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Fang Fang

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Dieser Artikel beschreibt die chinesische Schriftstellerin. Zur chinesischen Ichthyologin (1962–2010) siehe Fang Fang Kullander

Fāng Fāng, 方方, (* 1955 in Nanjing) ist eine chinesische Schriftstellerin.

Biographie

Im Alter von zwei Jahren zog Fang Fang mit ihrer Familie nach Wuhan, wo sie bis heute lebt. Nach dem Abitur 1974 arbeitete sie vier Jahre lang als Verladearbeiterin. Ihr literarisches Schaffen hat im Jahre 1975 seinen Ursprung. Als 1978 zwei Jahre nach Ende der Kulturrevolution auch die Hochschulen ihre Tore wieder öffneten, trat sie in die Wuhan-Universität ein, wo sie bis 1982 chinesische Literatur studierte. Nach dem Abschluss ihres Studiums wurde sie der Abteilung für Fernsehserien der Fernsehstation der Provinz Hubei als Redakteurin zugeteilt. Sie schrieb aber nicht nur Drehbücher für TV-Serien, sondern veröffentlichte auch noch im selben Jahr ihren ersten Roman Auf dem großen Transportwagen (大篷车上 Dà féng chē shàng). Mit der 1987 erschienenen Erzählung Aussicht (风景 Fēngjǐng) gelang ihr der Durchbruch: 1989 erhielt sie dafür den "Nationalen Preis für herausragende Romane" (全国中篇小说优秀作品奖 Quánguó zhōngbiān xiǎoshuō yōuxiù zuòpǐn jiǎng). Diese Erzählung gilt als eines der ersten Werke der damals in China neu aufkommenden Gattung des Neorealismus (新写实主义 xīn xiěshí zhǔyì).

1988 heiratete Fang Fang und brachte ein Jahr später eine Tochter zur Welt. Nach elf Jahren Ehe ließ sie sich 1999 wieder scheiden. Zu Beginn des neuen Jahrtausends war sie auch einige Zeit lang als Chefredakteurin des Magazins Persönlichkeiten von heute (今日名流杂志 Jīn rì míngliú zázhì) tätig.

Das Wuhan-Tagebuch

2020 erscheint zunächst in den sozialen Netzwerken ihr „Wuhan Diary“, ein Tagebuch über die Ereignisse während der Quarantäne in der am härtesten von der COVID-19-Pandemie betroffenen Millionenmetropole Wuhan in der chinesischen Provinz Hubei. Die Posts auf ihrem Blog wurden zwar meist innerhalb von etwa einer Stunde durch die Zensur entfernt, aber trotzdem millionenfach in China und im Ausland geteilt, da sie schon vor Beginn der Tagebucheinträge 3,5 Millionen Follower hatte.[1] Während neben den Posts auch unterstützende Kommentare gelöscht wurden, blieben Beleidigungen Fang Fangs erhalten. Als die beiden Verlage Harper und Collins und Hoffmann und Campe die Veröffentlichung des Tagebuchs in englischer bzw. deutscher Buchform ankündigten, wendet sich die Stimmung gegen sie und sie wird als "Verräterin" und "Marionette des Westens" bezeichnet. Die Tatsache, dass zunächst auch 10 chinesische Verlage Angebote zur Herausgabe des Tagebuchs in Buchform gemacht hatten, diese aber angesichts der Stimmung gegen die Autorin nicht aufrecht erhielten, zeugt von dem immensen innenpolitischen und gesellschaftlichen Druck, den die Kommunistische Partei aufzubauen vermag.[2][3]

  • Fang Fang: Wuhan Diary: Tagebuch aus einer gesperrten Stadt. (Deutsche Ausgabe) Michael Kahn-Ackermann (Übersetzer), Hoffmann und Campe, HH, 2020. 352 Seiten. ISBN 978-3-455-01039-8. Auch als eBook.

Romane

(Da bislang keine deutschsprachigen Übersetzungen erschienen sind, empfiehlt sich ein Blick nach Frankreich, wo bereits drei Werke aus der Feder Fang Fangs erhältlich sind:)

  • Une vue splendide, (trad. par Dany Filion), Philippe Picquier, 1995 (Picquier poche). (风景 Fēngjǐng; Aussicht)
  • Soleil du crépuscule, (trad. par Geneviève Imbot-Bichet et Yu Hua), Stock, 1999. (落日 Luòrì; Untergehende Sonne)
  • Début fatal, (trad. par Geneviève Imbot-Bichet), Stock, 2001. (我的开始就是我的结束 Wǒde kāishǐ jiù shì wǒde jié shù; Mein Anfang ist auch mein Ende)

Einzelnachweise

  1. Fang Fang: The ‘Conscience of Wuhan’ Amid Coronavirus Quarantine. Abgerufen am 29. April 2020 (en-US).
  2. Fabian Kretschmer: Die Chronistin von Wuhan. In: Die Tageszeitung: taz. 2020-04-27 ISSN 0931-9085, S. 15 (https://taz.de/!5680881/).
  3. Friederike Böge: Die sechzig Tage von Wuhan. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 18. April 2020, abgerufen am 21. April 2020.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Fang Fang aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.