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Falafel

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Eine Beschreibung des Films von Michel Kammouns findet sich unter Falafel (Film)
Falafel

Falafel (arabisch فلافل, Falāfel) sind frittierte Bällchen aus pürierten Bohnen oder Kichererbsen, Kräutern und Gewürzen, die vor allem als Imbiss beliebt sind.

Verbreitung

Ort und Zeit der Entstehung des Gerichts sind nicht bekannt, es dürfte aber sehr alt sein. Allgemein wird von Historikern angenommen, dass es in Ägypten entstanden ist, wo es auch Ta’amia genannt wird, und möglicherweise von den christlichen Kopten als fleischloses Gericht für die Fastenzeit geschaffen wurde.[1] Populärerweise wird seine Herkunft jedoch eher im Libanon oder in Palästina vermutet.[2] Heute gehört Falafel zu allen Küchen des Nahen und Teilen des Mittleren Ostens und Nordafrikas.

In Israel gilt Falafel als Nationalgericht. Es wurde im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert von den osteuropäischen jüdischen Einwanderern im Bestreben, sich von ihrer europäischen Vergangenheit zu befreien und sich mit den örtlichen Gegebenheiten Palästinas, die sie als Abbild mythisch-biblischer Zustände interpretierten, zu identifizieren, als lokales arabisch-palästinensisches Gericht „adoptiert“.[3]

In Deutschland wird Falafel seit Ende der 1980er Jahre angeboten, meist an arabischen Imbissständen, zunehmend auch an türkischen als Alternative zu Döner.

Zubereitung

Falafel in Fladenbrot

Zur Zubereitung werden zuerst Bohnen oder Kichererbsen eingeweicht und durch den Fleischwolf gedreht. Dann werden Petersilie, Korianderkraut, Knoblauch und Lauchzwiebeln fein gehackt und dazugegeben sowie etwas Backpulver und als Gewürze Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel. Je nach Rezept können noch Dill, Cayennepfeffer oder Bulgur hinzukommen. Anschließend werden alle Zutaten noch einmal durch den Fleischwolf gedreht und zu einem Teig verknetet. Nach einer Ruhezeit werden aus dem Teig mit Hilfe eines Falafellöffels etwa walnussgroße Bällchen geformt und goldbraun frittiert. Daneben gibt es eigene Falafelportionierer, die den Teig mit einem Klick in Tabletten- oder Fingerform auswerfen.

Serviert wird Falafel in der Regel mit Tahina (Sesamsauce) oder Hummus (Kichererbsensauce) und verschiedenen eingelegten oder gebratenen Gemüsen und Pita, einem dünnen Fladenbrot. Als Imbiss „auf die Hand“ wird Falafel mit Gemüse oder Salat in einem aufgeklappten Fladenbrot oder als Wrap angeboten.

Literatur

  • Yael Raviv: Falafel: A National Icon. In: Gastronomica, Sommer 2003, Vol. 3, No. 3, S. 20-25

Weblinks

 Commons: Falafel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Alexandra Nocke: Cuisine. In: The place of the Mediterranean in modern Israeli identity. Brill, Leiden 2009. S. 120-135 (englisch) ISBN 90-04-17324-2
  • Yael Raviv: National Identity on a Plate. In: Palestine-Israel Journal, Vol. 8 No 4, 2001 und Vol. 9 No 1, 2002 (englisch)

Einzelnachweise

  1. Yael Raviv: Falafel: A National Icon. In: Gastronomica, Sommer 2003, Vol. 3, No. 3, S. 20 (englisch). 1. Seite online. Abgerufen: 28. Januar 2011
  2. Birgit Agada, Adolf Schuster: Algerien. Trescher Verlag, Berlin 2010 ISBN 3-89794-155-4, S. 108 auszugsweise online. Abgerufen: 28. Januar 2011
  3. Jodi Kantor: A History of the Mideast In the Humble Chickpea. The New York Times, 10. Juli 2002 (englisch). Abgerufen: 24. August 2009
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Falafel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.