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Fäulnis

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zur gleichnamigen Musikgruppe siehe Fäulnis (Band).
Fauler Apfel der Sorte Elstar

Als Fäulnis wird in der Ökologie und Thanatologie die bei Sauerstoffmangel ablaufende Zersetzung biotischer Stoffe durch Mikroorganismen bezeichnet. Oft wird besonders die Zersetzung unter Bildung unangenehmen Geruchs als Fäulnis bezeichnet. Fäulnis ist eine natürliche Form der Gärung.

Worthintergrund

Fäulnis geht hervor von mittelhochdeutsch vūle „Fäulnis, Fäule“, mittelhochdeutsch/althochdeutsch vūl/fūl „faul, durch Fäulnis verdorben; faulig, stinkend“ und mittelhochdeutsch vūlen „faulen, verfaulen“, auch Fäule, und bereits mittelhochdeutsch[1] Faulung.

Chemische Grundlagen

Die bei Fäulnis entstehenden Stoffwechselprodukte sind vor allem

Viele Fäulnisprodukte sind flüchtig und für den unangenehmen Geruch verantwortlich, der bei Fäulnisprozessen entsteht. Durch den mikrobiellen Abbau von Proteinen und Aminosäuren entstehen unangenehm riechende, giftige Gase wie Ammoniak und Schwefelwasserstoff, in tierischen und menschlichen Leichen werden Leichengifte wie Cadaverin oder Putrescin gebildet.

In der Natur spielen neben oxidativen Abbauvorgängen, die unter Sauerstoffverbrauch ablaufen, Fäulnisprozesse eine wichtige Rolle, weil sie Bioelemente wie Stickstoff, Schwefel und Phosphor aus abgestorbenen Organismen in für Pflanzen nutzbare anorganische Stoffe überführen. Die sog. Faulung spielt auch bei der Biogasherstellung eine wichtige Rolle.

Steht genügend Sauerstoff zur Verfügung, werden organische Stoffe vollständig zu Kohlenstoffdioxid, Wasser und Harnstoff abgebaut. Dieser Prozess wird als Verwesung bezeichnet. Die Zersetzung durch dem toten Körper eigene, supravitale Enzyme wird als Autolyse bezeichnet.

Bei der Aufbewahrung von Nahrungsmitteln sind Fäulnisprozesse unerwünscht, da sie Nahrungsmittel verderben und ungenießbar machen. Erkrankungen durch Fäulniserreger werden als Sapronosen bezeichnet. Durch Konservierungsverfahren, beispielsweise durch Kühlung und durch Anwendung von Konservierungsmitteln, die den Stoffwechsel, das Wachstum und die Vermehrung von Fäulniserregern in Nahrungsmitteln verhindern oder verzögern, lässt sich die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängern.

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Fäulnis – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Jürgen Martin: Die ‚Ulmer Wundarznei‘. Einleitung – Text – Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15. Jahrhunderts. Königshausen & Neumann, Würzburg 1991 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 52), ISBN 3-88479-801-4 (zugleich Medizinische Dissertation Würzburg 1990), S. 188.
  2. Wolfgang Legrum: Riechstoffe, zwischen Gestank und Duft, Vieweg + Teubner Verlag (2011) S. 65, ISBN 978-3-8348-1245-2.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Fäulnis aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.