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Eugenio Lipschitz

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Jeremus Eugenio Lipschitz (5. Mai 1883 in Sümeg – 1944 oder 1945 im KZ Auschwitz-Birkenau) war ein jüdischer Einzelhändler in Rijeka, der ebenso wie seine Ehefrau Zseni Zipser vom NS-Regime im Holocaust ermordet wurde.

Leben

Lipschitz stammte aus Westungarn.[1] Er war der Sohn von Ignazio Lipschitz und Matilde Starck (7. September 1859 in Mikohaza – 1914 in Rijeka).[2][3] Er hatte sechs Geschwister, die vier Brüder Vilmos (geboren am 20. August 1881 in Sátoraljaújhely),[4] Lipot (geboren am 9. April 1885 in Sátoraljaújhely),[5] Armin (geboren am 18. Mai 1894 in Rijeka)[6] und Nicoleto (geboren 1900 in Rijeka)[7] sowie die Schwestern Paula, auch Giuseppina oder Pepi genannt, die am 4. Januar 1887 in Sátoraljaújhely geboren wurde und später Adolfo Simkovits (geb. 1882) heiratete,[8][9] und Hermine (13. Juni 1892 – 1967 in Haifa), die den NS-Terror überlebte, Marco Baruch heiratete und mit ihm drei Kinder hatte.[10]

Er selbst lebte mit seiner Familie ab 1894 in Fiume/Rijeka, etablierte sich als Einzelhändler von Galanteriewaren und Schmuck und heiratete Zseni Zipszer, auch Giannetta genannt.[11] Das Ehepaar hatte zumindest drei Kinder, die alle in Fiume geboren wurden:

  • Arturo Lipschitz (1914–1980)[12]
  • Magda, auch Maddalena, Lipschitz, die später Enrico Heimler heiratete und dessen Namen annahm, sowie
  • Efraim Lipschitz (geboren 1919)[13]

Beide Söhne konnten rechtzeitig nach Palästina emigrieren. Arturo hatte zumindest ein Kind, welches in Italien gelebt haben soll. Tochter Magda flüchtete gemeinsam mit ihrem Ehemann, ihren Schwiegereltern und einer weiteren Verwandten im September 1943 nach Italien. Im Folgejahr konnten die Heimlers unter abenteuerlichen Umständen in die Schweiz gelangen und überlebten dort das NS-Regime und den Holocaust. Magda Heimler gebar am 12. Februar 1945 in Mendrisio eine Tochter, die Daniela genannt wurde. Nach dem Ende der deutschen Besatzung Italiens kehrten die Heimlers nach Florenz zurück. Enrico Heimler verstarb 1986.[14]

Jeremus Eugenio Lipschitz und seine Ehefrau wurden im März 1944 in Fiume von deutschen Streitkräften verhaftet, zuerst in die Risiera di San Sabba verschleppt, ein deutsches Konzentrationslager in Triest, später nach Auschwitz-Birkenau. Dort wurde beide zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.

Seine Schwester Paula und deren Ehemann wurden ebenfalls im KZ Auschwitz vom NS-Regime ermordet. Das Schicksal der vier Brüder ist unbekannt. Die Schwester Hermine konnte sich in Palästina in Sicherheit bringen,

Gedenken

Vier Stolpersteine für das Ehepaar Lipschitz in Rijeka

Seine Tochter publizierte 2001 die Tagebuchaufzeichnungen von Eugenio Lipschitz. Das Buch ist bislang nur in italienischer Sprache erschienen.

Am 21. Mai 2013 wurden in Rijeka für Giannetta Zipszer Lipschitz und für Eugenio Lipschitz insgesamt vier Stolpersteine, für jeden der beiden jeweils zwei Steine, einer in kroatischer und ein zweiter in italienischer Sprache. Der Name der Stolpersteine lautet auf kroatisch: Kamen spoticanja, auf italienisch: pietre d’inciampo. Es handelt sich um die ersten (und bislang einzigen) in Kroatien verlegten Stolpersteine.

Buchpublikation

  • Eugenio Lipschitz: Una storia ebraica, Tagebuchaufzeichnungen, hg. von Magda Lipschitz Heimler, Florenz: Giuntina 2001, 161 Seiten

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Stolpersteine in Croatia – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. I Nomi della Shoah Italiana (Memoriale delle vittime della persecuzione antiebraica 1943-45): Scheda Eugenio Lipschitz, abgerufen am 11. Dezember 2016.
  2. Geni: Ignacz Lipschitz, abgerufen am 11. Dezember 2016.
  3. Geni: Matild Lipschitz (Stark), abgerufen am 11. Dezember 2016.
  4. Geni: Vilmos Lipschitz, abgerufen am 11. Dezember 2016.
  5. Geni: Lipot Lipschitz, abgerufen am 11. Dezember 2016.
  6. Geni: 6. Armin Lipschitz (Stark), abgerufen am 11. Dezember 2016.
  7. Geni: 7. Nicoleto Lipschitz (Stark), abgerufen am 11. Dezember 2016.
  8. I Nomi della Shoah Italiana (Memoriale delle vittime della persecuzione antiebraica 1943-45): Scheda Giuseppina Lipschitz, abgerufen am 11. Dezember 2016.
  9. Geni: 4. Paula "Pepi" Lipschitz (Stark) Auschwitz, abgerufen am 11. Dezember 2016.
  10. Geni: Hermina Lipschitz, abgerufen am 11. Dezember 2016.
  11. Geni: Zseni Zsipser (m.Stark) Auschwitz, abgerufen am 11. Dezember 2016.
  12. Geni: 1. ARTURO LIPSCHITZ (Stark), abgerufen am 28. Dezember 2016.
  13. Geni: 3. EFRAIM LIPSCHITZ - YAROM (Stark) living, abgerufen am 28. Dezember 2016.
  14. Claims Resolution Tribunal: In re Holocaust Victim Assets Litigation Case No. CV96-4849<, abgerufen am 29. Dezember 2016.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Eugenio Lipschitz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.