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Feuerameisen

Aus Jewiki
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Feuerameisen
Einige Solenopsis sp. Arbeiterinnen

Einige Solenopsis sp. Arbeiterinnen

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Familie: Ameisen (Formicidae)
Unterfamilie: Knotenameisen (Myrmicinae)
Tribus: Solenopsidini
Gattung: Feuerameisen
Wissenschaftlicher Name
Solenopsis
Westwood, 1840
Schwärmende Geschlechtstiere

Die Feuerameisen (Solenopsis) oder Diebsameisen sind eine Gattung der Ameisen (Formicidae) und gehören zur Unterfamilie der Knotenameisen (Myrmicinae).

Merkmale

Die Arbeiterinnen der Feuerameisen sind gewöhnlich bräunlich bis rötlich. Die Gaster ist etwas dunkler und der Kopf kupferbraun bis rötlich. Sie sind mit etwa zwei bis sechs Millimetern Länge eher klein. Das Propodeum ist an der Hinterseite abgerundet und zeigt zwar kleinere Unebenheiten, trägt aber keine spitzen Dornen oder Auseckungen. Die Antennen bestehen aus zehn Segmenten. Die vordersten zwei Segmente sind zu einer deutlichen Keule ausgebildet. Am Vorderrand der Stirnplatte (Clypeus) befindet sich mittig ein einzelnes abstehendes Haar oder eine Borste.[1]

Diese Ameisen hinterlassen an ihren Bissstellen in der menschlichen Haut kleine Eiterpusteln und beim Einstich einen brennenden Schmerz. Das starke Gift der Feuerameisen kann allergische Reaktionen auslösen. Es besteht die Gefahr eines anaphylaktischen Schocks.[2]

Ähnliche Arten

Feuerameisen sind leicht mit Vertretern aus der Gattung Monomorium zu verwechseln, bei diesen fehlt allerdings die keulenförmige Verdickung der Antennen. Auch kleinere Arten aus der Gattung Carebara sehen ähnlich aus. Sie tragen aber an der Clypeuskante paarweise angeordnete Haare anstatt eines einzelnen mittig abstehenden Haares. Auch das Propodeum zeigt bei Carebara deutliche Auseckungen oder spitze Dornen.[1]

Verbreitung

Weltweit gibt es über 140 verschiedene Arten[3] und weitere Unterarten. Gut 80 Prozent davon leben in der Neotropis und der südlichen Nearktis. In Europa finden sich nur wenige Arten, die Taxonomie ist außerdem stark revisionsbedürftig. Nördlich der Alpen ist nur eine einzige Art bekannt, die Gelbe Diebsameise (Solenopsis fugax).[4] In den USA sind mehr Arten weit verbreitet, allerdings wurde in den 1930ern von Südamerika die Rote Feuerameise (Solenopsis invicta) eingeschleppt, die sich immer weiter in Nordamerika ausbreitet und die dort einheimischen Arten verdrängt,[5] ebenfalls hat sich die Rote Feuerameise in Australien verbreitet.[6]

Lebensweise

Viele Arten werden stark polygyn. Die Koloniegründung erfolgt selbstständig durch eine einzige Königin oder in Pleometrose durch wenige Königinnen. Neue Kolonien können innerhalb weniger Monate bereits aus mehreren tausend Individuen bestehen. Die Nester werden gewöhnlich unter Steinen oder im offenen Feld angelegt. Bei manchen Arten sind die Nester direkt mit fremden Ameisennestern verbunden. Diese Arten leben kleptoparasitär und nutzen die fremden Nahrungsvorräte oder stehlen die Brut. Feuerameisen mindestens der beiden Arten Solenopsis invicta und Solenopsis germinata sind dazu befähigt, Überschwemmungen zu überleben, indem sich die weiblichen Einzeltiere und Larven mit ihren Körpern zu einem Biwakfloß verketten.[7]

Biwakfloß der Roten Feuerameisen (Solenopsis invicta)

Systematik

Folgende Feuerameisenarten sind zur Zeit bekannt:

Synonyme

Folgende Namen sind Synonyme für die Gattung Solenopsis:[8]

  • Diagyne Santschi, 1923
  • Disolenopsis Kusnezov, 1953
  • Euophthalma Creighton, 1930
  • Granisolenopsis Kusnezov, 1957
  • Labauchena Santschi, 1930
  • Oedalecerus Creighton, 1930
  • Paranamyrma Kusnezov, 1954
  • Synsolenopsis Forel, 1918

Quellen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Genus Solenopsis. Australian Ants Online, archiviert vom Original am 6. Dezember 2008; abgerufen am 20. Juli 2013.
  2. Vidal Haddad Junior, João Luiz Costa Cardoso, Roberto Henrique Pinto Moraes: Description of an injury in a human caused by a false tocandira (Dinoponera gigantea, Perty, 1833) with a revision on folkloric, pharmacological and clinical aspects of the giant ants of the genera Paraponera and Dinoponera (sub-family Ponerinae). Abgerufen am 23. Juni 2008.
  3. Solenopsis Taxon Count. (Nicht mehr online verfügbar.) Hymenoptera Name Server, ehemals im Original; abgerufen am 25. Juni 2008. (Link nicht mehr abrufbar)
  4. Bernhard Seifert: Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas. lutra Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Görlitz/Tauer 2007, ISBN 978-3-936412-03-1
  5. Solenopsis invicta. (Nicht mehr online verfügbar.) US Department of Agriculture, archiviert vom Original am 20. November 2010; abgerufen am 3. Juni 2008. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aphis.usda.gov
  6. Michael T. Henshaw, Nicole Kunzmann, Cas Vanderwoude, Matthias Sanetra, Ross H Crozier: Population genetics and history of the introduced fire ant, Solenopsis invicta Buren (Hymenoptera: Formicidae), in Australia. In: Australian Journal of Entomology 44, Nr. 1, 2005, S. 37–44, doi:10.1111/j.1440-6055.2005.00421.x.
  7. C. Anderson, G. Theraulaz, J.-L. Deneubourg: Self-assemblages in insect societies. In: Insectes Sociaux, Band 49, Nr. 2, Mai 2002, S. 99–110.
  8. Hölldobler and Wilson: The Ants. Springer (1990) ISBN 3-540-52092-9

Literatur

Weblinks

 Commons: Feuerameisen – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
  • AntWeb Bilder verschiedener Solenopsis Arten
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Feuerameisen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.