzählungen und Gedichte (Blue Notes. Band 18). Edition Ebersbach, Berlin 2004, ISBN 3-934703-71-2.
  • Sehnsucht nach den Bergen. Schriftstellerinnen im Gebirge. AvivA, Berlin 2008, ISBN 978-3-932338-33-5.
  • mit Hermann Unterhinninghofen: Adélaïde Hautval: Medizin gegen die Menschlichkeit. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02154-2.
    • Médicine et crimes contre l'humamnisme.
  • Durch den Sand. Schriftstellerinnen in der Wüste. AvivA, Berlin 2010, ISBN 978-3-932338-41-0.
  • Flora Tristan oder: Der Traum vom feministischen Sozialismus. Dietz, Berlin 2013, ISBN 978-3-320-02293-8.
  • mit Martin Graf (Fotograf): Oradour - Geschichte eines Massakers/Histoire d'un massacre, PapyRossa, Köln 2014.
  • mit Martin Graf (Fotograf): Natzweiler-Struthof. Ein deutsches KZ in Frankreich - Un camp nazi en France, Köln 2014.

Übersetzungen aus dem Französischen

Weblinks

 Commons: Florence Hervé – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 mm, Autoren wider den Zeitgeist: "Kein Frieden mit dieser Politik", in: junge Welt, 1. April 2016.
  2. junge Welt, 3. Juli 2014.
  3. Alle Angaben nach: Gerd Schumann: Freigelegte Spuren. Autorin, Forscherin, Erzählerin, Aktivistin: Florence Hervé zum 70. Geburtstag, in: junge Welt, 17. April 2014.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Florence Hervé aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.