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Esther Eppstein

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Esther Eppstein

Esther Eppstein (* 1967 in Zürich) ist eine Schweizer Künstlerin, Kunst-Gastgeberin und Verlegerin. Für ihre Vermittlungstätigkeit im Offspace message salon wurde sie mehrfach ausgezeichnet.

Leben

Esther Eppstein wuchs in Zürich auf. Bei der Einbürgerung ihres polnisch-russisch-stämmigen Vaters Paul (1917–2001) wurde der Familienname Epstein aufgrund eines Beamtenfehlers in Eppstein geändert.[1] Ihre Mutter Pierrette Eppstein (1936–1998) war Grafikerin. Ihre jüngere Schwester ist die Schauspielerin und Theaterpädagogin Golda Eppstein. Von 1988 bis 1991 besuchte sie die Grafikfachklasse der Kunstgewerbeschule Luzern (heute Hochschule Luzern – Design & Kunst) und die Akademie der Bildenden Künste Warschau.

Esther Eppstein war von 1994 bis 2011 mit Meinrad Arnold verheiratet. Das Paar hat einen Sohn (Moritz, geboren 1992) und eine Tochter (Maria, geboren 1994).

Nach dem Tod des Vaters interessiert sich Esther Eppstein zunehmend für ihre jüdischen Wurzeln.[2] Sie engagiert sich bei Omanut, dem Verein zur Förderung jüdischer Kunst in der Schweiz, und zeigt Arbeiten, die das Jüdisch-Sein thematisieren, wie beispielsweise das DNA-Project der Künstlerin Marina Belobrovaja.

Werk

Eppstein entwickelt aus ihrem eigenen Verständnis von erweitertem Kunstbegriff heraus ein Werk, das vom Do-it-yourself-Gedanken der Punkbewegung geprägt ist.[3] Mit ihrem Hauptwerk, dem message salon, schafft sie einen Ort, von dem sie selber ein notwendiger Teil ist, sei es in ihrer Funktion als Gastgeberin, ausstellende Künstlerin, Vermittlerin, Verkäuferin, Bardame, Plattenlegerin oder Zeremonienmeisterin.[4] Von Anfang an, nach seiner Gründung im Jahr 1996, wird der message salon zu einem Treff- und Ausgangspunkt der jungen Kunst und der anverwandten Subkultur in Zürich.[5] Rund um diesen Kunstort bildet sich eine offene Gemeinschaft, Eppsteins erweiterte Familie, die über die Jahre wächst und sich gemeinsam verändert.

Das Dokumentieren der Ausstellungen und ihrer Besucher mit der analogen Fotokamera ist Teil von Esther Eppsteins künstlerischer Praxis. Für jede Ausstellung legt sie ein Fotoalbum an.[6] Diese Fotosammlung gehört zu den seltenen handfesten Kunstwaren, die Eppstein produziert.

Von 1995 bis 1998 arbeitet Esther Eppstein im Duo mit der Künstlerin Selina Trepp als Treppstein in den Bereichen Video, Performance und Musik.

2009 wird Esther Eppstein vom Vorwurf der Pornografie am Bezirksgericht Zürich freigesprochen, nachdem sie im Rahmen einer Ausstellung des tschechisch-amerikanischen Künstlers Petr Motycka eine sexuell mehr oder weniger explizite Bilderserie an die Aussenfassade des message salons an der Zürcher Langstrasse projiziert hatte.[7][8] Eppstein befasst sich in ihrer Ausstellung „Projections“ – ein Resümee ausführlich mit dem Gerichtsfall.[9]

Seit 2011 publiziert Esther Eppstein Einzelhefte von internationalen Künstlern unter dem Titel message salon Zines.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 2014 Collection On Display, Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürich.
  • 2013 Kunst 13 (Messe), ABB-Hallen Oerlikon, Zürich.
  • 2012 Kunst 12 (Messe), ABB-Hallen Oerlikon, Zürich.
  • 2012 Art And The City, Perla-Mode, Zürich.
  • 2012 Kunst in Aussersihl, Helmhaus, Zürich.
  • 2011 Kunst 11 (Messe), ABB-Hallen Oerlikon, Zürich.
  • 2010 Kunst 10 (Messe), ABB-Hallen Oerlikon, Zürich.
  • 2009 Nahrung, Shedhalle, Rote Fabrik, Zürich.
  • 2005 Unruhe Bitte!, Theaterhaus Gessnerallee, Zürich.
  • 2005 EIEI (Encuentro Internacional de Espacios de Arte Independientes). Valparaiso, CL.
  • 2005 Lokale Aufhellungen, Helmhaus, Zürich.
  • 2004 Run Spaces, Galerie der Hochschule für bildende Künste Hamburg, Hamburg D.
  • 2003 Kunst 03 (Messe), ABB-Hallen Oerlikon, Zürich.
  • 2001 Der message salon Wohnwagen, Büro Friedrich, Berlin D.
  • 2001 Der message salon Wohnwagen, Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürich.
  • 2000 Der Preis für Kunst. Die kommerzielle message salon Kunstshow, Kunsthalle Basel, Basel.
  • 2000 message salon Caravan, Fri Art – Centre d’art contemporain, Kunsthalle Freiburg, Freiburg.
  • 2000 Esther Eppstein präsentiert message salon, Centre Culturel Suisse, Paris F.
  • 1998 message salon Goes NYC, Swiss Institute, New York USA.
  • 1998 Freie Sicht aufs Mittelmeer (Kuratorin: Bice Curiger), Kunsthaus Zürich, Zürich.

Auszeichnungen

  • 2014 - Förderpreis Fachstelle Kultur Kanton Zürich (Kulturvermittlung)
  • 2014 - Kulturstipendium Fachstelle Kultur Kanton Zürich (5 Monate Aufenthalt in Tel Aviv IL)
  • 2012 - Omanut-Zwillenberg-Förderpreis
  • 2011 - Stipendium Stadt Zürich (Kunstvermittlung im Bereich Bildende Kunst)
  • 2011 - Pro Helvetia (Research Residency in Warschau PL)
  • 2009 - Anerkennungspreis STEO-Stiftung Küsnacht
  • 2009 - Preis Schweizer Kunstverein und Visarte (Vermittlung visueller Kunst)
  • 2006 - Eidgenössischer Preis für freie Kunst (verlinken zur deutschsprachigen Wikipedia) (Kunstvermittlung)
  • 2003 - Eidgenössischer Preis für freie Kunst (verlinken zur deutschsprachigen Wikipedia) (Kunstvermittlung)
  • 1999 - Stipendium Stadt Zürich (Bildende Kunst)

Werke in Sammlungen

  • Migros Museum für Gegenwartskunst
  • Kunsthaus Zürich

Literatur

  • Nadine Olonetzky (Hrsg.): Esther Eppstein – message salon. Das Album. Zürich: Scheidegger & Spiess, 2016.
  • Esther Eppstein: message salon. Zürich: Andreas Züst Verlag, 1998.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nadine Olonetzky: «Sista Esta» und die Kunst oder Vom Underground in die Sichtbarkeit. Aus Nadine Olonetzky (Hrsg.): Esther Eppstein - message salon. Das Album. Zürich: Scheidegger & Spiess, 2016.
  2. Gabi Rosenberg: Esther Eppstein. Rebellin mit Erfolg. Tachles. 28. März 2003. Seite 13.
  3. Sascha Renner: Spielplatz für Leute, die denken. Tages-Anzeiger. 19. November 2004.
  4. Julia Hofer: Madame Szenekunst. Das Magazin Nr. 22, 2002. Seite 33.
  5. Esther Eppstein: message salon (Seite 4). Zürich: Andreas Züst Verlag, 1998.
  6. Eva Dietrich: «Ich sammle Freundschaften». Neue Zürcher Zeitung. 2. April 2014. Seite 20.
  7. Aus dem Bezirksgericht Zürich: Galeristin freigesprochen. Neue Zürcher Zeitung. 29. Juni 2009. Seite 25.
  8. Thomas Halser: Nächtliche Kunstaktion soll Pornografie sein. Tages-Anzeiger. 27. Mai 2009. Seite 15.
  9. In Sachen Stadtrichteramt Zürich gegen Esther Eppstein. Blogeintrag vom 10. Oktober 2009, abgerufen am 5. März 2016.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Esther Eppstein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.