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Fettverdauung

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Die Fettverdauung ist die Verdauung von Fetten und fettähnlichen Substanzen im Körper. Die im Zusammenhang mit der Energiebereitstellung relevanten Fette sind dabei die sogen. Triglyceride, bestehend aus je einem Molekül Glycerin und - daher ihr Name - drei identischen oder verschiedenen Molekülen Fettsäure.

Durch die Nahrung nehmen wir insgesamt folgende Lipide auf:

  • Triglyceride (d.h. Fette, pflanzliche Öle etc.)
  • Fettsäuren unterschiedlicher Größe und Sättigung
  • Cholesterin (in Eiern, Fleisch etc.)

Fettverdauung beim Menschen

Absorption

Im Magen werden die Fette aus der Nahrung durch die Magenperistaltik im Chymus emulgiert. Gleichzeitig werden durch die Magenlipase die Fette schon zu 15 % zerlegt.[1]

Im Darm wird durch die peristaltischen Bewegungen des Darmes eine weitere Emulgierung der Fette ermöglicht. Durch den Gallensaft (der in der Leber gebildet und in der Gallenblase gespeichert wird) bilden sich kleinste Fetttröpfchen (siehe auch: Emulgator). Durch diese Konfiguration können die Lipasen optimal arbeiten, außerdem wird so die Oberfläche, an der die Lipase angreift, beträchtlich vergrößert. Die Pankreaslipase arbeitet in Anwesenheit von Colipase (aus Pro-Colipase durch Einwirkung von Trypsinen entstanden) und Calciumionen. Dabei werden vom Triacylglycerid schrittweise ein bis zwei Fettsäuremoleküle getrennt, so dass schließlich zwei freie Fettsäuremoleküle und ein 2-Monoacylglycerid entstehen. Die zweite wichtige im Dünndarm arbeitende Lipase ist die Gallensalz-aktivierte Lipase, die auch Triglyceride, vor allem aber Cholesterinester spaltet.

Aus den Fettsäuremolekülen und den 2-Monoacylglyceriden entstehen im Darmlumen Mizellen, die sich an die Bürstensaummembran anlagern, von wo aus ihr Inhalt entweder passiv oder bei freien Fettsäuren auch Carrier-vermittelt durch die Phospholipidmembran in die Enterozyten aufgenommen wird. Fettlösliche Vitamine wie Vitamin A, D, E und K können dabei nur auf diese Weise, also zusammen mit Fetten absorbiert werden.

Transport

Hauptartikel: Lipoproteine

In den Darmzellen findet anschließend eine Reveresterung statt, d. h. die freien Fettsäuren werden wieder mit den Monoglyceriden zu Triglyceriden verestert. Hydrophobe Stoffe aber können im Blut als einem wässrigen Medium nicht ohne weiteres weitertransportiert werden. Aus den entstandenen Triglyceriden, Cholesterin, Cholesterinestern, Phospholipiden, Apolipoprotein und fettlöslichen Vitaminen werden daher zunächst einmal naszierende Chylomikronen gebildet, die anschließend in Vesikel des Golgi-Apparates aufgenommen und durch Exozytose in das lymphatische System ausgeschieden werden. Etwa 80 % der Chylomikronen gelangen so über das lymphatische System[2] ins Blut, von wo aus die Triglyceride schließlich zu folgenden Bestimmungsorten gelangen:

  • Leber zur Speicherung, Verarbeitung und Oxidation.
  • Myozyten (Muskelfasern) u. a. Organe, wo die Fette zur Energiegewinnung oxidiert werden. Die Muskulatur ist außerdem in der Lage, eine gewisse Menge an Triglyceriden zu speichern.
  • Fettzellen zur Speicherung.

Einzelnachweise

  1. Georg Löffler, Petro E. Petrides, Peter C. Heinrich (Hrsg.): Biochemie und Pathobiochemie. 8., völlig neu bearbeitete Auflage. Springer Medizin, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-540-32680-9, S. 1057.
  2. Heinrich Kasper: Ernährungsmedizin und Diätetik. 10., neubearbeitete Auflage. Elsevier, Urban & Fischer, München u. a. 2004, ISBN 3-437-42011-9, S. 14–16
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Fettverdauung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.