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Felsberg (Hessen)

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Felsberg
Felsberg (Hessen)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Felsberg hervorgehoben
51.1333333333339.4166666666667162
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Schwalm-Eder-Kreis
Höhe: 162 m ü. NN
Fläche: 83,27 km²
Einwohner:

10.743 (31. Dez. 2011)[1]

Bevölkerungsdichte: 129 Einwohner je km²
Postleitzahl: 34587
Vorwahlen: 05662, 05665 (Wolfershausen), 05683 (Lohre)
Kfz-Kennzeichen: HR
Gemeindeschlüssel: 06 6 34 003
Stadtgliederung: 16 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Vernouillet-Allee 1
34587 Felsberg
Webpräsenz: www.felsberg.de
Bürgermeister: Volker Steinmetz (parteilos)
Lage der Stadt Felsberg im Schwalm-Eder-Kreis
Karte

Felsberg ist eine Stadt im Schwalm-Eder-Kreis in Hessen, gut 20 Kilometer südlich von Kassel.

Geografie

Die Landschaft um Felsberg ist durch Hügel und kleine Teiche sowie Überbleibsel des Kiesabbaus geprägt.

Als Teil der westhessischen Senke liegt sie in einem während des Tertiärs entstandenen Senkungsgebiet. Der Wechsel zwischen teils basaltischen Hügeln und ebenen Flusstälern ist prägend. Während die Täler von fluvialen Sedimenten bedeckt sind, befindet sich in den höhergelegenen Gebieten fruchtbare Lößbedeckung. Das Stadtgebiet Felsbergs wird von der Eder durchflossen. Oberhalb des Ortsteils Gensungen liegt der Heiligenberg mit der Ruine Burg Heiligenberg und der Ruine der ehemaligen Kartause Eppenberg.

Beim Ortsteil Böddiger liegt der Böddiger Berg, die nördlichste offiziell anerkannte Weinlage in Hessen und der nördlichste wirtschaftlich betriebene Weinberg der alten Bundesländer Deutschlands. Die Lage an der Eder ist einer der ersten ökologischen Weinberge in Deutschland. Der Böddiger Berg gehört zur Weinbauregion Rheingau.

Nachbargemeinden

Felsberg grenzt im Norden an die Gemeinden Edermünde, Guxhagen und Körle, im Osten an die Stadt Melsungen, im Süden an die Gemeinde Malsfeld und die Stadt Homberg (Efze), sowie im Westen an die Gemeinde Wabern und die Städte Fritzlar und Gudensberg (alle im Schwalm-Eder-Kreis).

Stadtgliederung

Zur Stadt Felsberg gehören 16 Stadtteile:

Panorama von Felsberg

Geschichte

Felsberg; rechts der Heiligenberg (Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian dem Jüngeren 1655)
Die Felsburg mit dem „Butterfassturm“
Gensungen und Felsberg (links die Felsburg in Felsberg, rechts die Obernburg von Gudensberg)

Die Eiszeitliche Besiedelung der Region von Felsberg ist durch den 12.000 Jahre alten Fund des so genannten Menschschädels von Rhünda belegbar.

Im 1. Jahrhundert war die Gegend Siedlungsgebiet des germanischen Stammes der Chatten. Die einzige Erwähnung des Gebietes aus dieser Zeit ist ein Bericht über einen Feldzug des Germanicus, der 15 n. Chr. Mattium, den Hauptort der Chatten, zerstörte. Spätestens ab dem 8. Jahrhundert war das Gebiet der Chatten Teil des Fränkischen Reiches. Zu dieser Zeit wirkte der christliche Missionar Bonifatius in der Gegend, der 723 bei Fritzlar, etwa 15 Kilometer westlich von Felsberg, die Donareiche fällte und damit die Christianisierung der norddeutschen Stämme einleitete.

Auf dem Gebiet der Stadt liegen die Ruinen dreier Burgen, der Felsburg, der Altenburg im Stadtteil Altenburg, und der Burg Heiligenberg oberhalb des Stadtteils Gensungen am gegenüberliegeneden Ufer der Eder. Felsberg wird daher seit 1974 manchmal auch als "Drei-Burgen-Stadt" bezeichnet, da sowohl Altenburg und Gensungen seit 1974 zur Stadt gehören. Die Burgen wurden wegen ihrer strategisch wichtigen Lage im Mittelalter, zwischen dem Erzbistum Mainz und der Landgrafschaft Thüringen bzw. Hessen, errichtet. Die Burg Heiligenberg gehörte dabei zu Mainz, während die Felsburg und die Altenburg zu Hessen gehörten. Sowohl die Felsburg als auch die zwei Kilometer entfernte Altenburg sind durch ihre markanten Türme (im Volksmund Butterfass genannt) gekennzeichnet. Die Salzstraße führte von der Werra, wo die Salzgewinnung stattfand, über Felsberg ins Rheinland.

Im Jahre 1090 wird Felsberg unter dem Namen Velisberc in einer Mainzer Urkunde erwähnt, ebenso 1209 in einem Güterverzeichnis des Fritzlarer Petrusstifts. Die erste urkundliche Erwähnung Felsbergs als Stadt war 1286. Der historische Stadtkern war seit dem 13. Jahrhundert von einer Stadtmauer von 830 Meter Länge umgeben, die heute noch teilweise erhalten ist. Von 1455 bis 1488 wirkte der Alchimist Klaus von Urbach auf der Felsburg, um dort auf Geheiß des Landgrafen Gold herzustellen. Um 1510 war Euricius Cordus Rentschreiber in Felsberg.

Während der Zeit des napoleonischen Königreichs Westphalen (1807–1813) war Felsberg Verwaltungssitz des Kantons Felsberg.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Felsberg durch Bombardierung und durch die Zerstörung der Edertalsperre schwer beschädigt.

Eingemeindungen

Um die Verwaltung zu professionalisieren, bessere Koordinierungs- und Abstimmungsmöglichkeiten für größere Planungsräume und die Verwirklichung des Gleichheitsgrundsatzes zu schaffen, wurde die hessische Verwaltungs- und Gebietsreform durchgeführt. Die erste Phase in den Jahren 1971 und 1972 war der freiwillige Zusammenschluss der Gemeinden. Dies wurde auch durch finanzielle Vergünstigungen von Seiten des Landes gefördert.

Am 1. Januar 1974 wurden die letzten fünf Gemeinden eingegliedert, unter ihnen Brunslar und Gensungen.[2]

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Altenbrunslar 1. Februar 1971 Zusammenschluss mit Neuenbrunslar zu Brunslar
Altenburg 31. Dezember 1971
Beuern 31. Dezember 1971 Eingemeindung nach Gensungen
Böddiger 1. Februar 1971
Brunslar 1. Januar 1974
Gensungen 1. Januar 1974
Helmshausen 1. Januar 1974
Hesserode 1. Februar 1971 Eingemeindung nach Gensungen
Heßlar 1. Februar 1971 Eingemeindung nach Gensungen
Hilgershausen 1. Januar 1974
Lohre 1. Februar 1971
Melgershausen 1. April 1972 Eingemeindung nach Gensungen
Neuenbrunslar 1. Februar 1971 Zusammenschluss mit Altenbrunslar zu Brunslar
Niedervorschütz 31. Dezember 1971
Rhünda 1. Januar 1974
Wolfershausen 31. Dezember 1971 Eingemeindung nach Brunslar

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Stadtverordnetenwahl in Felsberg 2011
 %
60
50
40
30
20
10
0
50,3 %
21,6 %
14,5 %
4,9 %
4,4 %
4,4 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2006
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
-3,6 %p
-2,2 %p
+8,1 %p
-0,8 %p
-0,6 %p
-0,8 %p
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 50,3 19 53,9 20
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 21,6 8 23,8 9
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 14,5 5 6,4 2
FDP Freie Demokratische Partei 4,9 2 5,7 2
FWG Freie Wählergemeinschaft 4,4 2 5,0 2
DFB Die Freien Bürger 4,4 1 5,2 2
Gesamt 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 58,0 58,9

Bürgermeister

Seit dem 1. April 2008 ist Bürgermeister Volker Steinmetz (parteilos) im Amt, der am 11. November 2007 in einer Stichwahl mit einem Stimmanteil von 67,6 % gewählt wurde.[3] Am 31. März 2008 endete die Amtszeit des langjährigen Bürgermeisters Klaus Stiegel (SPD), der 24 Jahre lang amtierte.

Wappen

Das Stadtwappen ist seit 1570 bekannt, als es am Schloss Rotenburg gezeigt wurde. Es wurde 1633 im Hessischen Wappenbuch von Wilhelm Wessel veröffentlicht.

Städtepartnerschaften

Es existieren Städtepartnerschaften mit Vernouillet (Frankreich) und Cheddar (England), sowie Freundschaftsverträge mit Felsberg (Saar), Felsberg (Schweiz) und Dingelstädt (Thüringen).

Infrastruktur

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Kunstwanderweg

  • Das Projekt Ars Natura wurde 2001 östlich von Felsberg gestartet und wird abschnittsweise zu einem geplant 700 km langen Kunstwanderweg ausgebaut.

Bauwerke

  • Altstadt: Die kleine Fachwerkaltstadt liegt unterhalb der Ruine der Felsburg.
  • Evangelische Stadtkirche: Die Kirche mit dem niedrigen Langhaus und dem höheren Chor wurde Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut, ihr Westturm Mitte des 14. Jahrhunderts. 1640 erhielten Teile des Langhauses eine Flachdecke.
  • Felsburg: Die Burgruine thront auf einem schroffen Basaltfelsen über der Altstadt. Erhalten sind die Ringmauer mit Burgkapelle sowie der Bergfried. Der 1388 errichtete Turm wird im Volksmund auch als „Butterfass“ bezeichnet; er kann über steile Holzstiegen „erklettert“ werden.
  • Burg Heiligenburg auf dem Heiligenberg im Stadtteil Gensungen (Ruine mit Aussichtsturm).
  • Altenburg: Burgruine im Stadtteil Altenburg.

Sport

  • Fußballverein FSC Gensungen/Felsberg Gruppenliga Kassel 1, in der Saison 2007/2008 3. Platz

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Diese Übersicht enthält sowohl bedeutende, in Felsberg geborene Persönlichkeiten als auch Personen die in Felsberg wirkten, jedoch nicht hier geboren sind. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Literatur

  • Bettina Toson: Mittelalterliche Hospitäler in Hessen zwischen Schwalm, Eder und Fulda. Hessische Historische Kommission Darmstadt und Historische Kommission für Hessen, Darmstadt und Marburg, 2012, ISBN: 978-3-88443-319-5

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt – Gemeinden in Deutschland nach Bevölkerung am 31.12.2011 auf Grundlage des Zensus 2011 und früherer Zählungen (XLS-Datei; 2,0 MB) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu)
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 404 und 405.
  3. Stichwahl des Bürgermeisters der Stadt Felsberg am 11. November 2007. In: www.felsberg.de. Abgerufen am 13. November 2007.

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