Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Feierabend

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Feierabend (Begriffsklärung) aufgeführt.

Feierabend bezeichnete im Deutschen ursprünglich den Vorabend eines Feiertages, eines Festtages. Daraus leitete sich die Umdeutung für die Muße-, Freizeit und Ruhezeit am Abend ab.

Etymologie

Aus dem lateinischen Wort „fēria“ für einen Wochentag bzw. kirchlichen Feiertag entwickelte sich das althochdeutsche „fîra“ mit der Bedeutung Fest oder Ruhe (im christlichen Sprachgebrauch vor allem ein Tag, der mit einer gottesdienstlichen Handlung begangen wurde). Hieraus wurde mittelhochdeutsch „vîre“ für einen festlich begangenen Tag oder die Arbeitsruhe (woraus sich der neuhochdeutsche Begriff „Feier“ entwickelte), wobei seit dem 12. Jahrhundert „vîr-âbent“ den Vorabend eines Feiertages bezeichnete. Dieser Begriff wird später frühneuhochdeutsch (nach dem 16. Jahrhundert) unter dem Einfluss der Sprache der Handwerker umgedeutet zu „(Beginn der) Ruhezeit am Abend“.[1]

Historisches

Bereits im Römischen Reich gab es Feiertags-Ausrufer, sogenannte Calatoren. Wenn beispielsweise ein Opfer bevorstand, wurde den im Freien Arbeitenden der Feierabend angesagt. Bevor es in allen Häusern Uhren, gar Taschenuhren für Einzelne gab, begann dieser tägliche Feierabend lange Zeit mit dem in katholischen Gegenden noch heute verbreiteten Angelus- oder Feierabendläuten um 18 Uhr, das alle zum gemeinsamen Abendgebet aufruft.

Vom 17. bis ins 19. Jahrhundert sind außer dem gemeinsamen Gebet zahlreiche Feierabendbräuche („Feierabendgeschichten“) und -lieder wie „Nun sich der Tag geendet hat“ (um 1670) oder „’s ist Feierabend, die Arbeit ist vollbracht“ überliefert. In der DDR wurden Altersheime „Feierabendheime“ genannt.

Redewendungen

  • Jetzt machen wir Feierabend. (Synonym für „genug gearbeitet!“)
  • Jetzt ist (aber) Feierabend! (Kurzform: Feierabend!) für ein ärgerliches „Damit ist jetzt Schluss! Mir reicht’s!“
  • Jetzt hat er seinen verdienten Feierabend. (ein langjähriger Arbeitnehmer geht in Rente oder Pension)
  • auch: Feierabend machen für "sterben".

Feierabend in der Kunst

  • Als Motiv in der Musik - mehrfach im Volks- und Kunstlied (siehe oben), bei Schubert oder Haydn zum Beispiel der Kanon „Feierabend“ (Horch, es klingt der Glocke Ton ...).

Siehe auch

Literatur

  • Witold Rybczynski: Am Freitag fängt das Leben an – eine kleine Geschichte der Freizeit – in: Rororo 1290/Sachbuch 9389 (Original 1991), Hamburg 1993
  • Gottfried Korff: Kapitel Feierabend, in: Deutsche Erinnerungsorte, hg. Von Etienne François und Hagen Schulze, München, Beck, 3. Band, 3. Aufl. 2001, S. 169 - 186

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. Etymologie und Wortbedeutung nach Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 24. Auflage, 2002
  2. Das Lorscher Rathaus und die Wandmalereien im Nibelungensaal auf lorsch.de
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Feierabend aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.