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Felka Platek

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Felka Platek (geb. 3. Januar 1899 in Warschau; gest. 2. August 1944 in Auschwitz-Birkenau) war eine polnisch-jüdische Malerin.

Sie wurde am 3. Januar 1899 als Tochter von Leon Platek und Salome Platek, geb. Strumfeld, in Warschau geboren. Sie starb zusammen mit ihrem Ehemann, dem aus Osnabrück stammenden Maler Felix Nussbaum, im August 1944 im Konzentrationslager in Auschwitz.

Ausbildung

In den 1920er Jahren kam Felka Platek aus Polen nach Berlin, um Malerin zu werden. Sie studierte an den privaten Malerateliers für Malerei und Plastik, der so genannten Lewin-Funcke-Schule, bei Ludwig Meidner. Dieser hatte dort von 1924 bis 1925 einen Lehrauftrag. An der Lewin-Funcke-Schule begegnete sie 1924 ihrem langjährigen Lebensgefährten und späteren Ehemann Felix Nussbaum.

Exil

1932 begleitete sie Felix Nussbaum, der ein Stipendium der Villa Massimo erhalten hatte, nach Rom. Aus dieser Zeit sind Landschaften und Ausblicke aufs Meer erhalten. Als Nussbaum Rom verließ, folgte sie ihm nach Frankreich und Belgien. In Oostende malte sie Dinge des Alltags. Daneben versuchte sie, den Lebensunterhalt durch Bemalen von Tassen, Tellern und Vasen zu verdienen.

1937 heirateten Felka Platek und Felix Nussbaum in Brüssel. Nussbaum hatte seine Ablehnung der Ehe schon 1930 in den "Illustrationen eines Hochzeitsgedichts" verdeutlicht, als er darauf Amor mit verschränkten Armen darstellte. Die Hochzeit fand gleichwohl statt, weil Felka Platek aufenthaltsrechtliche Schwierigkeiten mit den belgischen Behörden hatte.

Deportation und Tod

Am 21. Juli 1944 wurden Felka Platek und Felix Nussbaum in ihrem Versteck in der Rue Archimède 2 in Brüssel aufgespürt und verhaftet. Man brachte sie ins Sammellager Mechelen. Von dort wurden sie nach Auschwitz-Birkenau gebracht, wo sie am 2. August 1944 ermordet wurden.

Werke

Das Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück besitzt mit zwei Ölgemälden und 28 Gouachen die größte Sammlung ihrer Arbeiten. Ein großer Teil ihrer Werke war 1932 bei einem Feuer im Atelier Nussbaums in der Xantener Straße in Berlin zerstört worden.

Zu ihren bekanntesten Arbeiten gehören

  • Selbstporträts
  • Bildnis einer jungen Frau (1927)
  • Stilleben mit Schnecken und Makrelen (um 1935)
  • Porträt Frau Etienne (1940)
  • Bildnis des Nicolaas Cornelis Hogenes im Alter von zwei Jahren (1942)

Frau und Künstlerin in ihrer Zeit

Die Malerin Felka Platek steht beispielhaft für die Frauengeneration, die die geistige Freiheit der Weimarer Republik für eine selbstständige Lebensplanung und künstlerisches Schaffen nutzte. Ihr blieben nur wenige Jahre, bis der Nationalsozialismus ihre Perspektiven zerstörte, ihr die Wahlheimat nahm und sie schließlich ermorden ließ. Als Künstlerin ist sie der "Verschollenen Generation" zuzuordnen.

Lange Zeit stand ihre Arbeit im Schatten ihres Weggefährten und Ehemannes Felix Nussbaum. Die Forschung über sie steht noch am Anfang.

Seit 2012 ist im Neubaugebiet "Nördlich Brinkhofweg" des Osnabrücker Stadtteils Kalkhügel eine Straße nach ihr benannt.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Felka Platek aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.