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Erwin Blumenfeld

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Erwin Blumenfeld (geb. 26. Januar 1897 in Berlin; gest. 4. Juli 1969 in Rom) war ein Fotograf deutsch-jüdischer Herkunft und in den 1940er und 1950er Jahren einer der weltweit gefragtesten Porträt- und Modefotografen.

Leben

Während Blumenfeld in Berlin eine Lehre bei Moses & Schlochauer (Damenkonfektion) am Hausvogteiplatz macht, lernt er sowohl expressionistische Künstler als auch spätere Dadaisten kennen, darunter Else Lasker-Schüler, Mynona und George Grosz. Blumenfeld fertigt in dieser Zeit vor allem Collagen und Zeichnungen an. Nach dem Ersten Weltkrieg zieht er mit seiner Ehefrau Lena Citroen nach Holland, wo er nach gescheiterten Versuchen im Kunsthandel wieder in Modegeschäften arbeitet und später einen eigenen Laden eröffnet, der jedoch finanziell wenig erfolgreich ist. Seit Beginn der 1930er Jahre beschäftigt er sich intensiver mit der Fotografie, vornehmlich mit Porträts, aber auch einigen Akten. Daneben kommentiert er in scharfen Collagen (z. B. Hitlerfresse) das politische Zeitgeschehen.

Erst 1936 fasst Blumenfeld nach endgültigem Scheitern seines Modegeschäfts den Entschluss, ein professioneller Fotograf zu werden und geht nach Paris, wo sich schnell erste Erfolge einstellen. 1939 reist er das erste Mal in die USA und erhält dort einen Vertrag mit der Modezeitschrift Harper's Bazaar. Er kehrt 1940 nach Frankreich zurück. Dort Internierung im französischen Konzentrationslager Le Vernet. 1941 gelingt ihm die Emigration in die USA, wo er bereits zwei Jahre später sein eigenes Fotostudio eröffnen kann. Er wird in der Folge einer der bestbezahlten Modefotografen seiner Zeit.

Berühmt wird Blumenfeld in den 1940er und 1950er Jahren vor allem durch seine Modefotografien für auf diesem Gebiet so wichtige Magazine wie Vogue und Harper's Bazaar. Auch seine Aktfotografie wird hoch eingeschätzt.

Mitte der 60er Jahre hatte Blumenfeld das Rohmanuskript seines „Einbildungsroman“ vorliegen. In Deutschland fand sich in dieser Zeit kein Verlag, der das Buch drucken wollte. Zu respektlos, zu ironisch, keine sentimentale Erinnerungen. Blumenfeld jongliert mit der Sprache, wirft Wörter in die Luft. Herunter fallen so geniale wie entlarvende Schöpfungen wie „die Welt ist eine Geltungsbedürfnisanstalt“. Blumenfeld ist nicht nur Fotokünstler sondern auch Wortkünstler.

Autobiografische Schriften

  • Jadis et Daguerre. Paris 1975 (Erinnerungen) Vorwort David Rousset
  • Durch tausendjährige Zeit. Winterthur 1976 (Erinnerungen) und dtv 1980
  • Durch Tausendjährige Zeit. Argon Verlag, Berlin 1988 (Erinnerungen). Hinweis: wie vor, aber verbesserte Fassung mit Fototeil. Vorwort Alfred Andersch
  • Einbildungsroman. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 1998 (Erinnerungen). Hinweis: wie vor, aber mit dem von Blumenfeld gewählten Buchtitel wie auch allen von ihm selbst ausgewählten Abbildungen
  • Eye to I. Thames and Hudson, 1976 (Erinnerungen)

Literatur

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Erwin Blumenfeld aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.