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Ferdinand David

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Dieser Artikel erläutert den Komponisten Ferdinand David, für den Hagener SPD-Stadtratsabgeordneten siehe Ferdinand David (Abgeordneter)
Ferdinand David

Ferdinand Ernst Victor Carl David (geb. 20. Januar 1810 in Hamburg; gest. 19. Juli 1873 bei Klosters, Schweiz) war ein deutscher Violinvirtuose und Komponist.

Leben

David wurde 1810 als Sohn eines Kaufmanns in Hamburg geboren. Er war von 1823 bis 1824 Schüler von Louis Spohr und Moritz Hauptmann in Kassel. 1826 wurde er Violinist am Königsstädtischen Theater in Berlin. Dort lernte er den Cellisten Johann Benjamin Groß kennen. Seit 1829 war er erster Violinist der privaten Quartettkapelle des livländischen Landmarschalls und Garderittmeisters Carl Gotthard von Liphardt, Vater des Kunstmäzens Baron Karl Eduard von Liphart in Dorpat und unternahm Konzertreisen nach Riga, Sankt Petersburg und Moskau. Als sich dieses 1836 auflöste, holte Felix Mendelssohn Bartholdy ihn als Konzertmeister an das Gewandhausorchester Leipzig und als Primarius in das Gewandhausquartett. Ab 1843 war er auch Violinlehrer am Leipziger Konservatorium. Zu seinen Schülern zählten Alexander Ritter, August Wilhelmj, Richard Sahla, der junge Max Brode und für kurze Zeit auch Joseph Joachim. David war eng befreundet mit Felix Mendelssohn Bartholdy, dessen Familie ihn in Berlin aufgenommen hatte. Mendelssohns berühmtes Violinkonzert e-Moll op. 64 ist David gewidmet.

1828 konvertierte David vom jüdischen zum evangelischen Glauben. Er wurde Freimaurer und 1836 als 26-jähriger Konzertmeister in die Leipziger Freimaurerloge Minerva zu den drei Palmen aufgenommen.

Nach 37 Dienstjahren im Gewandhausorchester starb Ferdinand David auf einer Erholungsreise am Silvrettagletscher in der Schweiz.

Familie

Ferdinand David, 1868.

1836 heiratete er Sophie von Liphart (1807–1893), die Tochter seines ehemaligen Dienstherren, des livländischen Landmarschalls und Guarderittmeisters Carl Gotthard von Liphardt und Schwester von Karl Eduard von Liphart in Dorpat. Aus der Ehe gingen vier Töchter und zwei Söhne hervor, u.a.:

  • Isabella ∞ Julius von Eckardt (1836–1908), Diplomat, Mitarbeiter Bismarcks
  • Paul (1840–1932), Geiger, Dirigent, Musikdirektor in Uppingham (England)
  • Helene Henriette (1842–1894) ∞ Reinhold Karl von Liphart (1839–1870) - ihr Cousin
  • Ottilie Sophie Charlotte ∞ von Stahl
  • Anna Maria Juliane (1852–1938) ∞ Prof. Dr. phil. Hugo Carl Traut

Seine Schwester Marie-Louise David verh. Dulcken war eine gleichfalls berühmte Pianistin. Auch die jüngste Schwester Therese verh. Meyer trat öffentlich als Pianistin auf. [1]

Werke

Neben fünf Violinkonzerten und mehreren Konzertstücken für Blasinstrumente, komponierte David auch ein bekanntes „Pflichtstück“, welches aus der heutigen Konzertliteratur für Posaune nicht mehr wegzudenken ist – sein Posaunenkonzert in Es-Dur (op. 4). Es ist ein Auftragswerk, eine musikalische Danksagung an einen seiner Kollegen Karl Traugott Queisser, der mit ihm in seinem Streichquartett musizierte. Dieser war nicht nur ein begabter Bratschist; auch als Posaunist war er überregional bekannt. Er entstammte einer „Bläserdynastie“ welche viele Solostellen in Leipzig, aber auch an der Dresdner Hofkapelle – heute als Sächsische Staatskapelle Dresden bekannt - ausfüllte. Die Uraufführung des Posaunenkonzertes fand im Leipziger Gewandhaus statt. Des Weiteren komponierte Ferdinand David zwei Sinfonien, eine Oper (Hans Wacht, 1852), Kammermusik und eine Anzahl von Liedern. Stilistisch gehört er zu den Komponisten der Romantik. Besondere Bedeutung erlangten seine Bearbeitungen von Violinwerken beispielsweise jenen von Francesco Maria Veracini, Pietro Locatelli und Johann Gottlieb Goldberg. Auch die gesamten Beethoven Klavier Trios gab er bei C. F. Peters heraus. 1843 bearbeitete David Johann Sebastian Bachs Sonaten und Partiten für Solovioline.

Seine Violinkonzerte 4 + 5 wurden 2009 erstmals auf Tonträger aufgenommen: das britische Plattenlabel Hyperion Records veröffentlichte eine Einspielung.[2]

Opusverzeichnis

  • op. 3 Concertino pour violon
  • op. 4 Concertino für Posaune und Orchester (Posaunenkonzert)
  • op. 5 Introduction et Variations
  • op. 6 Introduction et Variations sur un thème russe E-Dur
  • op. 7 Introduction, Adagio et Rondeau (Orchesterwerk)
  • op. 8 Introduction et Variations
  • op. 9 6 Caprices
  • op. 10 Concerto pour violon No. 1
  • op. 11 Introduction et Variations sur un thème de Mozart A-Dur
  • op. 12 Concertino für Fagott und Orchester (1838)
  • op. 13 Introduction et Variations
  • op. 14 Concerto pour violon No. 2
  • op. 15 Introduction et Variations
  • op. 16 Andante und Scherzo Capriccioso (Orchesterwerk)
  • op. 17 Concerto pour violon No. 3
  • op. 18 Konzert-Variationen
  • op. 19 Introduction et Variations brilliantes
  • op. 20 6 Caprices
  • op. 21 Introduction et Variation
  • op. 22 Concert-Polonaise
  • op. 23 Concerto pour violon No. 4
  • op. 24 Zwölf Salonstücke (Duo)
  • op. 25 Salon-Duett über ein Lied von E. Haase (Duo)
  • op. 26 Sechs Lieder (Buch I) (Lied)
  • op. 27 Sechs Lieder (Buch II) (Lied)
  • op. 28 Fünf Salonstücke (Duo)
  • op. 30 Bunte Reihe (Duo)
  • op. 32 Streichquartett
  • op. 34 Sieben Stücke für Cello (Duo)
  • op. 35 Concerto pour violon No. 5 [Violinkonzert Nr. 5]
  • op. 36 Kammerstücke (Duo)
  • op. 37 Vier Märsche
  • op. 38 Streichsextett
  • op. 39 Etüden Dur und Moll (Nr. 6 „Am Springquell“)
  • op. 40 Trois Impromptu en forme de valse
  • op. 41 Nachklänge (Duo)
  • op. 42 Festmarsch
  • op. 43 Suite
  • op. 44 24 Etüden für Anfänger
  • op. 45 18 Etüden
  • op. 46 Aus der Ferienzeit 1 (Duo)
  • op. 47 Aus der Ferienzeit 2 (Duo)
  • op. 48 Aus der Ferienzeit 3 (Duo)
  • op. 49 Aus der Ferienzeit 4 (Duo)
  • op. 50 Aus der Ferienzeit 5 (Duo)

Ohne Opuszahl

  • Canon für 3 Violinen (1852)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ferdinand David aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.